Schwarz-Blau Gladbeck kassiert im Aufstiegsspiel gegen Westfalia Gelsenkirchen drei Platzverweise. Allesamt wegen unsportlichen Verhaltens.
Westfalia Gelsenkirchen -
SB Gladbeck 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Götze (6.), 2:0 Renker (86.).
SB: Sadlowski – Simmou (81. Nitschke), Munzert, Gerling, Müller (18. Wawoczny), K. El-Aidi, Garrido, Messinger (69. Vurucu), Leinen, Miszczuk, R. El-Aidi.
Bes. Vork.: Gelb-Rote Karten für R. El-Aidi (37.) und Wichmann (61.)., Rote Karten für Munzert und Miszczuk (90.+2).
Andreas Pappert, 1. Vorsitzender von Schwarz-Blau Gladbeck, kann sich glücklich schätzen. Natürlich nicht ob der 0:2 (0:1)-Niederlage von Schwarz-Blau Gladbeck im Aufstiegsspiel gegen Westfalia Gelsenkirchen 04 II, sondern ob der Tatsache, dass er beruflich in Spanien weilt und sich das blamable Auftreten seiner Mannschaft nicht anschauen musste.
Blamabel nicht etwa, weil das Spiel verloren ging und die Gladbecker dabei nur selten Siegeswillen zeigten. Blamabel deshalb, weil die Gladbecker drei Platzverweise kassierten. Bereits nach 37 Minuten durfte Radouane El-Aidi mit Gelb-Rot unter die Dusche verschwinden. Er hatte sich gleich zwei Mal lautstark über den Schiedsrichter beschwert. Da führten die Gelsenkirchener bereits mit 1:0. In der sechsten Minute hatte Daniel Götze einen Freistoß aus halbrechter Position direkt verwandelt.
Gelsenkirchen gleicht personell aus
Zumindest personell war die Partie nach 61 Minuten wieder ausgeglichen. Christian Wichmann stoppte zunächst einen Gladbecker Angriff per Foul, beim anschließenden Freistoß auf Höhe des Mittelkreises bekam er den Ball an die Hand. Gelb-Rot binnen 60 Sekunden.
Fußballerisch passierte auf dem Rasenplatz im Fürstenbergstadion in Gelsenkirchen-Horst wenig. Miguel Garrido, der in der regulären Saison 38 Tore für Schwarz-Blau erzielt hatte, schoss genau ein Mal auf das Gelsenkirchener Tor. Ansonsten war er vollkommen abgemeldet.
Doppel-Rot für Schwarz-Blau in der Nachspielzeit
Auch die rund 400 Zuschauer auf den Rängen sorgten nur selten für Stimmung – sie passten sich dem müden Niveau auf dem Rasen an. Erst in der Schlussphase wurde es hitzig. In der 86. Minute entschied Dennis Renker die Partie nach Vorarbeit von Lars Kuhlenberg, in der Nachspielzeit brannten bei den Gladbeckern die Sicherungen durch.
Daniel Munzert trat in Nähe des Mittelkreises gegen Artur Echtermeyer nach und sah glatt Rot. Er hatte das Feld noch nicht verlassen, da folgte ihm auch schon Kevin Miszczuk, der ein paar Worte an den Unparteiischen richtete und ebenfalls mit glatt Rot des Feldes verwiesen wurde. „Das zieht sich schon durch die ganze Saison. Da können wir in der Kabine sagen, was wir wollen. Der Kopf macht zu, und dann passieren solche Dinge. Damit blamieren wir den Verein und auch unsere Mitspieler“, redete es Schwarz-Blau-Coach Maik Brömmelhus nicht um den heißen Brei.
Garrido schämt sich für sein Team
Mini-Chance bleibt
Eine Mini-Chance bleibt Schwarz-Blau Gladbeck noch. Sollte Eintracht Gelsenkirchen noch in die Bezirksliga aufsteigen, rückt Schwarz-Blau in die Kreisliga A nach.
Allerdings hat die Eintracht das Hinspiel bei Türkspor Dortmund mit 1:5 verloren.
Gemeinsam mit seinem Trainerkollegen Gerrit Wolter konnte er am Gladbecker Trauerspiel nichts ändern. Und auch Miguel Garrido schämte sich für den Auftritt seines Teams: „Das Verhalten war unter aller Sau. So schadet man dem Verein und allein deswegen ist Westfalia verdient aufgestiegen.“ Der Gelsenkirchener Trainer Mark Miller brachte es abschließend auf den Punkt: „Die cleverere Mannschaft ist heute aufgestiegen.“ Andreas Pappert wird froh sein, dass er das nicht mit anschauen musste.