Doha/Gelsenkirchen. Die Königsblauen bringen aus dem Trainingslager die alten Probleme mit. Gewinner sind Kyriakos Papadopoulos und Jefferson Farfan. Jermaine Jones hat keine Chancen auf Einsätze mehr. Benedikt Höwedes fordert zu Beginn der Rückrunde gleich ein Zeichen an die Konkurrenz.

Eine Sorge musste Schalkes Trainer Jens Keller schon mal nicht mehr haben, als seine Mannschaft am Montagmittag aus Katar nach Deutschland zurückgekehrt war: Niemand wird nach dem Trainingslager dem Irrglauben erliegen, es könnte in der Rückrunde für Schalke von allein gehen. Im Sommer war das so: Da war die Vorbereitung auf die Saison von Optimismus geprägt – niemand wollte die Warnsignale wie etwa nach dem mühevollen Pokalsieg gegen Nöttingen hören. Doch umso heftiger war das böse Erwachen, als Schalke in der Bundesliga nach drei Spielen mit einem mickrigen Punkt dastand.

„Wenn man eine gewisse Zufriedenheit hat, alles zu einfach und zu schön ist, dann ist man vielleicht nicht mehr so fokussiert“, sagt Keller in der Rückschau auf den Sommer und blickt mit einem Lächeln, in dem man deutlich den Galgenhumor erkennt, nach vorne: „Jetzt kann diese Zufriedenheit nicht aufkommen.“ Die Vorbereitung lieferte bisher kaum Indizien, dass es in der zweiten Serie signifikant besser wird auf Schalke. Viele Beobachter erwarten eher einen großen Knall. Keller hingegen wartet vor allem darauf, dass sich die Lage einigermaßen normalisiert.

Die Krankenakte ist dick wie ein Roman

In dieser Woche wird er sehen, mit welchen Spielern er zum Rückrunden-Start planen kann: Im besten Fall stoßen Leon Goretzka, Klaas-Jan Huntelaar (mussten beide zu Hause bleiben) und Benedikt Höwedes (konnte in Katar nur individuell trainieren) wieder zur Mannschaft. Bei Julian Draxler müssen die Ärzte grünes Licht geben; die Prognosen klingen eher verhalten. Für Dennis Aogo und Marco Höger ist die Saison ohnehin gelaufen.

Symptomatisch für die Krankenakte, die in dieser Saison so dick wie ein Roman ist, war das Pech von Jan Kirchhoff: Die Bayern-Leihgabe verletzte sich in Doha gleich am zweiten Tag mit einem Riss des Syndesmosebandes. Kaum auf Schalke – schon außer Gefecht.

Papadopoulos machte alles mit

Größter Gewinner des Wüsten-Trainingslagers war Kyriakos Papadopoulos. Der Publikumsliebling machte alle Einheiten mit – er musste zwischendurch nicht mal kürzer treten. Sollten „Papa“ und auch Klaas-Jan Huntelaar in der Rückrunde tatsächlich wieder zu alter Form finden, wären das die besten Neuzugänge, die man sich nur irgendwie vorstellen könnte.

Neben Papadopoulos durften auch Ralf Fährmann (bleibt die Nummer eins), Jefferson Farfan (ist Schalkes beste Waffe) und Max Meyer (ist mit 18 schon so wichtig wie andere nicht mit 28) die Tage in Doha als vollen Erfolg verbuchen. Und weil die Liste der positiv Aufgefallenen ansonsten zu klein ausfallen würde, sei erwähnt, dass Chinedu Obasi und Anthony Annan wieder Anschluss an die Mannschaft gefunden haben. Was auch immer das am Ende bedeuten mag. Von den fünf Nachwuchsspielern hinterließ Donis Avdijaj den besten Eindruck, aber in der Bundesliga dürfte er in der Rückrunde eher noch nicht auftauchen.

Jermaine Jones ist der größte Verlierer

Schalkes größter Verlierer der Vorbereitung war gar nicht mit in Doha: Jermaine Jones wird trotz der Not im defensiven Mittelfeld nie mehr für Schalke spielen. Auch für die Ersatz-Torhüter Timo Hildebrand und Lars Unnerstall tun sich kaum noch Perspektiven auf. Für Felipe Santana wird es in der Rückrunde noch schwieriger: Der ehemals drittbeste Innenverteidiger von Borussia Dortmund dürfte in der Schalker Hierarchie nur noch die Nummer vier sein (hinter Höwedes, Matip und Papadopoulos).

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Und Christian Clemens wurde auch in Doha immer wieder von seiner Schambeinentzündung gestoppt. Das allein ist schon schlimm für ihn. Ärgerlich aber auch: Der Drei-Millionen-Neuzugang aus dem Sommer hat bisher nicht den Eindruck hinterlassen, als würde er Schalke schon groß helfen können.

Höwedes fordert ein Zeichen

Es ist eine Vorbereitung mit Hindernissen: Mit dem Trainingslager in Doha ist die erste Etappe beendet – jetzt bleiben Jens Keller zu Hause noch knapp zwei Wochen, um das Team in Schuss zu bringen. Denn klar ist: Um Mannschaften wie Mönchengladbach (hat fünf Punkte Vorsprung), Dortmund (plus vier) oder Wolfsburg (plus zwei) noch abzufangen, muss Schalke in der Rückrunde sofort voll da sein.

Schalke ackert in der Wüste

Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften.
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © AFP
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften.
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © AFP
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften.
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © AFP
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Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © AFP
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Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © AFP
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Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © REUTERS
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Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © REUTERS
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Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © REUTERS
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften.
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © REUTERS
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften.
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © imago/Fassbender
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften.
Trainer Jens Keller lässt seine Spieler täglich mehrmals auf den Plätzen der Aspire Acadamy schuften. © imago/Fassbender
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„Gleich der Start ist wichtig. Da müssen wir ein Zeichen in die Richtung unserer Konkurrenten setzen, dass wir mit aller Macht in die Champions League wollen“, fordert Benedikt Höwedes. Er hofft auf neun Punkte aus den ersten drei Spielen in Hamburg, gegen Wolfsburg und Hannover – acht mehr als in der Hinrunde.…