Es läuft nicht gut, seit der Aufstieg knapp verpasst wurde. Die Vielzahl der Ausfälle sorgte dafür, dass Trainer Isik kreativ werden muss.

Nach dem Spiel konnte Hasan Isik wieder Witze machen: „Ich habe einfach gesehen, dass der Torwart zu weit vor dem Tor stand und dann gelupft“, schilderte der Trainer von FSM Gladbeck sein Tor zum 3:1 im Derby beim BV Rentfort II. Bei der Frage, warum er überhaupt auf dem Platz stand, wird Isik aber nachdenklich.

„Wir waren nur elf Mann, darunter der angeschlagene Serkan Köse. Er hat es probiert – aber es ging nicht bei ihm. Also musste ich ran.“ Es ging gut, FSM gewann ja 4:1. Mit dreizehn Punkten aus sieben Spielen ist die Lage in der Tabelle allerdings nicht so wie erhofft für das Team, das vor wenigen Monaten kurz vor dem Bezirksliga-Aufstieg stand.

Verletzungspech schlägt für letztes Jahr mit zu

„Vergangenes Jahr hatten wir fast keine Verletzten, jetzt trifft es uns umso härter“, sagt Isik, und zählt auf: „Muskelfaserriss, Verstauchung, Mittelohr-Entzündung, Schulterprellung ... dazu sind noch zwei Spieler im Urlaub.“ Obendrauf kommt, dass für Marcel Heidenreich die Saison bereits beendet ist – Kreuzbandriss.

Für Marcel Heidenreich ist die Saison bereits beendet. Er hat sich das Kreuzband gerissen und wurde bereits operiert.
Für Marcel Heidenreich ist die Saison bereits beendet. Er hat sich das Kreuzband gerissen und wurde bereits operiert. © Oliver Mengedoht

Das Problem hat er natürlich nicht nur sonntags, sondern auch unter der Woche. „Das Training kann nicht so stattfinden, wie ich es mit erhoffe“, so Isik, „das wäre aber wichtig, um Sonntags gut zu spielen.“ Bislang konnten immer Spieler der Alten Herren aushelfen, oder die zweite Mannschaft unterstützte die Erste. Am Sonntag ging aber gar nichts mehr. Zwei Absagen kamen noch mittags am Treffpunkt. Isik musste selbst ran. Umso glücklicher war er über den Auswärtssieg.

„Das klappt natürlich nicht jede Woche“

„Mit dem Ergebnis bin ich angesichts dieser Lage natürlich hochzufrieden. Aber das klappt natürlich nicht jede Woche, man kann nicht mal so eben auf den Platz gehen und gewinnen. Man braucht schon Qualität in dieser Liga.“ Dementsprechend ist die Tabellenspitze, wo Kirchhellen inzwischen bereits acht Punkte enteilt ist, momentan auch gar kein Thema. „Wir müssen jetzt erst einmal nehmen, was wir kriegen können.“

Vom erneuten Angriff Richtung Bezirksliga ist keine Rede. Dass mit Torschützenkönig Mert Durmaz (mehr als 30 Tore) und Verteidiger Ziya Besevli zwei ganz wichtige Säulen zu Bezirksligist SC Hassel gewechselt sind, ist für Isik dagegen keine Ausrede.

Bis zur Besserung dauert es noch

„Mit Leuten wie Kaya, Türkel oder Sarray haben wir ja auch gute Leute dazubekommen. Und die Jungs wollen alle mal höher spielen und sich zeigen. Aber im Moment ist es natürlich schwierig, Alternativen zu bringen – ich habe ja keine Alternativen“, so Isik. Besserung ist wenn dann erst langfristig in Sicht: In drei, vier Wochen hofft er, dass er wieder drei Leute aus dem eigenen Kader auf der Bank zur Verfügung hat, bis dahin muss FSM sich durchschlagen. Nur eines soll nicht wieder vorkommen: Dass Isik sich selbst aufstellt.

„Dass ich auf dem Platz gestanden habe, zeigt, wie die Lage ist. Ich bin 43 Jahre alt und habe auf dem Feld nichts zu suchen“, sagt der Trainer – auch wenn er bei seinem Tor wenigstens für einen kurzen Moment das Gegenteil bewiesen hat.