Gladbeck. Helmut Richter ist der Senior bei den Mastersschwimmern des SV Gladbeck 13. Außerdem ist der 79-Jährige der Rekordjäger Nummer eins im Team.

Typisch Helmut Richter! Bei den anstehenden NRW-Meisterschaften in Kamen (Sonntag, 23. Juni) möchte der Mastersschwimmer des SV Gladbeck 13 den Europarekord über 50 Meter Freistil attackieren. „Eine neue Duftmarke setzen“, nennt der 79-Jährige dies und lacht.

31,96 Sekunden - diese Zeit gilt es zu unterbieten. Unlängst bei den Deutschen Meisterschaften über die kurzen Strecken in Karlsruhe hätte der mittlerweile in der AK 80 startende Richter diese Marke fast schon geknackt. „Sieben Hundertstel fehlten“, so der Senior im Masters-Team des Schwimmvereins.

Das Jahr 2019 läuft für Richter aus sportlicher Sicht hervorragend

 Erfolgreich: Helmut Richter vom SV Gladbeck 13.
 Erfolgreich: Helmut Richter vom SV Gladbeck 13. © SV Gladbeck 13 | SV Gladbeck 13

Woran lag’s? „Neben mir hat sich ein Teilnehmer einen Fehlstart geleistet, deshalb habe ich den Startschuss nicht gehört“, so der Senior im Team der 13er. Darüber habe er sich sehr geärgert. Typisch Helmut Richter.

Tatsache ist: Das Jahr 2019 läuft aus sportlicher Sicht für den Schwimmer, den die Leser der WAZ vor zehn Jahren zu Gladbecks Besten gekürt haben, prächtig. Im Januar stellte er in Wilhelmshaven beim 29. Mastersschwimmfest gleich drei Europarekorde auf. „Das habe ich innerhalb einer Stunde geschafft“, erzählt Helmut Richter, „das kommt so schnell garantiert nicht wieder vor.“ Bei der DM in Karlsruhe verbesserte der 13er zwei kontinentale Bestmarken.

Früher hat Helmut Richter auch sehr gerne Wasserball gespielt

Kein Wunder, Helmut Richter hat sich nämlich intensiv auf die „Deutschen“ vorbereitet. „Ich war vor der DM fünf- bis sechsmal in der Woche im Wasser“, verrät er der WAZ. Pro Einheit „fraß“ er zwei bis zweieinhalb Kilometer. Ein Pensum, das notwendig ist. „Von alleine“, sagt Helmut Richter, „kommt nichts.“

Womit auch schon erklärt ist, warum Helmut Richter als Aktiver für keine überregionalen Schlagzeilen gesorgt hat. Er hat sich damals schlicht und ergreifend nicht auf seine Karriere als Schwimmer konzentriert. „Mein Problem war“, sagt Richter und lacht erneut, „dass ich sowohl Schwimmer als auch Wasserballer war.“ Mit seiner Mannschaft spielte er seinerzeit erfolgreich in der Oberliga. Richter im Rückblick: „Ich war gerne Wasserballer.“

Auf den Trip zu den Weltmeisterschaften in Südkorea verzichtet Richter

Wie viele Titel er inzwischen als Masterschwimmer gewonnen hat, wie viele nationale und internationale Rekorde er aufgestellt hat, das weiß der 13er nicht genau. „Ich schätze, ich war, Staffeln mit eingerechnet, 150 bis 160-mal Deutscher Meister“, sagt Helmut Richter. Und obwohl er aktuell mal wieder in Topverfassung ist, wird er auf den Saisonhöhepunkt verzichten.

Die Masters-Weltmeisterschaften, sie werden nämlich vom 5. bis zum 18. August im südkoreanischen Gwangju ausgetragen. Ohne Helmut Richter, das steht längst fest. „Das“, sagt er, „wäre mir zu stressig.“ Dafür hat der Gladbecker schon das nächste Jahr fest im Blick: „Da finden die Europameisterschaften in Ungarn statt.“

Ans Aufhören verschwendet Helmut Richter derzeit keine Gedanken

Womit klar ist: Ans Aufhören denkt der 13er derzeit nicht. „Wenn die Gesundheit mitspielt“, sagt der 79-Jährige, „macht das Schwimmen Laune.“ Typisch Helmut Richter!