Gelsenkirchen. Die S04-U17 überwintert als Spitzenreiter. Schalke-Trainer Bertels spricht über die Entwicklung und zwei Pechvögel, die zurückkehren.
Die U17 des FC Schalke 04 geht mit der starken Ausbeute von 44 Punkten als Tabellenführer der B-Junioren-Bundesliga West ins Jahr 2024. „Wenn man uns schlägt, würde ich schon sagen, dass man dann Titelkandidat ist“, sagt Bochums Trainer David Siebers auf WAZ-Nachfrage über die Meister-Perspektive für die Königsblauen. Der VfL-Nachwuchs unterlag im letzten Spiel vor der Winterpause 0:2 auf Schalke. Siebers: „Die Schalker haben zuletzt viele Spiele in der Schlussphase entschieden und stehen zurecht mit Bayer 04 Leverkusen ganz oben.“
Schalke: Schöne Bestätigung
Worte, die S04-Trainer Thomas Bertels gerne hört. „Ich würde lügen, wenn ich mich über unseren ersten Platz zur Winterpause nicht freuen würde. Wenn man antritt, dann möchte man den größtmöglichen Erfolg erzielen. Das ist uns gelungen. Platz eins ist eine schöne Bestätigung für unsere Arbeit. Ich mochte aber schon zu meiner aktiven Zeit nie Trainer, die sich selbst in den Vordergrund stellen. Für mich ist die Mannschaft der entscheidende Faktor. Ihr gebührt das Lob. Fußball ist und bleibt ein Teamsport. Die Jungs haben es in vielen Bereichen richtig gut gemacht“, sagt der 37-jährige Coach.
Die stärkste Phase registrierte der im Sommer neu nach Schalke gekommene Bertels ab dem zweiten Spieltag. „Bis zu den Herbstferien hatten wir einen sehr guten Lauf“, bilanziert Bertels. Die S04-Talente siegten unter anderem 6:1 gegen Viktoria Köln, 5:0 in Duisburg und bei Arminia Bielefeld und 3:0 gegen den 1. FC Köln. Nach dem Ferien-Break setzte es beim 0:3 gegen Bayer 04 Leverkusen die erste Saison-Niederlage. „Bei uns gab es einen kleinen Bruch. Auch deswegen, weil Spieler ausgefallen sind. Die Automatismen waren nicht mehr so da“, stellt Bertels fest. Im Jahres-Endspurt nahm sein Team wieder Fahrt auf. Nach dem 2:3 im Derby gegen Borussia Dortmund holte Schalke die Maximalausbeute von 15 Punkten aus fünf Spielen.
Schalke legt läuferisch zu
Was den S04-Trainer bei seiner vorweihnachtlichen Analyse freut: Seine Mannschaft präsentiert sich im physischen Bereich auf einem bemerkenswerten Niveau. „Was die Laufdaten angeht, legen wir in jedem Spiel zu. Das ist die Basis. Fußball ist und bleibt ein Laufspiel. Wir sind in keinem einzigen Spiel eingebrochen und konnten durch unsere Laufstärke Spiele wie beim 1. FC Köln, als wir in der 90. Minute 0:1 zurücklagen, noch in einen Sieg drehen. Wir hatten da in der Nachspielzeit noch Kraft für zwei Angriffe.“
Zwei Spieler mit zehn Toren
Mit Kayhan Sayman und Taycan Etcibasi hat Schalkes U17 zwei Knipser in ihren Reihen. Beide haben jeweils zehn Mal getroffen, wobei sich Thomas Bertels zuletzt sogar den Luxus erlauben konnte, auf Etcibasi zu verzichten. Weil die Trainingsargumente des 16-jährigen Angreifers nicht den Anforderungen genügten, gab der Coach dem jungen Fadih Vasic (15) den Vorzug. Vasic zahlte das Vertrauen gegen Bochum mit einem Treffer zurück.
S04 mit Verletzungspech
Die Schalker blieben in dieser Serie nicht vom Verletzungspech verschont. In der Vorbereitung meldete sich Führungsspieler Ben Weber, der unter normalen Umständen für die Kapitänsrolle in Frage gekommen wäre, mit einer schweren Knieverletzung ab. Bertels: „Eine schwierige Geschichte. Es sieht aber so aus, dass Ben im Laufe der Winter-Vorbereitung wieder integriert werden kann. Das würde uns natürlich sehr freuen, weil er ein wichtiger Spieler ist.“ Auch Luca Vozar, der sich in Leverkusen eine Syndesmosebandverletzung und eine Knochenabsplitterung zuzog, soll Ende Januar wieder einsteigen.
Neuzugang nimmt Fahrt auf
Mit Yassin Hidraoui Akachar, der im Sommer aus der Jugendabteilung von KAS Eupen in den Ruhrpott wechselte, hat ein Neuzugang zuletzt immer mehr Fahrt aufgenommen. Gegen Bochum zählte der 16-jährige Mittelfeldspieler zu den auffälligsten Akteuren im S04-Trikot, bestach durch Lauf- und Einsatzfreude, hatte dazu technisch immer wieder gute Aktionen. „Yassin ist fußballerisch sehr weit und super im Eins-gegen-Eins-Spiel. Für ihn ging es nach seinem Wechsel aus Belgien zu uns nach Schalke erst einmal darum, sich an das physische Spiel zu gewöhnen. Die ersten Wochen der Saison waren noch schwierig. Aber Yassin war total geduldig, hat alles aufgesaugt. Als es bei uns einen Knick gab, hat er Fahrt aufgenommen“, freut sich Thomas Bertels.
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