Hagen. Zum Saisonfinale liefert Gelsenkirchens Fußball-Westfalenligist YEG Hassel ein Spiegelbild der Saison. Am Ende steht ein 5:5 bei Spvg Hagen 11.

YEG Hassel und Langeweile – das passte in dieser Saison in der Fußball-Westfalenliga überhaupt nicht zusammen. Die Gelsenkirchener Mannschaft von Trainer Ahmet Inal bot meistens Spektakel pur und blieb sich dabei auch am letzten Spieltag treu: Der Tabellenvierte lieferte sich mit Absteiger Spvg Hagen 11 ein fröhliches Scheibenschießen und trennte sich letztlich mit 5:5 von den Hagenern. „Das war ein aufregendes Spiel. Das spiegelt unsere Saison genau wider“, stellte Coach Ahmet Inal lachend fest. „Vorne sind wir immer für ein Tor gut, hinten aber auch immer für einen Fehler.“

Wer mit einem müden Kick in YEGs letztem Saisonspiel gerechnet hatte, wurde schon nach wenigen Sekunden aufgeschreckt. Nach einem missratenen Rückpass von Cihan Yildiz brachte Hagens ehemaliger Profi (früher unter anderem SC Paderborn sowie VfL Osnabrück und inzwischen 39 Jahre alt) die Gastgeber in Führung. Bis zur Pause erhöhten die Hagener auf 3:1, Mert Kilic hatte zwischenzeitlich für YEG auf 1:2 verkürzt. In der zweiten Halbzeit drehten die Hasseler dann aber auf und machten einen zwischenzeitlichen 2:4-Rückstand wett. Zwar zogen die Hagener postwendend auf 5:4 davon, doch Ridvan Demircan verhinderte mit seinem Ausgleich in der 85. Minute die erste YEG-Pleite seit Mitte April.

YEG Hassel kommt nach 1:3 und 2:4 zurück

Es hätten allerdings noch mehr Tore fallen können. „Wir haben gefühlt siebenmal Pfosten oder Latte getroffen und generell gefühlt 200 Torchancen gehabt. Das hätte auch 10:5 für uns ausgehen können“, meinte Ahmet Inal. Außerhalb seiner Gefühlswelt zählte der Coach fünf Aluminiumtreffer, Cihan Yildiz, Mert Kilic, Tarik Baydemir, Mesut Özkaya und Omar Jessey scheiterten an Pfosten oder Latte.

Und in der Abwehr? Was war da los? Ahmet Inal hatte eine Erklärung: „Viele Tore sind nach langen Bällen hinter unsere Abwehrkette gefallen. Wir haben heute sehr offensiv gespielt und wollten deshalb früh angreifen. Beim Gegenpressing haben wir aber einige Male zu lange gezögert, und dann kamen eben diese entscheidenden Bälle hinter die Kette.“

Im letzten Saisonspiel konnte Ahmet Inal die Gegentorflut aber verschmerzen. „Ich bin trotzdem voll zufrieden. Wir haben wieder Siegermentalität gezeigt, als wir nach dem 1:3 und 2:4 zurückgekommen sind. Diesen absoluten Siegeswillen rechne ich den Jungs hoch an“, lobte der Trainer und stellte fest: „Das passt auch zu dieser Saison. Wir haben oft Rückstände aufgeholt.“

So haben sie gespielt:

Tore: 1:0 (1.), 2:0 (10.), 2:1 Mert Kilic (12.), 3:1 (32.), 3:2 Tarik Baydemir (50.), 4:2 (56.), 4:3 Mert Kilic (58.), 4:4 Mesut Özkaya (75.), 5:4 (78.), 5:5 Ridvan Demircan (85.).

YEG Hassel: Yalcin - Kara Ali, Öztürk, Tugyan (81. Keskin), Kaya, Kilic, Özkaya, Yildiz (87. E. Demircan), Terzicik (60. Kodaman), Jessey (46. R. Dermican), Baydemir.