Tabellenführer LIT Tribe Germania gastiert in der Riesener Sporthalle. Trainer Sven Deffte erlebte nach dem Derbysieg eine gelöste Mannschaft.
Es ist wohl das einfachste Spiel der Saison für den VfL Gladbeck, wenn am Samstagabend, um 19.30 Uhr, die Spielgemeinschaft aus Nordhemmern, Südhemmern und Mindenerwald, LIT Tribe Germania, in der Riesener Sporthalle gastiert. Der Tabellenführer möchte seinen Weg in Richtung dritte Liga fortsetzen, die Gladbecker sich nach dem Derbysieg beim FC Schalke 04 vor Wochenfrist gut verkaufen.
Den Bock haben Sven Deffte und seine Schützlinge am vergangenen Samstag endlich umgestoßen. Nach zuvor fünf Niederlagen zum Jahresbeginn gelang auf Schalke endlich der langersehnte Sieg. Das 28:22 war ein Zeichen an die Konkurrenz, dass der VfL noch gewinnen kann – und gleichzeitig nahm es den ganz großen Druck von den Roten. Denn der Zug nach oben war in den Wochen zuvor längst ohne den VfL abgefahren, es drohte der Blick in die untere Tabellenhälfte. Diese Gefahr scheint nun gebannt.
Kompletter Kader steht bereit
„Die Stimmung im Training war sofort etwas gelöster“, konnte Sven Deffte nun auch berichten. Zwar habe seine Mannschaft auch in den Wochen zuvor gut trainiert, in den Spielen hat es aber immer an Kleinigkeiten gemangelt. Auch die Rückkehr von Sebastian Büttner ins VfL-Tor im Derby sei ein wichtiger Schritt gewesen. „Man konnte sehen, was es ausmacht, wenn er wieder im Tor steht“, lobte Sven Deffte.
Auch im Duell mit dem Spitzenreiter kann der VfL-Coach auf seinen kompletten Kader zurückgreifen – eine gute Voraussetzung, um den Topfavoriten zumindest zu ärgern. „Es ist ein einfaches Spiel. Wir haben nichts zu verlieren, wollen uns aber natürlich gut verkaufen“, sieht Deffte den Druck beim Gegner, der in Tabelle zwei Punkte Vorsprung auf die TSG AH Bielefeld hat.
Schon in den vergangenen Jahren glänzten die Gäste mit einer starken Offensive, nun stellt die Spielgemeinschaft auch noch die mit Abstand beste Defensive der Oberliga und hat sich so zu einem absoluten Spitzenteam entwickelt. Ein Spitzenteam, das mit vielen ehemaligen Erst- und Zweitligaspielern gespickt ist, auch Nationalspieler im Kader hat. So etwa den Letten Evars Klešniks. „Für mich sind sie aktuell die absolute Nummer eins der Liga“, betont deshalb auch der Gladbecker Trainer.
Deutliche Niederlage im Hinspiel
Im Hinspiel haben seine Mannen leidliche Erfahrung mit der Qualität der Germania gemacht, kassierten eine empfindliche 16:32-Niederlage. Was muss diesmal besser laufen, damit in heimischer Halle ein besseres Ergebnis gelingt? „Es muss uns gelingen, die starke 6-0-Verteidigung zu knacken. Wenn wir zu oft in ihre Gegenstöße laufen, wird es knackig. Das ist die ganz große Qualität der Spielgemeinschaft“, weiß Sven Deffte.
Aber natürlich wollen sich die Gladbecker nicht verstecken, sondern wollen versuchen, vor heimischen Publikum ihre eigenen Qualitäten auszuspielen und auch offensiv Akzente zu setzen. „Wir werden den Gegner nie ganz ausschalten können, aber wir tun gut daran, möglichst geduldig zu spielen und nicht ins offene Messer zu laufen“, warnt der VfL-Coach.
Sechs weitere Spielen stehen an
Ein wichtiger Faktor soll dabei das Gladbecker Publikum spielen. Denn die einzigen beiden Niederlagen die die Spielgemeinschaft im bisherigen Saisonverlauf hinnehmen musste, setzte es jeweils auf fremden Geläuf. In Möllbergen verlor der Tabellenführer Ende September mit 19:20, vor vier Wochen setzte es in Loxten eine 27:28-Niederlage. „Zu Hause ist immer etwas möglich, auch eine Überraschung gegen den Tabellenführer“, setzt auch Sven Deffte auf den Heimvorteil.
Und eine gute Leistung gegen Spitzenreiter -- egal wie das Spiel dann letztlich ausgeht – wird auch noch einmal Kräfte freisetzen für das Saisonfinale. Sechs weitere Spiele stehen dann noch an, in denen die Gladbecker die Saison versöhnlich zu Ende spielen wollen. Das Siebte, das heute Abend ansteht, ist dabei wohl das einfachste.