Dreizehn Spieler haben schon für kommende Saison zugesagt. Tim Deffte stellt aber klar: „Das ist noch Platz für Neue!“ – der erste steht fest.

Der Zeitpunkt, das bekanntzugeben, ist wohl gewählt von Tim Deffte, das betont er auch: „Gerade in der aktuellen Situation glauben wir: Das ist das richtige Zeichen, dass alle zum VfL stehen und besonders unsere Leistungsträger bei uns bleiben und die Mannschaft nicht auseinanderfällt“, sagt der Handball-Abteilungsleiter (und zuletzt auch wieder Oberliga-Torwart) des VfL Gladbeck.

Dreizehn Spieler aus dem aktuellen Kader haben Deffte bereits ihre Zusage für die kommende Saison gegeben – das ist auch ein Zeichen in die andere Richtung.

Klares Signal trotz vier Niederlagen in Serie

Tim und sein Bruder Sven Deffte als Trainer stehen zu den aktuellen Spielern, auch wenn es aktuell so gar nicht läuft. Vier Spiele haben die Roten in diesem Jahr gespielt, alle verloren, Samstag wartet ein ganz wichtiges Heimspiel gegen Ferndorf.

Vorher stellt der VfL aber schon klar: Egal, was passiert – einen großen Umbruch wird es nach der Saison nicht geben, selbst wenn die aktuelle Situation dazu einlädt, alles infrage zu stellen. Doch die Gesichter des VfL werden 2019/2020 zum großen Teil die gleichen sein wie in den vergangenen Jahren.

Giesbert als einziger Abgang – Krause übernimmt

Spielt wohl seine letzte Saison mit dem VfL: Marcel Giesbert.
Spielt wohl seine letzte Saison mit dem VfL: Marcel Giesbert. © Andreas Hofmann

Sebastian Büttner bleibt die Nummer eins im Tor. Dustin Dalian, Max Krönung, Björn Sankalla , Sebastian Janus, Florian Bach – so könnte der VfL auch nächste Saison spielen. Auf Rechtsaußen ist Tim Krause eingeplant – nach seinem Kreuzbandriss Anfang 2018 soll der 21-Jährige voll durchstarten und den Platz von Marcel Giesbert übernehmen.

Der plane, seine Karriere zu beenden, verrät Tim Deffte: „Wir hoffen aber, dass er weiter für uns zur Verfügung steht und wir ihn bei uns einbinden können.“ Giesbert ist der einzige Spieler aus dem aktuellen Kader, der als Abgang feststeht.

Eigengewächse und Urgesteine in der zweiten Reihe

Mindestens ebenso wichtig wie die Spieler in der ersten Reihe, sind die, die (noch) etwas dahinterstehen.

Einerseits sind das Eigengewächse wie Fynn Blißenbach, Felix Brockmann oder Shootingstar Chris Winkelmann, andererseits die Urgesteine Pascal Kunze und Thorben Mollenhauer, der in der kommenden Saison nach gefühlt endloser Verletzungspause wieder spielen will – auch wenn Deffte vor zu hohen Erwartungen an Mollenhauer warnt.

VfL baut weiter auf Resid Dervisevic

Der VfL glaubt an sein Potenzial: Resid Dervisevic, hier zwischen Florian Bach und Felix Brockmann.
Der VfL glaubt an sein Potenzial: Resid Dervisevic, hier zwischen Florian Bach und Felix Brockmann. © Oliver Mengedoht

Hohe Erwartungen wurden auch Resid Dervisevic entgegengebracht, bislang ist der bosnische Kreisläufer aber noch nicht eingeschlagen.

Tim Deffte sieht das gar nicht anders, gibt aber zu bedenken: „Es war eine blöde Situation, dass er fast ein Jahr kein Handball spielen konnte. Er hat in jungen Jahren seine Heimat verlassen, um hier bei uns zu spielen und wenn er im Sommer erstmal eine komplette Vorbereitung mitmacht, glauben wir fest, dass er uns weiterhilft.“ Er wäre wie ein Neuzugang.

„Spielerisch stark, top ausgebildet“ – und richtig jung

Neuzugang mit toller Perspektive: Niklas Rolf kommt aus Überruhr nach Gladbeck.
Neuzugang mit toller Perspektive: Niklas Rolf kommt aus Überruhr nach Gladbeck. © Michael Gohl

Dervisevic ist kurz nach Weihnachten erst 23 geworden und darf sich damit noch zur jungen, aufstrebenden Generation zählen, auf die der VfL auch stark bauen will – dazu passt auch die Verpflichtung von Niklas Rolf.

Der kommt von Niederrhein-Oberligist SG Überruhr (65 Tore in 16 Spielen), wurde in der Jugend von Tusem Essen ausgebildet, spielt Rückraum Mitte und bekommt von Tim Deffte die Attribute „spielerisch stark“ und „top ausgebildet“ verliehen – und wird im April erst 20 Jahre alt, hat also auch noch viel Potenzial.

VfL will seinen Kader noch verstärken

Dass Spieler wie Pascal Kunze oder Fynn Blißenbach mehrere Positionen spielen können, hilft zwar, besonders auf den eher dünn besetzten Außen. Fertig ist der Kader aber noch lange nicht: „Da ist auf jeden Fall noch Luft für Neuzugänge“, sagt Deffte.

Das Grundgerüst aber steht – die Aussicht auf eine gemeinsame Zukunft soll jetzt auch neuen Schub für den Rest der aktuellen Oberliga-Spielzeit bringen – am besten schon am Samstagabend gegen Ferndorf.