Gelsenkirchen. Zum Westfalenliga-Auftakt spielt Hassel gegen Topfavorit TuS Bövinghausen. Die Gelsenkirchener haben keine Angst. André Bley ist nicht dabei.

Fußball-Westfalenligist YEG Hassel spielt am Samstagabend gegen 261 Bundesligaspiele, 25 Einsätze in der deutschen Nationalmannschaft und 173 Zweitligaspiele. Exakt so viel Erfahrung bringt YEGs erster Gegner der neuen Saison, Aufstiegsfavorit TuS Bövinghausen, mit. Bei den Dortmundern kickt reichlich Prominenz wie Weltmeister Kevin Großkreutz und der Ex-Duisburger Baris Özbek, der auch über 100-mal in der ersten türkischen Liga auflief.

Und als wenn das nicht schon genug wäre, legte der TuS am Donnerstag nochmal nach: Da verkündete der Klub, dass er auch den Ex-Dortmunder und früheren Nationalspieler David Odonkor verpflichtet hat. Dazu kommt auch Mix-Migel Schmeling, der zuletzt für Drittligist SC Verl spielte. Für YEG macht das die Aufgabe nicht leichter.

Ab 17.30 Uhr sind die Hasseler am Samstag in Bövinghausen zu Gast und eröffnen damit die neue Westfalenliga-Saison. Gegen ein Team mit so viel Erfahrung zu spielen sei „etwas Besonderes“, sagt Trainer Ahmet Inal, betont aber auch: „Wir haben keine Angst vor irgendwelchen Namen. Das motiviert uns noch mehr, wir werden offensiven und mutigen Fußball spielen.“

YEG Hassel mit guten Erinnerungen an vergangene Saison

Wozu das führen kann, haben die Hasseler vor fast genau einem Jahr gesehen: Da reisten sie am ersten Spieltag ebenfalls nach Bövinghausen – und führten bis in die Nachspielzeit mit 2:1, ehe den Dortmundern noch der Ausgleich gelang. Eas war einer von nur zwei Punktverlusten des TuS in den acht Partien bis zum Saisonabbruch.

„Das war ein sehr heißes Duell“, erinnert sich Trainer Inal und grinst. „Die Jungs haben gesehen, dass da was geht. Bövinghausen hat zwar viel Erfahrung, aber sie sind auch anfällig. Mein Matchplan steht. Wenn die Jungs den umsetzen, werden wir sie knacken.“Ein Vorteil sei, dass sein Team befreit aufspielen könne. „Wir haben keinen Druck, Bövinghausen muss sich da eher Gedanken machen. Die wollen ja aufsteigen.“

Und dass die Hasseler rechtzeitig zum Ligastart in Form sind, haben sie in der vergangenen Woche mit dem 3:0-Erstrundensieg im Westfalenpokal beim Bezirksligisten Kiersper SC gezeigt. Der nächste Gegner aus Dortmund hatte da mehr Probleme: Erst im Elfmeterschießen schaltete er den Bezirksligisten Mengede 08/20 aus.

Kein Bley mehr zwischen den Pfosten

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Personell sieht‘s für YEG ebenfalls gut aus, alle Spieler sind fit. Wirbel gab’s zuletzt nur um einen Neuzugang: Torwart Andre Bley ist erst seit wenigen Wochen da – und jetzt schon wieder weg. Die Hasseler haben ihn rausgeworfen. „Das hat mit ihm nicht so funktioniert wie wir uns das vorgestellt hatten, er ist nicht oft da gewesen“, sagt Inal über den 29-Jährigen, der vor der Saison vom FSV Duisburg gekommen war. Wer nun YEGs Nummer eins sein wird?

Inal hatte zwei 19-Jährige zur Auswahl und entschied sich für Dennis Kozak statt Mustafa Topal. „Dennis“, lobt er, „hat das bisher sehr gut gemacht. Er war im Pokal der beste Mann auf dem Platz. Er ist immer da und hat eine Riesenentwicklung genommen.“ Es sei vorerst nicht geplant, einen weiteren Torwart zu verpflichten, ergänzte Inal. Kozak wird damit am Samstag sein Westfalenliga-Debüt feiern. Langeweile wird er angesichts des Gegners und dessen Erfahrung aus 261 Bundesligaspielen, 25 Nationalmannschafts-Einsätzen und 173 Zweitligaspielen ganz sicher nicht haben.