Feldmark. . Gustafson und Rick Ebbinge überraschen. Cash Hanover auf Platz zwei. Goldy Stardust mit einem Gelsenkirchener Saisonrekord für Stuten.
Der Bild-Renntag hat nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Die bereits in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts entstandene Idee, hochklassigen Trabrennsport mit zahlreichen Promis aus dem Show-Geschäft zusammenzubringen, bewegte am Maifeiertag wieder rund 15.000 Menschen, sich auf den Weg in den Gelsentrab-Park zu machen.
Geboten bekamen sie auf dem 1.200-Meter-Oval elf stark besetzte Pferderennen, von denen der mit 20.000 Euro dotierte Bild-Pokal selbstverständlich den Mittelpunkt des sportlichen Geschehens bildete und das erhoffte spannende Finish lieferte. Die Nase vorne hatte am Ende jedoch weder der aus Bayern angereiste Totofavorit Popeye Diamant (Gerhard Biendl) noch Michael Nimczyks Wahl Cash Hanover, sondern der chancenreichste ausländische Gast. Hollands Gustafson zeigte sich beim ersten Engagement auf deutschem Boden in prächtiger Verfassung und sorgte mit starkem Finish für lange Gesichter bei einem starken deutschen Quintett.
Ein sehenswerter Schlussspurt
Rick Ebbinge servierte dem Schützling von Jeroen Engwerda ein Maßrennen im Rücken des von Beginn an in der Todesspur außen ohne Führpferd auszumachenden Popeye Diamant, dirigierte ihn erst ausgangs des Schlussbogens nach außen und entlockte ihm auf den letzten 250 Metern einen sehenswerten Schlussspurt, dem Pilot Cash Hanover letztlich nicht genug entgegenzusetzen hatte. Deutschlands Champion setzte zwar alle Hebel in Bewegung und konnte nach einem ruhigen zweiten Teilabschnitt nochmals einen Gang höherschalten, 1:09,9 für die letzten 500 Meter reichten schlussendlich jedoch nicht aus, um sein niederländisches Pendant in Schach zu halten.
Gustafson hatte den Widerstand von Cash Hanover bereits deutlich vor dem Pfosten gebrochen und vereitelte dessen zweiten Bild-Pokal-Erfolg nach 2017 sicher in 1:13,8/2000 Meter. Damit stellte der Quick-Wood-Sohn den von Goldy Stardust gleich beim Saisonauftakt im März gelaufenen Mitteldistanz-Saisonrekord ein. Ulrich Mommerts Cash wiederholte sein Vorjahres-Ergebnis.
Goldy Stardust legt nochmals eine Schippe drauf
Für den aus der zweiten Startreihe ein wenig überraschend favorisierten Popeye Diamant blieb nach erneut knallhartem Pensum letztlich nur der Kampf um das dritte Geld, das der Achtjährige mit geradezu heroischem Einsatz hauchdünn gegen Cash Hanovers Trainingsgefährten TomNJerry Diamant (Robbin Bot) und den innen gut durchziehenden Tyrolean Dream (Rudi Haller) verteidigte.
Für seine Niederlage im Hauptereignis entschädigte sich Michael Nimczyk im Rahmenprogramm gleich mehrmals und ganz besonders im zweiten – Frei für alle. Die oben bereits erwähnte Goldy Stardust legte hier nach ihrem Rekord-Debüt am Bild-Renntag erwartungsgemäß nochmals eine Schippe drauf. Über die kurze Distanz von 1609 Metern trabte die Stute dieses Mal eine durchschnittliche Kilometerzeit von 1:13,3 und holte sich damit den Gelsenkirchener Saisonrekord für Stuten.
Heinz Wewering lässt sein Können aufblitzen
In der Wettstar-Meile (4000 Euro) setzte sich der Goldhelm mit der Sechsjährigen aus dem Besitz seines Onkels Hans Brocker im ersten Bogen vors Feld und hatte den schwierigsten Teil der Prüfung damit hinter sich. Nach durchweg flottem Tempo löste sich Goldy Stardust in der Entscheidung mühelos und empfahl sich eindrucksvoll für höhere Aufgaben. Hinter der 11:10-Topfavoritin verteidigte die zweite Nimczyk-Farbe, Nileo (Robbin Bot), den Ehrenplatz gegen Stan Libuda, in dessen Sulky Rekord-Champion Heinz Wewering sein Können nochmals aufblitzen ließ.
Sein Nachfolger als dominierender Faktor im deutschen Trabrennsport, Michael Nimczyk, markierte neben dem Sieg mit Goldy Stardust vier weitere Volltreffer beim ersten Gelsenkirchener Jahres-Highlight und unterstrich einmal mehr seine Ambitionen auf den Titel 2019. Der im Berufsfahrer-Championat schon wieder deutlich führende Rheinländer zog mit Volare Gar, dem dreijährigen Dubois-Zögling Place Royal, Toscanini Diamant und Arendelle in den Siegerzirkel ein, nachdem Robbin Bot gleich zum Auftakt mit UBetterWin Diamant den ersten Zähler für seinen Vater Wolfgang als Trainer eingefahren hatte.
>>SIEBEN PROZENT WENIGER ALS IM VERGANGENEN JAHR
- Hoch war das Ergebnis am Totalisator – 15.000 Besucher gibt es im Gelsentrab-Park schließlich nur einmal im Jahr. Insgesamt 227.505 Euro wurden auf die elf Rennen gewettet, womit man selbstverständlich sehr weit über dem Jahresdurchschnitt lag, im Vergleich zum Vorjahr aber rund sieben Prozent einbüßte.
- Zwar wurden auf der Bahn pro Rennen rund 14.000 Euro mehr umgesetzt, gleichzeitig ließ das Interesse von außerhalb jedoch nach.
- Über 30.000 Euro fehlten am Ende der fünfeinhalbstündigen Rennveranstaltung aus diesem Absatzkanal.