SG Preußen nimmt dem Tabellenführer mit 2:2 einen Punkt ab. Die Gladbecker dürfen darauf stolz sein – es war aber sogar noch mehr drin.

„Ich kann nicht mehr. Ich bin platt.“ Denis Ozerow pumpte schwer, drehte sich um, lief aber nochmal zurück. Da waren noch zwanzig Minuten zu spielen, Preußen führte 2:1 gegen Tabellenführer Kirchhellen.

Dass die Preußen kräftemäßig erledigt waren, war am Ende klar zu sehen. Doch das Team von Daniel Thiele und Dennis Wroblewski kämpfte um jeden Ball. Und auch wenn Kirchhellen noch den Ausgleich schoss – auf das 2:2 und die mutige Vorstellung gegen den Spitzenreiter darf Schwarz-Gelb stolz sein.

SG Preußen Gladbeck -
VfB Kirchhellen 2:2 (2:1)

Tore: 0:1 (14.), 1:1 Wehner (16.), 2:1 Wehner (35.), 2:2 (78.)
Preußen: Dörnemann - Vorobev (73. Askin), Segura-Dolinski, Hauska, Ozerow (85. Saado), Körber, Rühr, Chamdine (80. Tesfahans), Goronczy, Wehner, Chlodek.

„Wir sind als klarer Außenseiter in die Partie gegangen, trotzdem haben wir uns etwas ausgerechnet“, sagte SGP-Trainer Dennis Wroblewski. Allerdings ging der Favorit früh in Führung.

Preußen Gladbeck liegt früh 0:1 hinten

Große Freude bei Michael Wehner nach dem 1:1-Ausgleich.– er traf mit einem knallharten Schuss ins Eck für Gladbeck.
Große Freude bei Michael Wehner nach dem 1:1-Ausgleich.– er traf mit einem knallharten Schuss ins Eck für Gladbeck. © Heinrich Jung

Misslungene Klärungsversuche und eine Kopfballstafette der Gäste gingen dem 0:1 voraus (14.). Doch Preußen wehrte sich mutig: Der aufgerückte Innenverteidiger Christopher Segura-Dolinski eroberte den Ball im Zentrum und setzte Michael Wehner in Szene. Der schoss hart und platziert ins linke untere Toreck – 1:1 (16.).

Wehner erzielte auch nach einer Ecke den Führungstreffer, obwohl er alleine gegen fünf Kirchhellener stand (35.). Preußen durfte auf eine Überraschung hoffen. Der Gastgeber stand gut und ließ kaum Torchancen zu, hatte sogar selbst die besseren Chancen.

Keeper Garz rettet Kirchhellen vor dem 3:1

Nach einer schönen Kombination auf der linken Seite flankte Rühr auf Ozerow am langen Pfosten, VfB-Torwart Garz parierte mit einem tollen Reflex (40.). „Da hätten wir auf 3:1 erhöhen müssen“, ärgerte sich Wroblewski. „Dann hätten wir wahrscheinlich sogar gewinnen können.“

In der zweiten Halbzeit wendete sich das Blatt. Kirchhellen hatte fast nur noch den Ball, Preußen stand hinten drin, meist mit neun Mann am eigenen Strafraum.

Mit letzter Kraft holen die Preußen einen Punkt

So boten sich zwar einige Räume, Ozerow konnte die Konterchancen aber zweimal aus aussichtsreicher Position nicht nutzen. Kirchhellen drückte auf den Ausgleich. Bei jeder Flanke und jedem Torschuss stand aber fast immer Konstantin Vorobev im Weg – der musste eine Viertelstunde vor Schluss aber verletzt raus. Schließlich wurde der Druck zu groß,

Kirchhellens Selm bekam den Ball über Umwege, musste nur noch den Fuß hinhalten (78.). Mit der letzten Kraft rette Preußen aber immerhin einen Punkt. Für Trainer Wroblewski steht fest: „Es war eine gute Mannschaftsleistung, auch wenn der Gegentreffer kurz vor Schluss ein Wermutstropfen ist.“

Kirchhellen bleibt damit ungeschlagen. Preußen war aber immerhin die zweite Mannschaft, die dem VfB in dieser Saison einen Punkt abnehmen konnte.