Feldmark. Ohne Prosperous wird aus dem Spitzen-Trio in Gelsenkirchen ein Duo. Bild-Pokal-Sieger Gustafson behauptet sich gegen Goldy Stardust.
Zum letzten Mal in diesem außergewöhnlichen Jahr trafen sich die Traber am zweiten Weihnachtstag auf der Rennbahn in Gelsenkirchen. Insgesamt zehn Prüfungen standen beim traditionellen Traben unterm Tannenbaum auf der Nachmittagskarte, deren Höhepunkt eindeutig der an siebter Stelle ausgetragene Gelsentrab-Weihnachts-Preis war. Auch wenn der Vorausfavorit kurzfristig mit Attest abgemeldet wurde.
Ohne den hierzulande seit über einem Jahr ungeschlagenen Prosperous wurde aus dem Spitzen-Trio folgerichtig ein Duo, das den mit immerhin 2000 Euro dotierten Sieg unter sich ausmachen sollte und dies am Ende auch tat. Den besseren Start erwischte der aus den Niederlanden angereiste Gustafson (5/Rick Ebbinge), der am Nienhausen Busch bereits mit seinem Bild-Pokal-Erfolg 2019 für Furore gesorgt hatte, aber auch die am Totalisator mit 17:10 noch drei Punkte niedriger notierende Goldy Stardust (6/Michael Nimczyk) fand gut in die Partie und ordnete sich ausgangs des ersten Bogens hinter dem führenden Kontrahenten ein.
Bild-Pokal-Sieger Gustafson spult sein Pensum unbedrängt ab
In der Folge tat sich zunächst einmal nichts. Gustafson spulte unbedrängt sein Pensum ab, erhöhte die Schlagzahl nach halber Distanz noch einmal merklich und wartete auf die Schlussattacke der Breeders-Crown-Siegerin. Die kam dann erwartungsgemäß kurz nach Erreichen der Zielgeraden, war aber letztlich weit weniger gefährlich als befürchtet. Michael Nimczyk konnte mit der Klasse-Stute trotz aller Bemühungen einfach keinen Boden gutmachen und musste die Überlegenheit des Wallachs an diesem Tag weit vor dem Pfosten anerkennen.
Für Gustafson blieb die Uhr nach dem zweiten Rennabschnitt in 1:11er-Tempo schlussendlich bei 1:13,5/2000 Meter stehen, womit er für die Jahreszeit flott unterwegs war, den Gelsenkirchener Mitteldistanz-Rekord für ältere Pferde von Napa Valley (1:12,9) jedoch klar verfehlte.
Championesse Ronja Walter kann den Anschluss nicht halten
Erheblich langsamer verlief das direkt im Anschluss an das Hauptereignis gestartete Weihnachts-Trabreiten, in dem man sich ebenfalls ein heißes Spitzen-Duell erwartet hatte, am Pfosten jedoch neuerlich einen überlegenen Sieger präsentiert bekam. Nach langem Warten schritt der bereits elfjährige Volcan de Bellande (9/Lea Ahokas) ausgangs des Schlussbogens zur Tat, übernahm im Handumdrehen das Kommando und spürte nur noch den Atem des aktuell wohl besten deutschen Sattel-Trabers Zauni (9), mit dem Championesse Ronja Walter unbedingt Anschluss halten wollte, aber nicht konnte.
Ganz im Gegenteil: Der Franzose verabschiedete sich mit zunehmender Distanz immer deutlicher, hatte über der Linie gar volle acht Längen Vorsprung und revanchierte sich damit eindrucksvoll für seine Niederlage im Monté-Derby im September in Berlin-Mariendorf.
Vier PMU-Rennen stehen am Neujahrstag auf dem Programm
Eine klare Sache war auch das dritte Highlight der Feiertags-Veranstaltung, das Weihnachtsbaum-Rennen mit einer Garantie-Auszahlung von 6000 Euro in der Dreierwette. Nach vier Volltreffern in Serie zeigte Harper Smart (12/Jan van Dooyeweerd) auch hier kein Erbarmen mit den zahlreichen Konkurrenten. Aus der zweiten Reihe erwischte der schwedisch gezogene Rappe einen Traumstart und konnte das Kommando bereits nach gut 500 Metern ohne Mühe an sich reißen.
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Der Rest war dann nur noch Formsache. Mit Autorität stiefelte Harper Smart vor dem Feld her und verwies Verfolgerin Candy Blue Chip (3/Jesse ter Borgh) letztlich ganz sicher auf den zweiten Rang. Den dritten Platz erstritt sich der in äußeren Spuren durch den letzten Bogen segelnde Cooper CG (10/Tim Schwarma) mit hauchdünnem Vorteil vor den Außenseitern Italian Dynamite (2/Jan Thirring) und El Chipy (7/Hans Bongartz). Quote in der Dreierwette: 1025:10.
Ohne große Pause startet der Gelsenkirchener Trabrennverein am Neujahrstag frühestmöglich in die Saison 2021. Ab 15 Uhr hat man in der Feldmark dann unter anderem vier PMU-Rennen im Angebot, die mit Dotationen von 4000 bis 6000 Euro für Interesse in den Ställen sorgen dürften und dementsprechend auf guten Sport hoffen lassen.