Gelsenkirchen. Bei den Gelsenkirchen Devils ist ein Quarterback auch Präsident und Mitglied des Trainerstabs. Wohin er den Verein ohne Import-Spieler bringen will.
Vom Vizepräsidenten zum Klubchef: Johannes Werner steht bei den Gelsenkirchen Devils mittlerweile an der Spitze und nimmt seine neue Rolle mit einer großen Portion Gelassenheit. „Von den Aufgaben her ändert sich für mich gar nichts, nur die Bezeichnung ist jetzt anders“, sagt „JoJo“ cool.
Da der bisherige Devils-Vorsitzende Sammy David Selke kürzer treten muss und nicht mehr so viel Zeit in den Football investieren kann, kam es zur Veränderung in der Führungsebene. Als Vizepräsident fungiert inzwischen der langjährige Linebacker Maxi Groepler, der sich bei den Devils auch um den Social Media-Auftritt und die Medienarbeit kümmert.
Gelsenkirchen Devils: Saisonstart in der Verbandsliga am 20. April
Johannes Werner: „Wir haben uns im Devils-Vorstand so aufgestellt, dass jeder seine Stärken optimal einbringen kann.“ Alleine auf seine Präsidenten-Tätigkeit möchte sich Devils-Urgestein Johannes Werner aber nicht beschränken. „Da muss im aktiven Bereich auch noch etwas kommen, nachdem ich in der letzten Saison gleich mehrmals mit Verletzungen ausgefallen bin. Mein Kreuzband fühlt sich mittlerweile wieder richtig gut an“, sagt der Devils-Quarterback.
Werner hatte sich in der vergangenen Spielzeit, die das Gelsenkirchener Team statt an die erhoffte Tabellenspitze nur in die untere Tabellenregion führte, zunächst einer Bandscheiben-Operation im Wanne-Eickeler St. Anna-Krankenhaus unterzogen und sich dann auf das Spielfeld zurückgekämpft. Kurz darauf gab es den nächsten Rückschlag. Im September 2023 folgte dann ebenfalls im St. Anna die Kreuzband-Operation mit Knorpelglättung. Zum Aufhören ist es für den Routinier definitiv zu früh. Werner ehrgeizig: „Ich liebe den Sport. Und ich liebe meine Position als Quarterback.“ Bis er aber in der Saison 2024 wieder ins Geschehen eingreifen kann, wird es noch einige Zeit dauern.
Am 20. April starten die Gelsenkirchen Devils im heimischen Fürstenbergstadion gegen die Rheine Raptors in die Verbandsliga NRW Ost. Werner wird sich da noch mit der Rolle als Mitglied des Devils-Trainerstabs zufriedengeben müssen. „Ich kümmere mich um die Wide Receiver“, skizziert er. Aber Werner blickt auch schon voraus: „Offiziell einsteigen werde ich wieder in der Sommerpause. Ich kann mich auch auf anderen Positionen zurechtfinden und werde dann dort aushelfen, wo Bedarf besteht.“
Niklas Ditters hat die Quarterback-Rolle übernommen
Seine Quarterback-Rolle füllt seit einigen Monaten Niklas Ditters aus. „JoJo“ Werner anerkennend: „Niklas macht es bei uns richtig gut. Er ist letztes Jahr als Quarterback eingesprungen. Auf dieser wichtigen Position kommt man nur durch Wettkampfpraxis weiter. Deswegen ist es wichtig, dass Niklas Ditters möglichst viele Spiele bekommt. Niklas ist ein richtig guter Junge, der charakterlich super zu uns passt.“
Die Gelsenkirchen Devils blicken durchaus ambitioniert in die Zukunft. Johannes Werner hat als Spieler auch die Zeit in der Regionalliga erlebt. Weil die sportliche Wettbewerbsfähigkeit nicht mehr gegeben war und es zum Teil deftige Pleiten hagelte (0:42 gegen Bielefeld, 0:55 gegen Paderborn, 0:34 gegen Düsseldorf), entschied man sich Anfang 2022 zum freiwilligen Rückzug. Johannes Werner: „Ich sehe unseren Verein mittlerweile in der Lage, dass wir uns zwischen Ober- und Regionalliga etablieren können. Das ist natürlich schon ein Aufwand, den wir allerdings weiterhin ohne Import-Spieler bewältigen wollen. Da werden wir unserer Linie treu bleiben und uns intensiv um die Nachwuchsförderung kümmern.“
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