Gladbeck. . Rekordverdächtig lange dauerte das Treffen der Fachschaft Gladbecker Fußball. Es ging nicht nur um die Zukunft der Stadtmeisterschaften.
Rekordverdächtig lange dauerte im Vereinsheim von F.S.M. Gladbeck das ordentliche Herbsttreffen der Fachschaft Gladbecker Fußball. „Das war eine gute Sitzung“, zog nach dem rund dreistündigen Diskussionsmarathon Fachschaftsleiter Andreas Knittel eine positive Bilanz. Die Klubvertreter - einzig der BV Rentfort glänzte am Hartmannshof durch Abwesenheit - beschlossen u. a., eine neue Gewaltverzichtserklärung zu veröffentlichen und zukünftig wieder eine Stadtauswahl ins Rennen zu schicken.
Hallenstadtmeisterschaft
Die Hallenstadtmeisterschaften 2019 werden von Freitag bis Sonntag, 18. bis 20. Januar, in Rentfort-Nord ausgetragen. Wichtigste Neuerung: Erst- und Reservemannschaften ermitteln erstmals gemeinsam einen Titelträger. Die Gruppen werden erst am Mittwoch, 10.Oktober, in der WAZ Redaktion ausgelost.
Das hat einen besonderen Grund: Wacker und Schwarz-Blau, die ja nach den Vorfällen bei den vergangenen Feldstadtmeisterschaften angekündigt hatten, nicht antreten zu wollen, erwägen inzwischen, doch teilzunehmen. „Nur vier Erstmannschaften bei den Titelkämpfen, das sieht doch sehr bescheiden aus“, so Wacker-Vorsitzender Alexander Jagielski. Sein Kollege von Schwarz-Blau, Andreas Pappert, empfand das ebenso. Und daher soll nun in den Vorstandssitzungen der beiden Vereine in der nächsten Woche der Punkt „Teilnahme an der Stadtmeisterschaft“ wieder auf die Agenda gesetzt werden.
Vereine unterstützen Gnadengesuch von F.S.M.
Der Verein F.S.M., der vom Kreis noch gesperrt ist, wird ein Gnadengesuch an den Kreisvorstand richten. Die Gladbecker Vereine haben den Brauckern dabei einstimmig ihre Unterstützung zugesagt.
Auf Bewährung an den Titelkämpfen teilnehmen dürfen der SV Zweckel II und Adler Ellinghorst III. Auch das haben die Klubvertreter einstimmig beschlossen.
In der Halle gilt ein Spirituosenverbot
Die Fachschaft wird für die Hallenstadtmeisterschaften 2019 erneut einen Sicherheitsdienst engagieren. Zudem gilt wie bereits zuletzt ein Spirituosenverbot. Der Antrag, in der Halle ein generelles Alkoholverbot auszusprechen, fand keine Mehrheit.
Gewaltverzichtserklärung
Durch die Vorfälle bei den jüngsten Feldstadtmeisterschaften - Spieler von Wacker und Schwarz-Blau waren auf dem Feld und abseits davon aneinandergeraten - stand das Thema Gewalt im Fußball einmal mehr auf der Tagesordnung. Eine Konsequenz: Akteure, die gewalttätig geworden sind, sollen auf eine Schwarze Liste gesetzt werden. „Diese Störenfriede“, so Adler-Vorsitzender Jörg Waschkewitz, „sollen nicht mehr bei uns in Gladbecker Vereinen oder im Kreis spielen. Es ist traurig genug, dass wir so etwas fordern müssen.“ Die Fachschaftsleitung wird sich wegen der Schwarzen Liste mit dem Kreisvorstand in Verbindung setzen. Des Weiteren werden die Gladbecker Klubs erneut eine Gewaltverzichtserklärung veröffentlichen.
Albert, Schipper und Dierig als Trainer gehandelt
Stadtauswahl
Zukünftig wird wieder eine Stadtauswahl den Gladbecker Fußball vertreten. Nach Möglichkeit soll dieses Team im Stadion Freundschaftsspiele austragen. Und zwar gegen namhafte Gegner - oder, in den Worten von Uli Wloch, dem Chef des SV Zweckel: „Wir sollten uns richtige Gegner suchen, Mannschaften aus der Regionalliga aufwärts.“ Es gehe schließlich darum, den Gladbecker Fußball nach vorne zu bringen.
Die Frage nach dem Trainer dieser Stadtauswahl ist noch nicht beantwortet. In der Sitzung fielen aber schon einige Namen. Der von Klaus Albert etwa, der für die Sportfreunde spielte und später als Profi für den ETB Schwarz-Weiß Essen und Fortuna Köln. Oder der des in Gladbeck heimisch gewordenen ehemaligen Schalke-Profis Mathias Schipper. Oder der von Mike Dierig, der als Lehrer Spieler wie Manuel Neuer, Mesut Özil oder Joel Matip in den Anfängen ihrer Karriere begleitet hat.
Kirchhellener Vereine werden zur Teilnahme eingeladen
Feldstadtmeisterschaft
Auch die Feldstadtmeisterschaften 2019 waren schon kurz Thema beim Treffen der Fachschaft Gladbecker Fußball. Dabei wurde einstimmig eine wichtige Entscheidung getroffen. Die Kirchhellener Vereine VfB Kirchhellen, VfL Grafenwald und TSV Feldhausen sollen offiziell zur Teilnahme an den Titelkämpfen 2019 eingeladen werden. „Wir werden“, kündigte Fachschaftsleiter Andreas Knittel an, „Kontakt mit den drei Klubs aufnehmen.“
Knittel präsentierte den Vereinsvertretern Zahlen, die alle nachdenklich stimmten. Die Titelkämpfe 2018 stießen nämlich auf eine äußerst geringe Resonanz. Insgesamt 753 Zuschauer verfolgten auf dem Preußen-Platz an der Konrad-Adenauer-Allee die Spiele der Stadtmeisterschaften. Zum Vergleich: 2016 waren es noch 1320 Fans, 2015 1380 und anno 2014 1158 Anhänger.
Jugendleiter treffen sich am 1. Oktober bei den Preußen
Ungeachtet dessen fand die Idee, statt der Stadtmeisterschaft (oder der Gladbecker/Kirchhellener Meisterschaft) Titelkämpfe auf Kreisebene auszutragen, im Kreis der Gladbecker Fachschaft Fußball keine Unterstützung.
Die nächsten Termine
1. Oktober, 18 Uhr: Treffen der Jugendleiter bei SG Preußen; 10. Oktober, 14.30 Uhr: Gruppenauslosung der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft; 16. Januar, 19 Uhr: Trainer-/Betreuertreffen vor der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft, Vereinsheim Adler Ellinghorst.