Gladbeck. Sportdezernent Weichelt bittet die Schulleitung des Riesener-Gymnasiums und die Verantwortlichen des VfL Gladbeck demnächst zu einem Gespräch.
Sportdezernent Rainer Weichelt bittet demnächst die Schulleitung des Riesener-Gymnasiums und die Verantwortlichen des VfL Gladbeck zu einem Gespräch am Grünen Tisch. Teilnehmen werden daran des Weiteren Sportamtsleiter Dieter Bugdoll und Schulamtsleiterin Bettina Weist. In dieser Runde soll geklärt werden, ob die Stundenplangestaltung im Sinne der Handballer des VfL Gladbeck verändert werden kann oder nicht.
Auf Antrag der SPD und der Grünen befasste sich der Sportausschuss in seiner gestrigen Sitzung mit dem Thema Nutzung der Schulsporthallen durch die Gladbecker Sportvereine. Auslöser war SPD-Vize (und Sportausschussvorsitzender) Mario Sommerfeld gewesen, der Mitte Mai von der Verwaltung wissen wollte, ob den Sportvereinen in Gladbeck genügend Hallenzeiten zur Verfügung stehen oder nicht. Die WAZ hatte über diesen Vorstoß und Antworten/Stellungnahmen seitens der Verwaltung und des VfL Gladbeck berichtet.
Siegbert Busch stellt die Sichtweise des VfL Gladbeck dar
In der Sitzung des Sportausschusses betonte Siegbert Busch, der Vorsitzende des VfL Gladbeck, dass die „Problematik Riesener-Halle“ schon länger bestehe. Früher hätten die Handballer seines Vereins von 16 bis 22 Uhr trainieren können. „Inzwischen“, sagte Busch, „steht uns die Halle aber nie vor 17 Uhr und an einigen Tagen erst ab 18 Uhr zur Verfügung.“ Unter diesen Voraussetzungen sei ein leistungsorientiertes Training im Jugend- und Seniorenbereich nicht mehr möglich.
Busch: „Vieles hat sich im Leistungssport verändert. Der Trainingsumfang ist deutlich größer geworden.“ Die Oberliga-Mannschaft und auch die talentierten Nachwuchsspieler müssten viermal in der Woche trainieren, um mithalten und sich entwickeln zu können.
Rainer Weichelt betont: Schulsport hat Vorrang vor dem Vereinssport
Ob es nicht möglich sei, die Riesener-Halle wochentags nicht nur bis 22, sondern bis 23 Uhr zu nutzen, wollte Siegbert Busch wissen. Und er bat um eine stärkere Kooperation von Schulleitung und Verein. Für ihn geht es in dieser Frage übrigens um Grundsätzliches: „Wie wollen wir unsere Kinder fördern? Und wollen wir sie auch weiterhin im Leistungssport fördern?“
Rainer Weichelt betonte, dass Schul- und Vereinssport nicht gleichgestellt seien: „Aufgrund der schulrechtlichen Vorgaben hat der Schulsport eindeutig Vorrang vor dem Vereinssport.“ Schulsport sei eine hoheitliche Aufgabe. Ungeachtet dessen wird der Sport- und Schuldezernent in Kürze alle Beteiligten zu einem Gespräch bitten. „Wir versuchen ja immer“, so Weichelt, „sehr flexibel zu sein.“ Was er sogleich bewies, indem er Siegbert Busch versprach, über die Ausweitung der Hallennutzungszeit bis 23 Uhr „intensiv nachzudenken und als Möglichkeit ins Auge zu fassen“.