Schwarz-Blau Gladbeck hat durch den Aufstiegsverzicht des BV Rentfort III die Gelegenheit, doch noch den Sprung in die Kreisliga A zu schaffen.

Unverhofft kommt oft. Durch den Verzicht der dritten Mannschaft des BV Rentfort, in die Kreisliga A aufzusteigen, bekommt Schwarz-Blau Gladbeck die Gelegenheit, in der kommenden Saison eine Liga höher zu spielen. Die Bedingung: Im Relegationsspiel gegen Westfalia 04 Gelsenkirchen II muss am Sonntag ein Sieg her.

Wenn der Ball auf dem Rasenplatz am Fürstenbergstadion ab 18 Uhr rollt, wird Gladbecks erster Vorsitzender Andreas Pappert sein Handy nicht mehr aus den Augen lassen. Beruflich ist er derzeit in Spanien, wird auch zum Showdown nicht zurück sein. „Meine Frau und die Vorstandskollegen sind aber da. Es ist ein bisschen wie damals, als man immer WDR 2 gehört hat, um live dabei zu sein. Ich würde mir wünschen, dass mein Handy am Sonntag brummt“, sagt Andreas Pappert.

In Gelsenkirchen sollen es dann die Schwarz-Blauen Fußballer richten und die Mannschaft in die Kreisliga A schießen. Sollte das gelingen, würde der Klub zum zweiten Mal von einem Aufstiegsverzicht des BV Rentfort III profitieren. Schon vor drei Jahren war das der Fall, damals aber stieg Schwarz-Blau ohne den Umweg Relegation direkt auf.

Fünf Punkte fehlte Schwarz-Blau zum direkten Aufstieg

Nach 28 Spieltagen in der Kreisliga B belegte Schwarz-Blau Gladbeck den dritten Platz. Auf den Tabellenzweiten Westfalia Buer, der letztlich direkt in die Kreisliga A aufgestiegen ist, fehlten den Gladbeckern am Ende gerade einmal fünf Punkte.

In der Parallelgruppe belegte Westfalia 04 Gelsenkirchen II hinter dem VfL Resse 08 den zweiten Platz und hat sich damit für das Relegationsspiel am Sonntag qualifiziert. Der Rückstand auf den Meister betrug nach 26 Spieltagen acht Punkte.

„Ich kenne die Situation der Rentforter und auch einen Teil der Mannschaft. Ich war ein bisschen überrascht, aber sie sind mit dem, was sie machen, zufrieden“, sagte Pappert der BVR-Trainer Daniel Griese mit Blick auf die eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten zustimmt. Er betont: „Unabhängig vom Spiel am Sonntag sagen wir Danke und freuen uns, dass wir die Chance auf den Aufstieg bekommen.“

Miguel Garrido hat schon 38 Mal getroffen

Während der Vorsitzende also nicht im Lande ist, steht aber ein voller Kader zur Verfügung. Und der hat sich bereits am vergangenen Wochenende in Torlaune gezeigt. Im vermeintlich letzten Saisonspiel siegten die Gladbecker mit 8:0 bei Arminia Hassel, besonders Miguel Garrido erwischten einen Sahnetag und erzielte fünf Tore. Die zweite Mannschaft der Gelsenkirchener hatte dagegen ein wenig mehr Mühe beim 4:3-Erfolg gegen die DJK Falke Gelsenkirchen. Erst in der Nachspielzeit besorgte Christian Wichmann die Entscheidung.

Rentfort III wird Meister

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Das zwischenzeitliche 3:3 hatte Patrick Peter erzielt – Westfalias Toptorschütze. Er könnte sich am Sonntag ein vielleicht entscheidendes Duell mit dem Gladbecker Top-Torjäger Miguel Garrido liefern. In der regulären Saison ging das Kräftemessen aber klar an Garrido, der 38 Treffer erzielte. Peter war 25 Mal zur Stelle.

Pappert erwartet Duell auf Augenhöhe

Allerdings zählt all das, was bisher war nur wenig. „Es ist ein 50:50-Spiel. Westfalia hatte ich bisher nicht auf dem Schirm“, sagt Andreas Pappert. Er betont aber: „Die Stimmung bei uns ist gut. Wir wollen ein klasse Spiel zeigen und das Feld als Sieger verlassen. Die Chance auf den Aufstieg ist da, die wollen wir nutzen. Aber ich bin mir sicher, dass auch Westfalia positiv ins Spiel geht.“ Wie es ausgeht, das werden ihm seine Frau und seine Vorstandskollegen sicherlich berichten. Damit er im Fall der Fälle in Spanien feiern kann.