Berlin. Beim vorletzten Hinrunden-Spiel bei der Hertha kann Schalkes Coach wieder mit Papadopoulos und Jones planen. Trotzdem will sich der Coach vor seiner Rückkehr nach Berlin nicht in die Karten schauen lassen. Von seinen Stürmern erwartet der Niederländer mehr Defensivarbeit.

Wenn der FC Schalke 04 am Freitagabend (20.30 Uhr) zum vorletzten Hinrunden-Spiel der Fußball-Bundesliga bei Aufsteiger Hertha BSC Berlin antreten wird, ist kaum damit zu rechnen, dass sich Trainer Huub Stevens für dieselbe Startelf wie beim 3:1-Sieg gegen den FC Augsburg entscheiden wird. Zumal sowohl Kyriakos Papadopoulos als auch Jermaine Jones nach ihren Sperren wieder spielberechtigt sind.

Am vergangenen Sonntag hatte sich Huub Stevens für eine Variante mit den Stürmern Klaas-Jan Huntelaar und Teemu Pukki sowie Raúl dahinter entschieden, so dass aus dem bisher klassischen 4-2-3-1-System eher eine Formation wurde, in der ein Vierer-Mittelfeld als Raute auftrat.

Stevens verrät nichts

„Das haben wir aus der Not getan, um gegen Augsburg das Beste herauszuholen“, sagt der Schalker Trainer. Ohne auch nur ansatzweise zu verraten, was er für die Partie in Berlin plant. Manager Horst Heldt wird dies am Tag seines 42. Geburtstags ohnehin gleichgültig sein. „Das hat mir genauso gut gefallen wie die Systeme, in denen wir vorher gespielt haben“, sagt er nur. „Weil es erfolgreich war.“

Ein fest gesetzter Bestand, in welchem System auch immer, ist Lewis Holtby. Der Kapitän der deutschen U-21-Nationalmannschaft wird in jedem Schema, das die Schalker Aufstellung wiedergibt, als Sechser protokolliert – im Normalfall neben Jermaine Jones, gegen Augsburg neben Christoph Moritz.

Holtby auch nach vorne

Und wie gefällt Lewis Holtby nun seinem Trainer als defensiver Mittelfeldspieler? „Ihr sprecht immer davon, dass Lewis ein defensiver Mittelfeldspieler sei. Ich finde das nicht“, sagt Huub Stevens der versammelten Journalisten-Schar. „Jermaine oder Christoph, das sind defensive Mittelfeldspieler.“ Lewis Holtby indes sei ein Mann, der kontrolliert spiele und auch immer in die Offensive komme.

Sowieso hat Huub Stevens manchmal das Gefühl, dass der eine oder andere mit seinen Vorstellungen vom Fußball in irgendeinem vergangenen Jahr stehen geblieben ist. „Der Fußball ist viel schneller, viel athletischer geworden“, erklärt er. „Was meint ihr, was Günter Netzer oder Wolfgang Overath für Probleme bekämen, wenn sie heutzutage spielen müssten?“

Stürmer müssen defensiv denken

Wichtiger denn je sei das richtige Umschalten. Zum einen nach hinten – „ein Stürmer muss auch defensiv denken“, sagt Huub Stevens. Zum anderen nach vorne. „Das war unglaublich, wie Borussia Dortmund das gegen Olympique Marseille gemacht und zu Recht 2:0 geführt hat“, sagt er.

Kurze Pause. „Ich finde das schade“, erzählt Stevens dann. „Mir wäre es lieber gewesen, wenn Dortmund weiter in der Champions League gespielt hätte. Das wäre gut für den deutschen Fußball gewesen.“

Nur noch Schalke und Hannover

Nun spielt der Deutsche Meister nicht einmal mehr in der Europa League. So werden bei der Auslosung am 16. Dezember (Freitag) in Nyon nur zwei deutsche Mannschaften dabei sein: der FC Schalke 04 eben und Hannover 96. Als Gruppensieger ist für die Königsblauen schon klar, dass sie im Sechzehntelfinale auf keinen der vier besten Gruppen-Dritten der Champions League treffen werden, da diese zusammen mit allen zwölf Europa-League-Gruppenersten in einem Topf sein und im Rückspiel Heimrecht haben werden.