Gladbeck. Handball war in Gladbeck plötzlich unwichtig. Ein Fan war zusammengebrochen und musste notärztlich versorgt werden. Es geht ihm etwas besser.
Handball war am Samstagabend in der Riesener-Halle plötzlich völlig unwichtig. In der Halbzeitpause des Oberliga-Spiels zwischen dem VfL Gladbeck und den Sportfreunden Loxten war ein Zuschauer zusammengebrochen. Der Fan musste notärztlich versorgt werden und kam schließlich ins Krankenhaus. Die Partie wurde abgebrochen.
Noch in der Nacht von Samstag auf Sonntag erfuhren die VfLer, dass es dem Anhänger schon wieder etwas besser ging. Bei den Angehörigen soll er sich übrigens als erstes erkundigt haben, ob die erste Mannschaft das Spiel gegen Loxten gewonnen habe oder nicht.
Tim Deffte, Handballchef des VfL Gladbeck, bedankt sich auf Facebook
„Wir möchten uns“, so Tim Deffte, Leiter der Handballabteilung im VfL, auf Facebook, „bei den vielen Menschen bedanken, die ohne zu zögern Erste Hilfe und Unfassbares geleistet haben. Wir danken der Feuerwehr und dem Rettungsteam für ihre Arbeit. Wir möchten uns bei den Schiedsrichtern und unseren Gästen aus Loxten bedanken, die sofort einem Spielabbruch und damit einer Wiederholung zugestimmt haben. Und wir danken allen Zuschauern für ihr besonnenes Verhalten.“
Die Entscheidung, die Begegnung mit dem Gegner aus Versmold abzubrechen, fiel schnell und tatsächlich ohne jede Diskussion. „Wir können doch jetzt nicht einfach weiterspielen“, hatte Tim Deffte gesagt, und damit ausgesprochen, was wohl alle in der Riesener-Halle dachten. Der VfLer gestern Mittag zur WAZ: „Ich bin total dankbar dafür, dass sowohl unser Gast als auch die Schiedsrichter Verständnis gezeigt haben.“
Auch interessant
Das Spiel wird nachgeholt, ein Termin muss noch gefunden werden
Das Spiel zwischen dem VfL Gladbeck und den Sportfreunden Loxten wird, das steht inzwischen definitiv fest, neu angesetzt. „Wir haben so etwas ja noch nicht erlebt“, so Tim Deffte, der sich schnell mit den Verantwortlichen in Versmold kurzschließen wird, um einen Termin für das Nachholspiel zu finden.
Bis zum Abbruch hatten die Zuschauer, es mögen 350 gewesen sein, das von VfL-Trainer Sven Deffte angekündigte „50:50-Spiel“ gesehen - mit leichten spielerischen Vorteilen für die Gastgeber, die jedoch wie schon in den ersten beiden Saisonpartien einige gute Möglichkeiten nicht nutzen konnten und sich daher nach 30 Minuten mit dem Zwischenstand von 14:14 zufrieden geben mussten.
Zwei Gladbecker, Sebastian Büttner und Max Krönung, haben überzeugt
Zwei Spieler der Gladbecker hatten im ersten Abschnitt vor allem überzeugt: Max Krönung und Sebastian Büttner. Letztgenannter zeichnete sich im Kasten mit einigen guten Paraden aus und stand damit seinem Kontrahenten im Loxtener Tor, Pascal Welge, in nichts nach. Krönung, der Kapitän der Mannschaft, glänzte einmal mehr als bester Schütze der Rot-Weißen. Acht Treffer standen für den Rückraumakteur nach den 30 Minuten schon zu Buche.