Leverkusen. . Die Mannschaft von Trainer Bernhard Trares beziehungsweise deren Rest enttäuscht bei Bayer 04 Leverkusen II und kassiert eine 0:3-Schlappe. Torwart Jarno Peters bestreitet sein erstes Regionalliga-Saisonspiel. Viele Spieler fehlten, weil sie mit den Profis zum Freundschaftsspiel nach Skopje gereist waren.

Die einen hatten am Freitagabend ein Freundschaftsspiel beim FK Vadar Skopje. Und da dachten sich die anderen der U 23 des FC Schalke 04, doch auch ein solches zu machen, und zwar im Bergischen Land und nicht in der Hauptstadt Mazedoniens. Der Unterschied: Es ging noch um Regionalliga-Punkte, die sich Bayer 04 Leverkusen II beim 3:0 (2:0) mühelos einsackte und somit auch die letzten Zweifel am Klassenerhalt beseitigte. Die Königsblauen – der Verein, wohlgemerkt, nicht die schwache Samstagnachmittag-Mannschaft – sollten zufrieden zur Kenntnis nehmen, dass die Bayer-Zweite auch ohne diese drei Zähler in der Liga geblieben wäre und der Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung nicht haltbar ist.

Schalkes U 23 sparte sich häßliches Spiel auf

Platz drei. Klasse. Und es ist ja auch so, dass die Schalker U 23 in dieser Saison, besonders in der Hinrunde, für zahlreiche schöne Fußball-Bilder gesorgt hatte. Ein hässliches, sogar ein potthässliches Bild sparte sie sich für den 38. und letzten Spieltag auf, als nur die Fans zu überzeugen wussten. „Schalke hat ein Heimspiel“, sangen diese unter anderem im Ulrich-Haberland-Stadion. Ob Trainer Bernhard Trares gerne ein bisschen gegen den Vorstand seines Klubs geschossen hätte?

Jedenfalls war der 47-Jährige angefressen, er entschied sich aber gegen jegliche Schärfe im Ton und formulierte vorsichtig. „Das ist schwierig, wenn du so zusammengestellt bist“, sagte er und war sich ziemlich sicher, dass so einige Dinge vor den 700 Zuschauern nicht passiert wären, wenn er seine Wunschformation hätte aufbieten können. Zumal ihm gleich mehrere Stützen – Dennis Erdmann, Alban Sabah, Philipp Max, René Klingenburg und Manuel Torres, der dann aber wegen einer Verletzung in Skopje gar nicht spielte – genommen worden waren, „die nicht umsonst viele Spiele gemacht haben. So ist das halt“, sagte Bernhard Trares und bemängelte, dass „es von dem einen oder anderen zu wenig war“. Von denen, die zum Freundschaftsspiel nach Leverkusen gefahren waren.

Schalkes Innenverteidigung in Not

Gerade in der Defensiv-Abteilung wurde das Fehlen der Skopje-Touristen deutlich, zumal auch noch Boné Uaferro wegen seiner Schulterverletzung passen musste. „Die Abwehr ist nicht eingespielt“, sagte Bernhard Trares, sah seine Innenverteidiger Sascha Walter und Kamil Waldoch regelmäßig in Not und sein Team nach 37 Minuten mit 0:2 hinten. Es hätte allerdings auch schon 0:4 stehen können, wenn Jarno Peters, der sein erstes Regionalliga-Saisonspiel bestreiten durfte, nicht zweimal klasse pariert hätte. Doch nach zwei Ecken in der elften und eben in der 37. Minute war der 19-jährige Schlussmann machtlos: Zunächst beförderte Julius Biada den Ball ins eigene Netz – das Tor wurde später Leverkusens Arkadiusz Milik gutgeschrieben –, ehe Bayer-Innenverteidiger Tobias Haitz auf 2:0 erhöhte.

„Die Mannschaft ist heiß“, hatte Bernhard Trares vor dieser Partie gesagt, um dann feststellen zu müssen, dass seine Spieler nicht in der Lage waren, den Weg aus dem Kühlschrank herauszufinden. Zumindest auf eine gute Bier-Temperatur kamen die Königsblauen nach dem Wechsel, dennoch gelang es ihnen nicht, so etwas wie Spannung aufzubauen. So wunderte sich auch niemand, dass Arkadiusz Milik, der 19-jährige Pole, der zu Jahresbeginn für 2,6 Millionen Euro von Gornik Zabrze nach Leverkusen gekommen ist und seitdem sechs Bundesliga-Einsätze gehabt hat, in seinem zweiten Regionalliga-Saisonspiel gemütlich auf 3:0 erhöhen durfte – mit einem tollen 18-Meter-Schuss.

Bayer 04 Leverkusen II - FC Schalke 04 II 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Arkadiusz Milik (11.), 2:0 Tobias Haitz (37.), 3:0 Arkadiusz Milik (61.).

FC Schalke 04: Peters – Langlitz, Walter (57. Bildirici), Waldoch, Hertner – Pas. Schmidt (78. Radke), Müller – Ernst, Caillas, Keller (46. Baus) – Biada.