Gelsenkirchen. Mindestens zwölf Nationen sind in Gelsenkirchen zu Gast: Grund ist die Ju-Jutsu-EM 2024, die in Gelsenkirchen ist. Mittendrin: Christian Bazant.
- Christian Bazant und Bushido-Ryu organisieren die Ju-Jutsu-Europameisterschaften vom 23. bis 26. Mai in Gelsenkirchen.
- Mindestens zwölf Nationen, darunter die besten Athleten Europas, nehmen teil. Deutschland zählt zu den Top-Favoriten, trotz des Ausfalls von Lilian Weiken.
- Über 20 Familien des Vereins sorgen für einen reibungslosen Ablauf der EM, unterstützt durch neue Technik und Mittel der Stadt Gelsenkirchen.
Als Christian Bazant am Pfingstmontag ans Telefon geht, sitzt er gerade auf seiner Terrasse. Den Feiertag nutzte er, um noch einmal Kraft zu tanken: „Das ist die Ruhe vor dem Sturm.“ Denn wie so viele andere Mitglieder von Bushido-Ryu wird der Vorsitzende in den kommenden Tagen wenig Zeit finden, um mal die Beine hochzulegen. Der Gelsenkirchener Verein richtet vom 23. bis 26. Mai die Europameisterschaften im Ju-Jutsu aus. Das sind vier Tage voller Kämpfe, Medaillen und auch Stress. Aber vor allem auch Freude.
Herr Bazant, wie viele letzte Handgriffe sind es noch, bis die EM endlich losgeht?
Christian Bazant: Wir waren am vergangenen Mittwoch noch in Lemgo und haben 144 Quadratmeter Matten abgeholt und die am Donnerstag verlegt. Am Dienstag wird die Wettkampf- und Veranstaltungstechnik aufgebaut. Und dann geht es endlich los.
Mindestens zwölf Nationen werden im Sportzentrum Schürenkamp erwartet, wo auch vor knapp zwei Monaten schon die Deutschen Meisterschaften stattfanden. Wie ist die Qualität im Teilnehmerfeld und wo ordnen sich da die Deutschen Kämpfer und Kämpferinnen ein?
Die Europameisterschaft ist sehr gut besetzt. Wir befinden uns jetzt im Jahr vor den World Games, das ist für uns wie die Olympischen Spiele. Deshalb müssen die Top-Athleten jetzt schon um Punkte kämpfen und wir haben deshalb auch die Besten der Besten bei uns in der Halle. Deutschland war in den vergangenen zwei Jahren auf Platz eins der Weltrangliste. Ich denke, dass sie es in der Nationenwertung auf den ersten Platz kommen oder mindestens unter die besten Drei. Es ist bitter, dass mit Lilian „Lili“ Weiken eine Top-Athletin fehlen wird. Sie hat sich bei der DM eine Verletzung zugezogen.
Ju-Jutsu EM 2024: Gelsenkirchener Verein stellt vier Teilnehmer
Mit Louis Theodoridis, Georg Stin, Mathis Asendorf und Jana Kremp stellt Bushido-Ryu selbst vier EM-Teilnehmer. Wie stehen die Chancen für das Quartett?
Ich bin da mal bescheiden und sage dreimal Gold (lacht).
Spricht da der Vorsitzende des Vereins oder der neutrale Beobachter aus Ihnen?
Das ist wohl eher der Vorsitzende. Aber ich bin schon davon überzeugt, dass die Vier das Zeug für Erfolge haben. Sie sind sehr fokussiert auf den Wettkampf.
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Wie sieht das Engagement des Vereins neben der Matte so aus? Bekommen die Helfer und Helferinnen überhaupt etwas von den Kämpfen mit?
Wir wollen es jedem ermöglichen, auch einige Kämpfe zu sehen. Wir haben gut 20 bis 30 Familien, die sich um alles kümmern. Vom Catering über die Medaillenvergabe. Gerade der Nachwuchs ist da voll dabei. Es gab wohl auch schon Anfragen zur Schulbefreiung für die Dauer der EM. Einige Erwachsene haben sich extra Urlaub genommen. Das ist nicht selbstverständlich.
Im Vorfeld der EM gab es einige Probleme bei der Finanzierung. Sponsoren haben gefehlt. Macht sich das immer noch bemerkbar?
Wir haben ja Unterstützer. Unter anderem hat der Landesverband unsere etwas veraltete Technik mit fünf neuen Monitoren unterstützt. Auch die Stadt Gelsenkirchen hat noch einige Mittel bereitgestellt. Mehr Geld geht natürlich immer, aber wir sind zu zufrieden und es passt für uns.
Aber zurück zum Sport. Zum ersten Mal sind in diesem Jahr die Para-Klassen Teil der EM. Was sagen Sie dazu?
Ich finde es richtig gut. Es hätte durchaus schon früher passieren können, aber das sind Dinge, die ihre Entwicklung brauchen. Ich bin stolz, dass das erste Mal bei uns stattfinden wird. Große Unterschiede gibt es eigentlich nicht.
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