Gelsenkirchen. . Gegen den Champions-League-Triumphator von 2012 und den aktuellen Europa-League-Sieger ist eben etwas mehr Qualität nötig - das bemerkte Schalkes-Trainer Jens Keller nach der 0:3-Heimniederlage gegen den FC Chelsea. Überragender Mann bei dem Klub aus der Premier League war der zweifache Torschütze Fernando Torres.

Mal ganz ehrlich: Dieses 2:0, das Fernando Torres für den FC Chelsea erzielte, dieser spanische Klasse-Stürmer, der zudem noch dank seines ausgezeichneten Defensiv-Verhaltens brillierte, war doch zum Zungeschnalzen. Okay: Patzer des FC Schalke 04, der nach zwei Siegen erstmals in dieser Gruppenphase der Champions League das Nachsehen hatte, hatten dieses Tor erst ermöglicht. Aber wie cool, clever und elegant der Welt- und Europameister abschloss, das war schon beeindruckend und in der Veltins-Arena nur von Fernando Torres’ Landsmann bekannt: Raúl, der von 2010 bis 2012 das Trikot der Königsblauen getragen und mit diesen 2011 im Halbfinale der Champions League gestanden hat.

Mittelchen in der Schalker Defensive wirkten nicht

Davon scheinen die aktuellen Schalker weit entfernt zu sein, obwohl Trainer Jens Keller das 0:3 gegen den Tabellenzweiten der englischen Premier League Richtung Achtelfinale nicht als Rückschlag wertete. „Die Lage ist für uns immer noch sehr gut“, sagte der 42-Jährige am späten Dienstagabend. „Es war ja immer so, dass wir gesagt haben, dass Chelsea der Favorit ist. Bukarest und Basel haben sich die Punkte abgenommen (Anm. d. Red.: 1:1), und wir spielen noch gegen beide. Dennoch ist es ärgerlich: Ein Unentschieden wäre gegen Chelsea auf jeden Fall drin gewesen.“

Stimmt das? Vielleicht hat Jens Keller gar nicht einmal unrecht. Zumal er auch sofort betonte, dass gegen einen solch renommierten Gegner wie den Champions-League-Triumphator von 2012 und Europa-League-Sieger 2013 etwas mehr Qualität nötig ist. „Wenn man gegen Chelsea drei, vier gute Möglichkeiten hat und keine macht, wird’s schwierig“, erklärte Jens Keller, dessen Mannschaft nach dem Wechsel mehr und mehr abbaute. „In der zweiten Halbzeit haben wir nicht so viele Mittel gehabt, um uns durchzusetzen“, sagte Kapitän Be­nedikt Höwedes. „Das ist ärgerlich.“

Zumal auch die Mittelchen in der Defensive nicht mehr wirkten. „Durch individuelle Fehler haben wir dann Konter bekommen“, beschrieb Jens Keller die Treffer zum 0:2 und 0:3. „Da hat man die Qualität Chelseas gesehen, das die Fehler gnadenlos ausnutzt. Wir hatten aufgemacht, weil wir unbedingt das Unentschieden wollten.“

Chelsea hatte mit Cech einen überragenden Rückhalt

Für eine kleine Überraschung sorgte der Trainer kurz vor Mitternacht auch noch, als er eine kleine Überraschung erklären sollte, nämlich die Nominierung von Kevin-Prince Boateng als Sturmspitze. Und als er dann so erzählte, wurde deutlich, dass er einen Spieler aufgestellt hatte, der längst nicht bei 100 Prozent ist, während Gesunde auf der Bank Platz nehmen mussten. „Er hat einige Wochen nicht richtig trainiert und ist körperlich nicht in Top-Verfassung“, sagte Jens Keller. „Deshalb war klar, dass er nicht so viele Wege gehen kann. Hätte ich ihn auf der Zehn oder auf der Außenbahn gebracht, hätte er noch weitere Wege machen müssen als in der Sturmspitze. Er hat schon in der Halbzeit zu mir gesagt, dass er platt sei.“

Schalke unterliegt Chelsea

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Apropos Bank: Dort hatte Chelseas Trainer José Mourinho, um nur drei Namen zu nennen, David Luiz, Juan Mata und Samuel Eto’o platziert. Es hat nicht geschadet. Überhaupt nicht. „Ende der ersten Halbzeit war Schalke zwar sehr dominant“, sagte der Portugiese, nachdem er erstmals ein Champions-League-Spiel gegen ein deutsches Team in Deutschland gewonnen hatte, „aber wir haben den Sieg verdient, weil wir sehr gut gespielt haben. Wir haben sehr gut verteidigt.“ Und die Londoner hatten einen überragenden Rückhalt: Petr Cech.

Timo Hildebrand, der 34-jährige Schlussmann der Königsblauen, weiß, dass er einst mal eine ähnliche Qualität hatte wieder der Tscheche zwischen den Chelsea-Pfosten. „Es war für jeden von uns eine lehrreiche Niederlage“, sagte jedenfalls der ehemalige Nationalkeeper, blickte aber gleich wieder nach vorne – auf Borussia Dortmund. „Uns braucht jetzt niemand aufzurichten. Es war letztlich zwar eine klare Geschichte gegen Chelsea. Aber jeder freut sich auf Samstag. Es wird ein Super-Spiel gegen einen starken Gegner. Wir wissen natürlich, dass es eine sehr schwierige Aufgabe wird.“