Zu den fragwürdigen Rollen eines Beraters im Fußballgeschäft.
Dass der FC Schalke 04 über eine herausragende Fußball-Jugendabteilung verfügt, ist hinlänglich bekannt. Dass diese Talente, kaum flügge geworden, aber auch für die Konkurrenz von Interesse sind, leider auch.
Gestern Mesut Özil und Sebastian Boenisch, morgen Nils Zander. Wobei hier der Fall ein wenig anders liegt. Hatten sich die beiden Erstgenannten wenigstens schon erste Meriten in der Bundesliga verdient, kauft sich Manchester City mit dem 16-Jährigen Zander einfach einen Wechsel auf die Zukunft. Die Gelsenkirchener hatten da wohl keine Chance: Wenn Scheich Sulaiman Al Fahim mit den Petro-Dollars wedelt, sind schon ganz andere gestandene Kicker schwach geworden.
Für den Verein kein großes Ding. Wenn nur einer von zehn Talenten den Sprung später in die erste Mannschaft schafft, hat sich die (überschaubare) Investition gelohnt. Einzelschicksale zählen da weniger. Um die Spieler, die es nicht schaffen, muss man sich mehr sorgen, viele Karrieren versanden dann irgendwo in der Provinz.
Was einem allmählich allerdings noch saurer aufstößt, ist die Rolle der Berater, Vermittler, gute Freunde der Familie etc., die ihre „Klienten” immer mehr abschirmen und ihnen teilweise einen Maulkorb verpassen. Wie dabei sich noch echte Führungsspieler, starke Persönlichkeiten, entwickeln sollen, ist manchmal rätselhaft.
Dass jetzt schon 13-jährige Talente „verschachert” werden, ist besorgniserregend. Wo ist die Grenze? Irgendwann werden sie noch vor den Kitas abgefangen.