Gelsenkirchen. Die Anzahl der S04-Handball-Schiedsrichter schnellt hoch. Zwei Talente sind die jüngsten geprüften Schiedsrichter-Anwärter der Region.
Irgendwann wurde es Daniel Nienhaus zu bunt. Der Handball-Abteilungsleiter des FC Schalke 04 suchte gemeinsam mit seinen Mitstreiterinnen nach Lösungen, nachdem der Verband angedroht hatte, die Erst-Mannschaften der Vereine, die zu wenig Schiedsrichter stellen, mit Punktabzügen zu belegen. Nienhaus: „Einige Klubs wollten gegen diese Strafen klagen, aber wir haben uns überlegt, was wir selbst machen können, um dem Ganzen entgegenzuwirken. Wir haben eine WhatsApp-Gruppe gegründet und konnten unsere Schiedsrichterzahl anschließend von vier auf 17 Unparteiische steigern.“
Nienhaus ist selbst Schiedsrichter
Auch Daniel Nienhaus, seine Stellvertreterin Nele Stach und Jugendkoordinatorin Martina Mahlke zählen zu den Schiedsrichtern und Schiedsrichterinnen, die Schalke 04 stellt. Die Handball-Führung geht also mit gutem Beispiel voran. Mit Leander Pflüger pfeift zudem ein Schalker, der parallel zum Schiedsrichter-Job aktiv Handball in der ersten S04-Mannschaft spielt. Nienhaus: „Dazu haben wir noch vier Spieler aus unserer zweiten Mannschaft, die als Schiedsrichter aktiv sind. Außerdem stellen wir mit Frederic Linker und Sascha Schmidt zwei Bundesliga-Schiedsrichter, die auf der ganz großen deutschen Handball-Bühne pfeifen.“
Noah Linke besteht mit Bravour
Für Nachwuchs ist bei den Königsblauen auch gesorgt. Gerade hat der zehnjährige Noah Linke seine Theorieprüfung mit 93,2 Prozent bestanden. „Noah war der Beste im Lehrgang, er hat das mit Bravour gemeistert“, freut sich Daniel Nienhaus. Alessio Berardelli (11) nahm ebenfalls an der anspruchsvollen Prüfung teil, bestand aber nicht. Nienhaus: „Beide sind jetzt geprüfte Schiedsrichter-Anwärter. Wir dürfen sowohl Noah als auch Alessio im unteren Bereich einsetzen – jüngere Anwärter gibt es hier in der Region nicht. In der E- und D-Jugend muss der Heimverein immer Schiedsrichter stellen. Da werden die beiden in Begleitung eines Erwachsenen eingesetzt, können so wichtige Erfahrungen sammeln. Dass wir zwei so junge Schiedsrichter in unseren Reihen haben, macht uns sehr stolz.“
Schalke will Weg fortsetzen
Bemerkenswert: In den letzten zwei Schiedsrichter-Prüfungslehrgängen stellten die Königsblauen elf Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Nienhaus: „Wir wollen den Weg genauso weitergehen.“ Mittlerweile bekommen die Schalke auch Resonanz von anderen Vereinen, bei denen es mit dem Schiedsrichter-„Nachschub“ noch nicht so klappt. „Da wird dann schon gefragt, wie wir das alles hinbekommen. Untereinander haben wir mit den anderen Handball-Vereinen hier in der Region ein gutes Verhältnis. Wir versuchen dann, auch Tipps zu geben“, sagt Daniel Nienhaus.