Braunschweig. Im Schlusskampf, der dem JC Koriouchi Gelsenkirchen in der 2. Judo-Bundesliga das 7:7 beschert, wird Braunschweigs Tobias Loesch disqualifiziert.

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Mit 4:6 liegen die Judoka des JC Koriouchi Gelsenkirchen am vierten Kampftag der 2. Bundesliga beim Braunschweiger JC schon hinten. Mehr als ein Unentschieden ist nicht mehr möglich, weil das Halbschwergewicht (100 Kilo) nicht besetzt ist und kampflos an die Niedersachsen geht. Aber der Schlussspurt des Teams von Trainer Mohsen Ghaffar ist, sofern es beim Judo einen solchen geben kann, famos und endet mit einem Punktgewinn – 7:7.

„Das fühlt sich auf jeden Fall an wie ein großer Sieg“, sagte der Koriouchi-Coach, der einmal mehr erhebliche Personalprobleme hatte – und anderem fehlte Kapitän Christian Hellinger, der Halbmittelgewichtler (81 Kilo) – und gezwungen war, auf eigene junge Kämpfer zu setzen. „Aber“, sagte Mohsen Ghaffar auch gleich, „das ist gut, dass sie Erfahrungen sammeln. In ein, zwei Jahren werden sie gute Judoka sein.“ Als ein Beispiel nannte er Maik Nocke, der Braunschweigs Fares Badawi zwar in der 81-Kilo-Klasse unterlag, „aber einen super Kampf gemacht hat“.

Thom van der Ree siegt für den JC Koriouchi Gelsenkirchen kampflos

Zurück zum Schlussspurt des JC Koriouchi: Aus dem 4:6 machten Oldie Axel Limberg im Halbleichtgewicht (66 Kilo) und der einmal mehr sehr starke niederländische Mittelgewichtler Mark van Dijk (90 Kilo) ein 6:6, indem sie sich vorzeitig gegen Felix Thormann beziehungsweise Julian Schade durchsetzen. 6:7 stand es dann, weil die Gelsenkirchener den 100-Kilo-Punkt wie schon im ersten Siebener-Durchgang kampflos abgaben.

Ein Kampf noch. Jasper Olthoff musste wieder auf die Matte, der seinen ersten gegen Aaron Dieckhoff, dem einzigen an diesem Abend über die volle Kampfzeit von vier Minuten, mit einer Waza-ari-Wertung (0:7) verloren hatte. „Ich will nicht sagen, dass das unfair war“, sagte Koriouchi-Trainer Mohsen Ghaffar. „Aber die Kampfrichter hätten durchaus zwei Waza-ari-Wertungen für Jasper geben können, und dann hätten wir den gesamten Kampf sogar gewinnen können.“

Jasper Olthoff sichert dem JC Koriouchi Gelsenkirchen das 7:7

So allerdings waren die Gelsenkirchener nach den Siegen von Thom van der Ree (60 Kilo, kampflos), Liam Herrmann (66 Kilo, gegen Felix Thormann) und Mark van Dijk (90 Kilo, gegen Felix Schulze) mit einem 3:4-Rückstand in den zweiten Durchgang gestartet – und nicht mit einer 4:3-Führung.

Und nach 1:02 Minuten war die letzte Auseinandersetzung entschieden, der Kampf im Leichtgewicht (73 Kilo) zwischen Jasper Olthoff, der nach seiner Covid-19-Infektion noch nicht bei 100 Prozent ist, und Tobias Loesch: Der Braunschweiger machte den Fehler, im Stand Jasper Olthoffs Arm zu hebeln, was verboten und nur im Bodenkampf erlaubt ist. Er wurde deshalb disqualifiziert (Hansoku-make), und der JC Koriouchi Gelsenkirchen dufte mit einem 7:7 sowie einem Punkt nach Hause fahren.

„Ich bin sehr zufrieden und sehr stolz auf die Mannschaft“, sagte Trainer Mohsen Ghaffar, der mit seinem Team nun in eine lange Sommerpause geht, ehe der fünfte und letzte Kampftag in der Nord-West-Staffel der 2. Judo-Bundesliga auf dem Programm steht. Das Heimduell gegen das Judo-Team Holten ist für den 24. September angesetzt.