Der Gladbecker Verein „Sport kann mehr“ ist jetzt Mitglied im Kinderturn-Club. Der Vorsitzende Oliver Martin ist stolz: „Das ist ein Meilenstein“

Es ist laut und wuselig und unübersichtlich in der kleinen Sporthalle Krusenkamp. Kinder rutschen, klettern, toben, turnen, rollen und jagen sich mit Hilfe der buntesten Gerätschaften. Ein Affen-Maskottchen macht die Runde. Und mittendrin Oliver Martin, der seine Gäste begrüßt und sagt: „Rummelgetummel ist immer gut!“

Für ihn ist es ein besonderer Tag – der Gladbecker Verein „Sport kann mehr“ wird in den Kinderturn-Club des Deutschen Turner-Bunds aufgenommen.

Gästelsite zeigt den Stellenwert des Vereins

Die Kinder kriegen wenig davon mit, sie spielen und toben schließlich. „Dafür sind sie ja hier“, sagt Martin, der sich und sein Team als „Spezialisten für Kinderbewegung“ bezeichnet.

Spezialisten für Kinderbewegung: Silke Stockmeier, Vizepräsidentin der Gymwelt vom westfälischen Turnerbund, mit Oliver Martin und Maskottchen Taffi.
Spezialisten für Kinderbewegung: Silke Stockmeier, Vizepräsidentin der Gymwelt vom westfälischen Turnerbund, mit Oliver Martin und Maskottchen Taffi. © Lutz von Staegmann

Der DTB sieht das genauso, weshalb nicht nur Silke Stockmeier, Vizepräsidentin des Westfälischen Turnerbunds gekommen ist, sondern auch Rainer Weichelt als stellvertretender Bürgermeister, Walter Pietzka als Stadtsportverbands-Vorsitzender und Petra Völkert vom Kreissportbund.

Viel Lob der Offiziellen

„Die werden heute um sieben zufrieden ins Bett gehen“, meint Weichelt in seiner kurzen Ansprache mit Blick auf die Kinder um ihn herum, Pietzka betont besonders die gesellschaftliche Relevanz des Vereins: „Es ist bemerkenswert: Kinder, die früh auf Bewegung konditioniert werden, werden sich auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit später regelmäßig bewegen und gesünder leben.“

Und Petra Völker fasst zusammen: „Wenn ich mich hier so umblicke, kann ich nur sagen: Weiter so.“

Mitgliederzahl um 300 Prozent gestiegen

Dass Martin & Co. auf dem richtigen Weg sind, zeigen seine Schilderungen: Die Gruppen sind voll, die Mitgliederzahl in 2018 um 300 Prozent gestiegen (es gibt den Verein seit 2016).

Kinder dürfen ohne Druck spielen und ausprobieren, werden in Motorik und Koordination geschult. So versteht Martin sich einerseits als Bewegungsort für Kinder, darüberhinaus aber auch als Dienstleister der Vereine im Spielbetrieb, zum Beispiel im Fußball oder Handball. Er betont „Wir haben Erzieherinnen, wir haben Sportlehrer, wir achten sehr auf die Qualifikation und die Nachhaltigkeit unserer Ausbildung.“

Grundlagen vor dem Fußballverein

Das Feedback vom Deutschen Turnerbund ist entsprechend. Beeindruckt besichtigt Silke Stockmeier das bunte Treiben, die Auszeichnung fand während einer normalen Übungsstunde statt. Stockmeier: „Alle Vereine sagen: Bewegung für Kinder bieten wir ja an. Aber die Grundlagen werden vorher gelegt, zum Beispiel hier.“

Oliver Martin stellte stolz seinen Verein vor – die Kinder im Hintergrund spielten einfach weiter, wie gewollt. Lutz von Staegmann left Der Kinderturn-Club ist ein Gütesiegel, vor allem um die Qualität nach außen zu dokumentieren. Der Turnclub bringt aber auch besondere Konzepte mit, anhand derer die Kinder an Bewegung herangeführt werden.

„Das ist ein zweiter Meilenstein für uns“, sagt Martin, der eine ähnliche Kooperation schon mit der „Heidelberger Ballschule“ hat. Nachdem Martin die Urkunde bekommen hat, kommt der größte Auftritt – den haben natürlich die Kinder: Gemeinsam mit dem Turnclub-Maskottchen „Taffi“ singen sie das Lied: „Mit Taffi turnen wir gern mit, denn so bleiben wir voll fit. (...) Taffis Freunde machen mit, Turnen ist der echte Hit.“