Gladbeck. Sein Wechsel vom SV Zweckel zum Ligarivalen SC Hassel ließ im Sommer Fußball-Gladbeck aufhorchen. Jetzt erklärt Maurice Hövel seinen Schritt.
Sein Wechsel vom SV Zweckel zum Ligarivalen SC Hassel ließ in diesem Sommer Fußball-Gladbeck aufhorchen. Schließlich war Maurice Hövel schon als A-Jugendlicher in der ersten Mannschaft des SVZ zum Zuge gekommen. In der Westfalenliga, wohlgemerkt.
Hövel hatte zuletzt das Wunder von Zweckel, den Bezirksliga-Erhalt in Horst in der allerletzten Sekunde, noch mit möglich gemacht. Nämlich durch seinen Treffer plus Torvorlage beim 5:4 über die Sportfreunde Stuckenbusch im Spiel davor, das den Schwarz-Grünen ihr Abstiegsendspiel überhaupt erst bescherte. Warum hat Hövel nach diesem furiosen Saisonfinale den SVZ den Rücken gekehrt?
Maurice Hövel wünscht dem SV Zweckel eine ruhige Saison
„Jetzt ist es an der Zeit, eine andere Herausforderung anzugehen,“ so Hövel im Gespräch mit der WAZ. Der SC Hassel nahm den Kontakt auf und lotste den Defensiv-Akteur zum Lüttinghof. Seine ersten Eindrücke: „Wir haben hier eine coole Truppe, und ich werde alles tun für einen Stammplatz. Wir wollen natürlich oben mitspielen, aber wichtiger ist es, dass sich die neu formierte Mannschaft erst einmal findet.“
Hat er für den bisherigen sportlichen „Brötchengeber“ einen Wunsch? „Für den SVZ soll es eine ruhige Saison werden.“ Ohne das in den letzten Spielzeiten allgegenwärtige Abstiegsgespenst. Dass sich bei ihm zweimal das ominöse „Kribbeln im Bauch“ einstellen wird, lasse sich wohl nicht verhindern: „Die Derbys gegen meinen alten Verein werden schon etwas Spezielles werden, aber auf diese beiden Duelle freue ich mich richtig“, so der 1,78 m große Defensivakteur.
Der Name Hövel genießt in Fußball-Gladbeck einen guten Klang
Der Name Hövel genießt, obschon Maurice mit dem SVZ zweimal abgestiegen und inzwischen in Hassel aktiv ist, in der heimischen Fußballszene einen ausgesprochen guten Klang. Vater Andreas schnürte etliche Jahre für den FC Gladbeck und Wacker Gladbeck seine Fußballstiefel.
Andreas Hövel war es auch, der seinen Sohn schon als F-Junior bei Horst 59 anmeldete. „Zuerst spielte ich vorne, wegen Personalnot rutschte ich ins Mittelfeld und dann in die Verteidigung zurück“, erinnert sich der Braucker Junge, der derzeit eine Ausbildung zum Verfahrensmechaniker absolviert, an seine ersten Gehversuche in Sachen Fußball.
Maurice Hövel spielte mit Felix Passlack zusammen
Schon bald ging es aufwärts. „Mein Vater hatte dann die Idee, dass ich es mal bei Rot-Weiß Oberhausen versuchen könne.“ Nach nur einem Probetraining war der Wechsel in trockenen Tüchern, der Stammspieler streifte sich mehrere Spielzeiten lang sogar die Binde des Mannschaftskapitäns über.
„Die Spiele gegen Schalke, Bayer Leverkusen oder Borussia Dortmund werde ich nie vergessen. Ein Mitspieler von mir war seinerzeit Felix Passlack.“ Das Kraftpaket aus Bottrop, Profi in Diensten von Borussia Dortmund, ist derzeit an Fortuna Sittard ausgeliehen. Der hohe Zeitaufwand - „Bei RWO gab es keinen Abholdienst“ – und der Wunsch, mit Freunden in einem Team zu spielen, ließen Hövel nach Gladbeck zurückkehren, nach einer Stippvisite beim BV Rentfort schloss sich der A-Junior dem SV Zweckel an.
Andreas Hövel hat einst für den FC und Wacker Gladbeck gekickt
Andreas Hövel weiß um die fußballerischen Qualitäten seines Sohnes: „Maurice verfügt über eine gute Übersicht, er kann das Spiel besser lesen als ich es jemals konnte“, gesteht er ein. Andreas Hövel bestätigte sowohl beim FC als auch bei den Wackeranern aus Butendorf seinen Ruf als knallharter Manndecker Woche für Woche, sehr zum Leidwesen seiner Gegenspieler, denen zumeist so rustikal wie humorlos das angenehmes Wochenende vermasselt wurde. Vielleicht die einzige Ausnahme: „Mit Vadim Bungur vom SVZ hatte ich meine geregelten Schwierigkeiten, den habe ich nicht in den Griff gekriegt“, gesteht Andreas Hövel.
Der Aufstieg mit dem FC Gladbeck in die Landesliga sei schon etwas Besonderes gewesen, „aber auch mein erstes Jahr bei den Senioren.“ „Bei wichtigen Spielen haben wir manchmal so viele Zuschauer gehabt wie in Zweckel jetzt in der ganzen Saison kommen“, lässt der 50-jährige ehemalige Bergmann, den es in das münsterländische Nottuln verschlagen hat, einen nostalgischen Blick zurück schweifen. Fußballerisch sei Uwe Göbel sein bester Trainer gewesen, in puncto Fachkenntnis wie Personalführung war Dieter Bugdoll das Maß der Dinge.