Gladbeck. . Die Fußballer in Gladbeck ermitteln wieder einen Stadtmeister. Darüber sprach die WAZ mit Andreas Knittel, Vorsitzender der Fachschaft Fußball.

Die selbstauferlegte Pause ist beendet, Gladbecks Fußballer spielen wieder ihren Stadtmeister aus. Vor den Titelkämpfen, die am Samstag und Sonntag, 7./8. Juli, auf dem Preußen-Platz über die Bühne gehen, sprach WAZ-Redakteur Thomas Dieckhoff mit Andreas Knittel, Leiter der Fachschaft Gladbecker Fußball, über Ausschreitungen, Null-Toleranz-Politik und andere Probleme.

Fußball-Gladbeck trägt wieder Stadtmeisterschaften aus. Blicken Sie den Titelkämpfen mit Vorfreude entgegen oder, nach den Ereignissen vom Januar 2017, mit einer gewissen Skepsis?

Andreas Knittel leitet gemeinsam mit Holger Zilcher die Gladbecker Fachschaft Fußball.
Andreas Knittel leitet gemeinsam mit Holger Zilcher die Gladbecker Fachschaft Fußball. © BVP

Knittel: Die Feldmeisterschaften waren in der Regel immer sehr fair und es gab keine großen Ausschreitungen wie bei den letzten Hallenstadtmeisterschaften 2017. Die Vorfreude ist also größer als die Skepsis, dass es eventuell zu Ausschreitungen kommen könnte. Wir haben alle Vereine in die Pflicht genommen, Ausschreitungen generell zu vermeiden. Darüber hinaus haben wir alles Notwendige vorbereitet, u. a. 1500 Flyer drucken lassen und ausgelegt, Pokale organisiert und vieles mehr. Die Wettervorhersagen für das Wochenende sind perfekt. SG Preußen Gladbeck als Ausrichter und wir von der Fachschaft Fußball als Veranstalter werden darüber hinaus alles Notwendige tun, damit die Zuschauer auf ihre Kosten kommen.

Knittel fordert, dass die Regeln eingehalten werden

Was passiert, falls es wieder Ärger gibt? Setzt die Fachschaft Fußball auf eine Null-Toleranz-Politik?

Wir werden wie bei den Feldstadtmeisterschaften in 2016 bei jeglichen Ausschreitungen sofort reagieren. 2016 haben wir nach einem Disput zwischen einem Trainer und dem Schiedsrichter während eines Spiels die betreffende Mannschaft sofort vom Turnier ausgeschlossen. Das war damals ein wichtiges Zeichen und sollte allen Spielern und Verantwortlichen klar zeigen, dass wir Ausschreitungen nicht dulden werden. Wir werden jedoch weiterhin mit Augenmaß handeln. Sollte ein Schiedsrichter aufgrund der Verfehlung einer Mannschaft oder eines Vereins abbrechen, werden wir weiterhin die betreffende Mannschaft vom Turnier ausschließen. Wir haben in den letzten Jahren gemeinsam klare Regeln aufgestellt und erwarten, dass diese eingehalten werden.

Haben Sie im vergangenen Jahr die Feldstadtmeisterschaften eigentlich vermisst?

Auch wenn die Feldstadtmeisterschaften nicht den großen Eventcharakter haben wie die Hallenstadtmeisterschaften, freuen wir uns, dass die Feldstadtmeisterschaften nach der Pause im vergangenen Jahr wieder stattfinden werden. Wichtig ist, dass sich die Vereine untereinander und auch mit der Fachschaft austauschen können und auch das Verhältnis untereinander weiter verbessern können. Die Vereine sollten die Stadtmeisterschaften in ihre Vorbereitung integrieren. Über die Feldstadtmeisterschaften wurden in den vergangenen Jahren immer viel diskutiert, aber Stadtmeister möchte am doch eigentlich jeder sein. Auch die Zuschauerresonanz war 2016 relativ gut. Zu den Stadtmeisterschaften der Reserve kamen 550 Zuschauer und zu den Titelkämpfen der Erstmannschaften 770. Das ist kein Vergleich zu den Hallenstadtmeisterschaften, aber damit wären wir wieder sehr zufrieden.

Es ist Überlegungen, Kreismeisterschaft auszutragen

Nur sechs Mannschaften nehmen dieses Mal an den Stadtmeisterschaften teil. Müsste sich Fußball-Gladbeck, müsste sich die Fachschaft nicht allmählich mit Bottrop auf gemeinsame Titelkämpfe verständigen?

Ja, das ist natürlich auch bei uns ein Thema. Wir haben schon darüber nachgedacht, den VfB Kirchhellen, den VfL Grafenwald und den TSV Feldhausen zukünftig zu den Gladbecker Stadtmeisterschaften einzuladen. Da in Bottrop keine Feldstadtmeisterschaften mehr stattfinden, würde sich das anbieten. Wir werden den Kontakt zu den Vereinen suchen und das auch noch mit den Gladbecker Klubs diskutieren. Darüber hinaus gibt es erste Überlegungen, eine Kreismeisterschaft zusammen mit Gelsenkirchen auszutragen und auf die Stadtmeisterschaften ganz zu verzichten. Hier bin ich jedoch persönlich der Meinung, dass wir weiterhin auf die Stadtmeisterschaften in Gladbeck setzen sollten, um dann eventuell mit den vier Finalisten aus Gelsenkirchen und Gladbeck an einem Nachmittag einen Kreismeister auszuspielen. Aber auch das wird Thema bei der nächsten Fachschaftssitzung mit allen Vereinen werden. Warten wir erst einmal die Feldstadtmeisterschaften 2018 ab. Wir von der Fachschaft Fußball sind für alle Ideen offen und sollten mit den Vereinen, Verantwortlichen und Zuschauern überlegen, was Sinn macht und auch gut ankommt.

Knittel glaubt an eine spannende Stadtmeisterschaft

Wer ist dieses Mal Ihr Favorit?

Ich persönlich glaube, dass es dieses Jahr richtig spannend werden kann. Der hohe Favorit und die Mannschaft, die jeder gerne schlagen möchte, ist nicht dabei. Der SV Zweckel ist in der Bezirksliga angekommen und muss sich dort erst einmal nach dem aktuellen Neuaufbau finden. BV Rentfort, SV Zweckel und SG Preußen Gladbeck werden sicher wieder als Favoriten gehandelt. Aber durch die kurze Spielzeit von zweimal 20 Minuten ist wieder viel möglich. Vielleicht kann auch Adler Ellinghorst mal überraschen. Bei der WM in Russland ist ja auch viel Unvorhergesehenes passiert. Aber mein persönlicher Favorit ist der BV Rentfort, der in diesem Jahr wohl die spielstärkste Mannschaft in Gladbeck stellen wird.