Gladbeck. . Wacker Gladbeck nimmt ab sofort nicht mehr an Fußball-Stadtmeisterschaften teil. Was hinter der Entscheidung des Butendorfer Vereins steckt.

Wacker Gladbeck nimmt ab sofort nicht mehr an Fußball-Stadtmeisterschaften teil. Das entschied der Vorstand des Traditionsvereins aus Butendorf nach den Vorfällen der jüngsten Titelkämpfe jetzt einstimmig. „Wir werden schon bei den Stadtmeisterschaften der Reservemannschaften nicht mehr antreten“, so Wacker-Vorsitzender Alexander Jagielski.

Rückblick: Am 7. Juli kam es beim Vorrundenspiel der Stadtmeisterschaft zwischen Wacker und Schwarz-Blau zu unschönen Szenen auf dem Jahnplatz der Preußen. Es gab Rangeleien, eine Rudelbildung und, als sich die Lage wieder beruhigt hatte, Rote Karten gegen die Spieler Kader Dogru (Wacker) und Khalid El-Aidi sowie Radouane El-Aidi (Schwarz-Blau). Danach wurde die Partie von Schiedsrichter Muhammed Esad Yüksel (Eintracht Gelsenkirchen) fortgesetzt, Schwarz-Blau gewann sie mit 3:1. Am Abend beschloss die Fachschaft Fußball aber schließlich, beide Mannschaften vom Turnier auszuschließen.

Beschluss von Wacker gilt auch für die Jugend

Wacker Gladbeck will nun nicht mehr. „Bei den Stadtmeisterschaften“, sagt Jagielski, „herrscht mittlerweile eine zu gereizte Stimmung.“ Und bei den Titelkämpfen der Reservemannschaften stößt dem Chef der Butendorfer außerdem der „Alkoholkonsum von Spielern auf“.

Die einstimmige Entscheidung des Vorstands von Wacker Gladbeck gilt übrigens auch für die Nachwuchsmannschaften. Sie werden ab sofort ebenfalls nicht mehr an den Ortstitelkämpfen teilnehmen. Dazu Alexander Jagielski: „Im Jugendbereich werden bei Stadtmeisterschaften unsere Kinder von anderen Vereinen angesprochen.“ Diese Klubs füllten damit ihre Dritt- oder Viertvertretung auf, so der Butendorfer weiter.

Schwarz-Blau zieht Mannschaft für ein Jahr zurück

Konsequenzen hat auch Schwarz-Blau Gladbeck gezogen. „Wir werden unsere erste Mannschaft für ein Jahr aus den Stadtmeisterschaften rausziehen“, sagt Andreas Pappert, Vorsitzender des in Brauck beheimateten Klubs.

Jagielski und Pappert statteten gestern der WAZ-Redaktion gemeinsam einen Besuch ab - auch, um zu zeigen, dass an den Gerüchten, die Vereine beziehungsweise die Vorstände der beiden Vereine könnten nicht miteinander, nichts dran ist. Pappert: „Wir von Schwarz-Blau haben mit Wacker nie Probleme gehabt.“ Jagielski: „Und wir hatten und haben keine Probleme mit Schwarz-Blau.“

Freundschaftsspiel steigt am Sonntag, 22. Juli

Am Sonntag, 22. Juli, bestreiten daher Wacker und Schwarz-Blau ein Testspiel. Anstoß auf dem Rasenplatz an der Roßheidestraße ist um 13.15 Uhr. Der Erlös aus dem Eintritt (1 Euro) und dem Verkauf von Speisen und Getränken soll einem guten Zweck gestiftet werden. Und die „Rotsünder“ der beiden Mannschaften werden sich laut Andreas Pappert und Alexander Jagielski im Verkauf engagieren.