Gladbeck. . Gladbecker Fußball-Trainer und Lehrer hat Spieler wie Manuel Neuer, Mesut Özil oder Joel Matip in den Anfängen ihrer Karriere begleitet.

Ob Mesut Özil oder Joel Matip, Manuel Neuer, Max Meyer oder Julian Draxler - sie alle und viele mehr saßen auf der Schulbank, hingen an seinen Lippen und folgten seinen Anordnungen. Und auf dem grünen Rasen sowie auf dem Parkett der Sporthalle „tanzten“ sie nach seiner Pfeife.

Seit mehr als 17 Jahren vermittelt Mike Dierig an der Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen-Buer Schülern Grundkenntnisse in Biologie und Sport. Darüber hinaus trägt er als „Koordinator Fußball“ Verantwortung für alle Toptalente, die in der Jugend des FC Schalke spielen, die Profi-Karriere im festen Blick. Die ihm selbst in Königsblau nicht vergönnt war.

Regelmäßige Einsätze in der Westfalenauswahl

Doch der Reihe nach. Seine ersten Gehversuche in Sachen Fußball unternahm der mittlerweile 48-Jährige als Sechsjähriger im Gladbecker Norden - kein Wunder, denn sein Stiefvater Klaus Feenstra gehörte zum Stammpersonal des SV Zweckel, in jenen Jahren die Top-Adresse im Gladbecker Fußball. Regelmäßige Einsätze in der Westfalenauswahl sorgten für Interesse höherklassiger Vereine, im zweiten Jahr B-Jugend wechselte er an den Schalker Markt.

„Mein bekanntester Mitspieler war Jens Lehmann, trainiert hat uns zeitweilig Günter Thon, Olafs Vater, und die MSV-Ikone Ennatz Dietz“, erinnert sich der Blondschopf. Doch am Ende der A-Jugend war abrupt Schluss, ein komplizierter Schien- und Wadenbeinbruch löste Träume vom Profisein in Nichts auf. „Acht Monate lang konnte ich mich nur auf Krücken fortbewegen“, so Dierig. Und schickt ein ehrliches Geständnis hinterher: „Für eine -Laufbahn als Profi war ich wohl nicht schnell genug.“

Erste Seniorenstation Oberligist aus Marl

Seine erste Station bei den Senioren war der Oberligist SpVgg Marl. Dierig: „Dort kam ich aber nicht zum Einsatz.“ So schloss er sich dem FC Gladbeck an. Es folgte eine regelrechte Rundreise durch ambitionierte Klubs: ob DJK Germania oder Adler Ellinghorst, SC Hassel oder Erle 08 - sie alle waren froh, den filigranen Spielmacher in ihren Diensten zu wissen.

Auffällig: Dierigs kurzes Gastspiel bei der Spielvereinigung Ellinghorst. „Viele meiner alten Kumpels kickten dort und überredeten mich zu kommen.“ Vier Jahre bei Viktoria Heiden beendeten seine aktive Laufbahn, „hier war ich spielender Co-Trainer“.

2005 Fußball-Lehrer-Lizenz erworben

Apropos Trainer. „2005 habe ich unter Erich Rutemöller die Fußball-Lehrer-Lizenz erworben.“ Im Klartext: Mit dieser Lizenz in der Tasche darf man einen Bundesliga-Verein trainieren. Und in der Tat bot sein Jahrgang alles, was der aktuelle Trainermarkt so hergibt: Zusammen mit ihm drückten Heiko Herrlich, Robin Dutt, Ralph Hasenhüttl und Bernd Hollerbach die Schulbank, Lehrgangssprecher war kein Geringerer als Andy Möller.

Die Lehrertätigkeit am Berger Feld macht dem Gladbecker, der mittlerweile in Kirchhellen wohnt, viel Spaß. „Özil war, als er bei uns eingeschult wurde, sehr klein. Aber was er technisch drauf hatte, konnte man erkennen. Schulisch war er eher unauffällig“, sagt Dierig und lacht. Menschlich wie schulisch „überragend“ sei Matip gewesen.

Mit 35 Jahren Ende der aktiven Laufbahn

Auf seine aktive Laufbahn blickt der Spielmacher zufrieden zurück. „Wenn man mit 35 merkt, es reicht nicht mehr, ist das nicht einfach“, betont Dierig. Dass der torgefährliche Mittelfeldstratege auf all seinen Stationen zu den Top-Leistungsträgern zählte, kann ohne Wenn und Aber festgestellt werden.