Paderborn/Gladbeck. Neele Schuten (TV Gladbeck) hat in Paderborn eine persönliche Bestzeit über 100 Meter Hürden gerannt. Warum dennoch der Frust bei ihr hochkam.
Als sie in Paderborn ihre Zeit auf der Anzeigetafel sah, stieß Neele Schuten einen lauten Freudenschrei aus. 13,32 Sekunden über 100m Hürden bedeuteten persönliche Bestzeit für die Athletin des TV Gladbeck. Später kam bei ihr aber der Frust hoch.
Immer und immer wieder hatte Neele Schuten im Verlauf der Saison versucht, die Norm von 13,40 Sekunden für die Junioren-Europameisterschaften im schwedischen Gävle zu knacken. Am Ende fehlte dem Schützling von Trainer Heiner Preute die Winzigkeit von zwei Hundertstel, um für den internationalen Höhepunkt des Sommers nominiert zu werden.
Nun also, zu spät, hat Schuten die 13,40 Sekunden unterboten. „In Gävle“, so Heiner Preute, „hätte Neele mit dieser Zeit im Endlauf den sechsten Platz belegt.“ Als Neele Schuten das auf der Rückfahrt von Paderborn ins heimische Gladbeck realisierte, floss die eine oder andere Träne.
Trainer Heiner Preute gibt sich kämpferisch
Heiner Preute dagegen gab sich schon wieder kämpferisch: „Es ist, wie es ist, wir müssen das abhaken. Neele kann bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin zeigen, dass es ein Fehler war, sie nicht mitzunehmen.“ Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV), so der erfahrene Trainer des TV Gladbeck, halte sich strikt an seine Vorgaben. „Auf diesem Wege stellt er aber auch Perspektiven zu“, sagte Heiner Preute.
Beim 2. Internationalen Pader-Leichtathletik-Meeting lieferte Neele Schuten eine Galavorstellung ab. „Sie hat keine Hürde mitgenommen“, so der TVG-Trainer. Auch die Bedingungen spielten mit, es herrschte nämlich ein leichter Schiebewind von hinten. Und die Konkurrenz war stark, in der Chinesin Yanni Wu etwa war eine Hürdensprinterin dabei, für die laut Wikipedia eine Bestzeit von 13,17 Sekunden zu Buche steht. Schuten bezwang auch diese Kontrahentin und sicherte sich in 13,32 Sek. den Sieg.
Neele Schuten geht nun in Rheda an den Start
Bis zu den Deutschen Meisterschaften in Berlin wird die Gladbeckerin, die in der Frauen-Jahresbestenliste des DLV nun den fünften Platz belegt, sich noch zweimal präsentieren. Am Samstag, 20. Juli, stellt sie sich in Rhede über 100 und 200m der Konkurrenz und am Mittwoch darauf bei den Bayer-Classics in Leverkusen. Es folgen die nationalen Titelkämpfe, anschließend nimmt sie im US-amerikanischen San Diego ihr Studium auf.