Gladbeck. Die Gladbecker Triathleten Sabine Schön und Frank Wiedenhöfer starten bei der 70.3 WM. Wie sie sich vorbereitet und welche Ziele sie haben.

„Jetzt habe ich eine lange Zeit der Vorfreude, hoffentlich bleibe ich gesund.“ Das waren die Worte von Frank Wiedenhöfer Anfang September des vergangenen Jahres, als er sich mit einem zweiten Platz auf Rügen für die Ironman 70.3 Weltmeisterschaften in Nizza qualifiziert hatte. Etliche Trainingskilometer und die eine oder andere Hitzeperiode später ist es nun soweit.

Frank Wiedenhöfer (AK 50 - 54) und auch seine Vereinskameradin Sabine Schön (AK 45 - 49), Triathleten des SV Gladbeck 13, gehen am Wochenende, 7./8. September, bei der WM an den Start. Beide haben sich gründlich vorbereitet und sich mit der Strecke auseinander gesetzt. Geschwommen werden 1,9 km an der Cotê d‘Azur, nicht am Strand entlang, sondern fast einen Kilometer ins Mittelmeer hinaus. „Mal sehen, ob wir anständigen Wellengang haben“, sagt Sabine Schön.

Die Abfahrten sind mit Haarnadelkurven gespickt

Sabine Schön (re.) nimmt erstmals an einer 70.3 WM teil.
Sabine Schön (re.) nimmt erstmals an einer 70.3 WM teil. © Ulla Emig | Ulla Emig

Es folgen 90 km mit dem Rad, wobei ca. 1400 Höhenmeter über die Seealpen zu überwinden sind. Die Straßen sind schmal, der französische Asphalt ist rau und klebrig. Und außerdem sind die Abfahrten mit Haarnadelkurven gespickt. Die abschließende Laufstrecke von 21,1 km führt in zwei Runden an der „Promenade des Anglais“ vorbei. Wiedenhöfer: „Kurzum: eine interessante Schwimmstrecke, es wird längere Radzeiten geben und wenn wir heil unten angekommen sind, freuen wir uns auf das Laufen.“

Zu nörgeln gibt es für die Gladbecker Abordnung soweit nichts. Aber fragt man intensiver, wünschten sie sich bei den „Rolling Starts“ - hier werden immer gruppenweise die 3500 Männer und einen Tag später die 2000 Frauen ins Wasser gelassen - weiter vorne starten zu dürfen. Beide 13er sind nämlich verhältnismäßig gute Schwimmer und haben die Befürchtung, dass vorne der Zug auf dem Rad ohne sie fährt.

Bis auf Jan Frodeno sind eigentlich alle Top-Profis dabei

Wiedenhöfer gewinnt der Situation etwas Positives ab: „So sehen wir die Profis, die circa eineinhalb Stunden vorher starten, wie sie aufs Rad steigen. Und von den Profis ist bis auf Jan Frodeno die Creme de la Creme der Triathlon-Szene am Start.“

Für Wiedenhöfer, der zum zweiten Male an der WM teilnimmt, ist wie für Schön die gesunde Ankunft mit einer guten Zeit das Ziel Nummer eins. Für Sabine Schön ist es die erste WM-Teilnahme. Sie beteuert: „Mir wird es ziemlich egal sein, wenn mir im Ziel die Tränen vor Freude laufen werden. Für mich war die Qualifikation im Frühjahr im Kraichgau schon eine Überraschung.“

Sabine Schön will sich nicht verrückt machen lassen

Wie haben die Gladbecker die letzte Woche verbracht? „Ausdauer und Schnelligkeit sind aufgebaut: Wir fühlen uns richtig fit. Die letzten Belastungswochen sind uns gut bekommen“, resümiert Wiedenhöfer. „Die letzte Woche vor dem Wettkampf diente dem Ausruhen. Beine hoch und ganz lockere Einheiten.“

Für eine Platzierung ganz vorne, wird es für beide sicherlich nicht reichen. Aber wenn sie einen guten Tag erwischen und gut in den Wettkampf rein kommen „ist vielleicht ein Platz unter den vorderen zehn Prozent möglich“, so Wiedenhöfer. Sabine Schön: „Erste WM bedeutet erst einmal, alles geben und fix ins Ziel kommen. Ich kann mich in dem internationalen Feld überhaupt nicht einschätzen, da ich alle anderen Starterinnen nicht kenne. Ich mache mich jetzt auch nicht verrückt, sondern konzentriere mich auf die Strecke.“