Gladbeck. . In der Wasserball-Bezirksliga kam es zum Gladbecker Derby zwischen dem SV 13 und VfL. Ein Duell zwischen Rivalität und Randsport-Zusammenhalt.

80 Zuschauer drängen sich am Rand des Schwimmbeckens in der Traglufthalle dicht nebeneinander. Den Mannschaften im Wasser ist dieser Andrang fast fremd. Aber an diesem Abend findet nun einmal kein normales Spiel statt. Der SV 13 empfängt den VfL in der Norwestfalenliga. Derbyzeit. Für beide Teams emotional wie tabellarisch eine wichtige Partie. Am Ende setzt sich der SV 13 mit 13:6 durch. Im Duell zweier Vereine, die zwischen Rivalität und Randsport-Zusammenhalt stehen.

Nach 21 Sekunden wirft Maximilian Taube das 1:0 für die Gastgeber. Nach Ende des ersten Viertels führen sie 4:0. Es bahnt sich ein Schützenfest an. „Wenn du am Anfang schon 0:4 zurückliegst, dann geht nichts. Wir haben irgendwie alles verworfen“, kommentiert Christoph Wiechers, Trainer des VfL. Kaum einer glaubt noch eine Aufholjagd. Aber in den zweiten acht Minuten steht es plötzlich 4:5.

Stefan Neumann war in der Zweiten Liga aktiv

Auf ein vergleichsweise großes Zuschauerinteresse traf das Wasserballderby zwischen dem SV 13 und dem VfL in der Traglufthalle.
Auf ein vergleichsweise großes Zuschauerinteresse traf das Wasserballderby zwischen dem SV 13 und dem VfL in der Traglufthalle.

„Ich dachte, es kippt noch. Aber da war auf die Mannschaft Verlass“, sagt Max Baumeister, Kapitän des SV 13. Sein Team nutzt die spielerischen Möglichkeiten – auch dank des ehemaligen Zweitligaspielers Stefan Neumann – und zieht schließlich uneinholbar davon. „Insgesamt ist das die zweite Partie, in der wir souverän gespielt haben. Der VfL hat heute keine Mittel gegen unsere spielerischen Möglichkeiten gefunden“, sagt Sebastian Neumann, Coach der 13er. Baumeister ergänzt: „Es war heute deutlich. Ich würde behaupten, weil wir konditionell besser drauf waren.“

Der Vergleich bleibt weitgehend fair. „Es ist ein Spiel wie jedes andere auch, aber es ist auch für das Ego einfach geil, so ein Ding zu gewinnen“, betont Baumeister. Für eine Stadt wie Gladbeck ist es ungewöhnlich, gleich zwei Wasserball-Klubs zu haben. Es sind die einzigen im unmittelbaren Umkreis. „Derbys sind natürlich schon immer schön zu gewinnen. Aber der SV 13 war heute einfach sehr stark“, gibt Christoph Wiechers zu. Dass ihr Sport ein Randsport ist, haben alle Beteiligten akzeptiert. Und finden es auch gar nicht schlimm.

Sebastian Neumann ist schon seit 25 Jahren dabei

Wiechers: „Es wird ja schon am Rand darüber berichtet. Wir spielen ja auch in der untersten Liga. Und dass man dann nicht so im Vordergrund steht wie die Handballer, die in der Oberliga spielen, oder die Fußballer, wo auch sonntags jeder hingeht, damit kann man leben.“ Sebastian Neumann auf der Gegenseite ist schon seit 25 Jahren beim SV 13 dabei. Er sagt: „Es ist schade, dass man sich das Leben gegenseitig schwer macht. Egal, ob es um Zugänge oder die Jugendarbeit geht. Der VfL musste die vor ein paar Jahren aufgeben, da waren wir die Glücklicheren. Das ist schön für uns, schade für sie. Ich sehe das eher sportlich und möchte die Sportart lieber größer aufgestellt haben.“

Der SV 13 baut gerade eine sehr junge Mannschaft auf. Beim VfL ist dieses Mal der eine oder andere alte Hase dabei. „Ob ehemaliger Leistungsschwimmer oder Handballer, es kann jeder als Quereinsteiger kommen. Es ist ein Sport, den man auch im höheren Alter noch betreiben kann. Unsere Ältesten sind über 50 Jahre“, erklärt Wiechers. Beide Mannschaften kämpfen in der Liga unten in der Tabelle um Punkte. An diesem Tag sind die Fronten klar geklärt. Der SV 13 ist die Nummer eins in Gladbeck. Wiechers: „In Bestbesetzung wird es im Mai hoffentlich wieder ein spannendes Derby.“