Bottrop. . Felix Passlack nimmt einen neuen Anlauf. Der Bottroper verlässt Norwich City und wechselt auf Leihbasis zu Fortuna Sittard.

Am Dienstagmittag wurde Licht ins Rätsel um die sportliche Zukunft von Felix Passlack gebracht: Der gebürtige Bottroper wird wieder ein Fortune! Allerdings nicht in Deutschland, sondern in der niederländischen Eredivisie, wo der 21-Jährige auf Leihbasis von Borussia Dortmund zu Fortuna Sittard wechselt.

So nimmt das einst so hoch gehandelte Talent in den Niederlanden den nächsten Anlauf, um die fußballerische Karriere endlich wieder voran zu treiben. Bei Sittard, einem kleinen Klub aus der südholländischen Provinz Limburg, will der Bottroper möglichst viel Spielpraxis sammeln und sich so für weitere Aufgaben empfehlen. Passlack, der zu Jugendzeiten zunächst beim SV Fortuna Bottrop ausgebildet wurde und dann über Rot-Weiß Oberhausen schließlich in der BVB-Jugend landete, war bis zum 30. Juni an den englischen Zweitligisten Norwich City ausgeliehen. Dort wurde es ruhiger um den jungen Kicker, obwohl der Verein eine starke Saison spielte.

Nur sechs Minuten auf dem Spielfeld

Der Klub von der englischen Ostküste schaffte den Aufstieg in die Premier League, die höchste englische Spielklasse. Der Anteil von Passlack am sportlichen Erfolg des Vereins war aber verschwindend gering, ganze sechs Minuten stand der Bottroper in der Liga auf dem Platz. Hinzu kommen ein Einsatz im FA-Cup, Spiele für die U23 des Vereins und vier Einsätze im EFL-Cup. Eine magere Ausbeute für den gelernten Mittelfeldspieler, der noch zu B- und A-Jugend-Zeiten als großes Talent galt und sportlich vor dem Durchbruch stand.

Vom damaligen Dortmunder Trainer Jürgen Klopp wurde Passlack in den Profikader berufen, 2016 traf der Bottroper unter Thomas Tuchel für den BVB gegen Legia Warschau in der Champions League und avancierte so in der Königsklasse zum jüngsten deutschen Torschützen der Geschichte. Obendrein wurde Passlack vom DFB mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet, die auch Spieler wie Kai Havertz oder Leon Goretzka erhielten.

Auch interessant

Doch nachdem Passlack in Dortmund zunehmend den Anschluss verlor, folgten zwei Leihgeschäfte, die ebenfalls in einer Enttäuschung endeten. Erst das zwölfmonatige Intermezzo bei der TSG Hoffenheim, dann das Leihgeschäft mit Norwich City, wo der 21-Jährige auch der in englischen Ligen etablierten „Homegrown“-Regel zum Opfer fiel. Nach dieser Regel müssen Vereine an Spieltagen mindestens acht in England ausgebildete Spieler in den Kader berufen, weshalb der 19-jährige Max Aarons den Vorzug erhielt und mit starken Leistungen seine Position festigte.

Passlack spielt jetzt in Grün-Gelb

Nun also führt die Profikarriere Felix Passlack ins niederländische Sittard. Der Verein in den grün-gelben Trikots schaffte 2018 den Aufstieg in die erste Liga, wurde dort in der vergangenen Saison 15. und entging somit knapp der Abstiegsrelegation. Der Kader der Fortunen, für die auch schon niederländische Fußballgrößen wie Mark van Bommel oder Huub Stevens zu aktiven Zeiten ihre Schuhe schnürten, wird mit knapp über 8 Millionen Euro Marktwert taxiert und ist im Durchschnitt 22,2 Jahre alt. So trifft Passlack auf ein sehr junges und ambitioniertes Team, welches auch in der kommenden Spielzeit seinen Platz in der Eredivise finden will. Hier will Passlack tatkräftig mitwirken – und sich so endlich wieder in den Vordergrund spielen.