Der BV Rentfort III verzichtet auf den Aufstieg in die Kreisliga A – das können nicht alle nachvollziehen. SB Gladbeck profitiert.
Der BV Rentfort III verzichtet auf den Aufstieg in die Kreisliga A und wird auch in der Saison 2019/20 in der Kreisliga B spielen. Westfalia Buer steigt direkt auf, Schwarz-Blau Gladbeck kämpft in einem Relegationsspiel gegen den Vize-Meister der Kreisliga B Westfalia Gelsenkirchen II am 2. Juni um 18 Uhr im Gelsenkirchener Fürstenbergstadion um den Aufstieg. Der Ärger über den Rentforter Rückzug in der Fußball-Szene ist groß.
Karl Englich, Trainer des SV Zweckel II: „Ich kann das nicht verstehen, weil ich immer das Höchste erreichen will.“ Englich akzeptiere die Entscheidung des BVR aber: „Für mich und den SV Zweckel II ist das gut, weil ich eine Revanche für das Rückspiel will.“ Das Rückspiel in Rentfort gewannen die Rentforter gegen den SVZ II mit 8:0.
Preußen-Trainer zeigt Unverständnis
Überhaupt kein Verständnis für den Verzicht hat Daniel Thiele von Preußen Gladbeck, welcher sich sicherlich auf ein Derby gegen die Bumaye-Elf in der Kreisliga A gefreut hätte. Thiele holt aus: „Ich kann den BV Rentfort III überhaupt nicht verstehen. Dann soll man in eine Hobbyliga gehen. Zu denken, dass man nur Kreisliga B spielt, weil man da jeden schlagen kann und jede Menge Spaß hat, hat für mich mit dem Grundgedanken der Fußballsports in einem Ligasystem nichts zu tun.“
Dagegen argumentiert Rentforts-Coach Daniel Griese aber: „Wir können nach wie vor nur auf dem kleinen Warmmachplatz trainieren und wären aller Voraussicht nach in die für Gladbecker Mannschaften unattraktive Kreisliga A2 gekommen.“ Die Entscheidung, so sagt Griese, trage die Mannschaft gemeinsam und er sei froh, dass es so gekommen ist. Und auch wenn für den Übungsleiter der Schwarz-Gelben, Daniel Thiele, die Rentforter dritte Mannschaft ein wichtiger Bestandteil der Gladbecker Fußballfamilie ist, so sagt er erneut: „Das mit dem Verzicht geht gar nicht.“
Rentfort hat schon einmal verzichtet
Es ist nicht der erste Verzicht des BV Rentfort III auf einen Aufstieg. Bereits in der Saison 2015/16 verzichteten die Gladbecker, nachdem die Meisterschaft in der Kreisliga B gewonnen wurde. Nutznießer damals wie heute: Schwarz-Blau Gladbeck. Deshalb war Vorstand Andreas Pappert auch nicht wirklich überrascht und freut sich: „Für uns ist das natürlich nun die Chance, doch noch aufzusteigen. Als Rentfort schon mal auf den Aufstieg verzichtet hat, sind wir direkt aufgestiegen. Nun haben wir die Chance den Weg über die Relegation zu gehen.“
Nachrückregel sorgt für Unverständnis
Ein Dorn im Auge ist für Thiele jedoch die Nachrückregelung, die in den letzten Jahren wohl falsch ausgeführt wurde. Denn: Lachender Dritter war 2015/16 nicht der VfB Kirchhellen II, welcher eigentlich hätte ein Relegationsspiel gegen Union Neustadt austragen dürfen. Stattdessen stieg Union Neustadt aus der B2-Liga direkt auf. Selbiges in der vergangenen Saison in der Kreisliga C: Horst IV verzichtete auf den Aufstieg, Rentfort IV durfte als Dritter nicht an den Relegationsspielen teilnehmen.
In diesem Jahr darf durch den erneuten Verzicht von Horst IV der Dritte Wacker II in die Relegation. „Es ist ungeheuerlich, dass Leute, die dafür verantwortlich sind, jahrelang die Durchführungsbestimmungen nicht können. Aber diese Fehler können auch nur gemacht werden, wenn Teams auf den Aufstieg verzichten“, so Thiele abschließend.