Gelsenkirchen. Die Personal-Situation hat sich beim Gelsenkirchener Landesligisten jetzt noch weiter verschärft. So reagiert der Coach auf die Notlage.

Noch eine Stunde nach dem Ende des Landesliga-Duells gegen den FC Altenbochum war YEG Hassels Trainer Marcel Radke mächtig aufgewühlt. „Wir haben nach dem Abpfiff des Altenbochum-Spiels noch lange diskutiert“, meinte der 37-Jährige nach dem 1:1 (1:0)-Unentschieden am Lüttinghof.

YEG Hassel: Ärger in der 94. Minute

Bei YEG war der Ärger über zwei elfmeterreife Fouls, die in der vierten Minute der Nachspielzeit passierten und keinen Pfiff von Schiedsrichter Philipp-Werner Krestel nach sich zogen, riesig. Bei YEG-Ex-Profi Mesut Özkaya war die Empörung sogar dermaßen groß, dass sich der 39-Jährige zu einer Bemerkung in Richtung des Schiedsrichters hinreißen ließ. Die Folge: Rote Karte für Özkaya, Abpfiff, Riesen-Frust!

Marcel Radke: „Mesut ist aus Frust der Kragen geplatzt. Das darf einem so erfahrenen Spieler nicht passieren. Das weiß er auch selbst. Durch seine Rotsperre steigen unsere Probleme. Wir haben personell ohnehin schon große Sorgen. Die werden durch den Platzverweis jetzt noch größer. Das tut uns richtig weh. Özkayas Ausfall ist für unsere Mannschaft einfach brutal.“

YEG hat noch 13 fitte Feldspieler

Radke rechnet durch: „Wir haben jetzt noch 13 fitte Feldspieler, die uns zur Verfügung stehen. Eigentlich müsste man einigen Jungs, die in den letzten Wochen immer an ihre Grenze gegangen sind, auch mal eine Pause geben, aber das funktioniert gar nicht. Mert Kilic hat nach seiner Verletzung jetzt zweimal über 90 Minuten gespielt. Eigentlich müsste man ihn behutsamer heranführen.“

Im Spiel gegen Altenbochum wurden die technisch versierten YEG-Spieler ihrer Favoritenrolle gerecht. Berhan Eren brachte das Lüttinghof-Team nach einer halben Stunde in Führung. Radke: „Berhan war noch einmal frei vor dem gegnerischen Tor, dazu hatte Mert Kilic eine Riesen-Möglichkeit. Zur Pause hätten wir 3:0 vorne liegen müssen.“ Im zweiten Abschnitt scheiterte Alkan Talas nach Mesut Özkaya-Flanke per Flugkopfball am Altenbochumer Schlussmann. Das YEG-Manko wurde erneut deutlich: Dem Team fehlt ein absoluter Knipser.

Hassels Berhan Eren traf gegen Altenbochum zum Führungstor. Foto: Biene Hagel/FUNKE Foto Services
Hassels Berhan Eren traf gegen Altenbochum zum Führungstor. Foto: Biene Hagel/FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

„Wir müssen uns bis zur Winterpause durchkämpfen. Dann versuchen wir, ein, zwei Stürmer dazuzuholen“, skizziert Marcel Radke die Strategie. In der 69. Minute kam Altenbochum durch einen von Ivo Kleinschwärzer verwandelten Foulelfmeter zum 1:1-Ausgleich (69.). „Ich konnte von meiner Position aus nicht sehen, ob der Elfer berechtigt war. Aber in der Summe haben wir in den vergangenen Spielen schon reichlich Elfer gegen uns bekommen“, meinte Marcel Radke.

YEG Hassel: Schulz-Knop – Tugyan, Kilic, Terzicik (87. Pulat), Karkar, Gökyar, Hasami (60. M.C. Özkaya), Eren (76. S. Talas), Esen, A. Talas, M. Özkaya. Tore: 1:0 (30.) Eren, 1:1 Kleinschwärzer (69./Foulelfmeter). Zuschauer: 150. Rote Karte: Mesut Özkaya (90.+4/Schiedsrichterbeleidigung).