Gelsenkirchen. Thomas Falkowski war lange in Hassel, trifft mit dem FC Marl auf den SC. Der Trainer über beide Klubs, die Liga und Gelsenkirchens Fußball.

Drei Spiele, drei Siege, 17:3 Tore, zuletzt ein 7:2 beim Neuling SSV Buer II: Viel besser hätte die Saison für Trainer Thomas Falkowski und seinen FC Marl in der Fußball-Bezirksliga nicht beginnen können. Am Sonntag empfängt der 40-Jährige mit seinem Team seine alte Liebe, den SC Hassel, für den er früher als Spieler und als Trainer aktiv war. Im Gespräch mit der WAZ äußert sich Thomas Falkowski

...über die bisherigen Spiele seiner Mannschaft

Thomas Falkowski: Wir sind die einzige Mannschaft, die die ersten drei Spiele gewinnen konnte. Die hohen Siege in Zweckel und in Buer hören sich natürlich gut an, aber mich stören die Gegentore, die wir kassiert haben. Ich weiß, das ist Jammern auf einem hohen Niveau. Was mich freut: dass wir uns im Offensivspiel deutlich verbessert und uns viele Torchancen erarbeitet haben. Wir haben nicht nur einen Spieler, der trifft, sondern mehrere. Gökhan Turan hat bereits fünf Tore erzielt, Süleyman Demirci vier und Jan-Niklas Kaiser drei.

Thomas Falkowski: Die Fußball-Bezirksliga 9 ist sehr ausgeglichen

… über die Bezirksliga, Staffel 9, im Allgemeinen

Die bisherigen Ergebnisse unterstreichen, dass die Staffel 9 sehr ausgeglichen ist. Viktoria Resse ist die einzige Mannschaft, die nach drei Spieltagen noch keinen Punkt geholt hat, aber das wird sich bald ändern. Ich hoffe im Sinne der Gelsenkirchener Vereine ohnehin, dass das Bild am Tabellenende bald anders aussehen wird.

… über die Ambitionen seines Klubs in dieser Saison

Unser Ziel ist es, bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg mitzuspielen. Ich bin kein Mensch, der gerne auf Platz drei oder vier steht. In der vergangenen Saison sind wir Zweiter geworden und haben danach an einigen Stellschrauben gedreht. Und da man sich im Leben immer verbessern möchte, wollen wir diesmal natürlich Meister werden.

Auch der SV Horst 08 ist Konkurrent im Aufstiegskampf

… über die härtesten Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg

Es gibt mindestens drei, vier Mannschaften, die sich mit uns auf einem Level bewegen können, auch der SV Horst 08. Den VfB Hüls schätze ich ebenfalls sehr hoch ein. Der FC 96 Recklinghausen ist kein typischer Aufsteiger, er hat sich mit Timo Kunert, der schon mal für Schalke in der Bundesliga zum Einsatz kam, weiter verstärkt. Auch der BV Rentfort ist zu beachten. Er ist sehr gut aus den Startlöchern gekommen.

… über die Talfahrt im Gelsenkirchener Amateurfußball

Ich kann mir kein Urteil bilden, weil ich zu weit weg bin. Es ist erst acht, neun Jahre her, dass wir mit dem SC Hassel in der Westfalenliga ein Derby gegen YEG Hassel vor über 1000 Zuschauern gespielt haben und danach in die Oberliga aufgestiegen sind. Gelsenkirchen ist eine Fußballstadt, aber wenn man zur Konkurrenz nach Dortmund schaut, dann muss man sagen, es ist sehr schade, dass keine Mannschaft aus Gelsenkirchen mehr höherklassig in der Oberliga oder in der Westfalenliga vertreten ist.

Station in Herne: Thomas Falkowski im Juli 2021 als Trainer des Westfalenligisten SV Sodingen.
Station in Herne: Thomas Falkowski im Juli 2021 als Trainer des Westfalenligisten SV Sodingen. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

… über das kommende Heimspiel gegen den SC Hassel

Wir sind Favorit, keine Frage. Aber die Hasseler haben sich im Vergleich zum Zeitpunkt vor einem Jahr deutlich verbessert. Sie waren in der Rückrunde der vergangenen Saison eine der erfolgreichsten Mannschaften. Daran messe ich sie. Wir haben am Lüttinghof dank eines Treffers in der letzten Minute mit 3:2 gewonnen. Wir wissen, was auf uns zukommt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein hohes Ergebnis geben wird.

Fußball in Gelsenkirchen: Weitere Berichte

… über seine Verbundenheit zum SC Hassel

Wenn ich mich sonntags über die anderen Ergebnisse informiere, schaue ich immer zuerst, wie der SC Hassel gespielt hat. Hier bin ich als Fußballer groß geworden, hier war meine erste Station als Trainer. Eine erfolgreiche Zeit. Ich bin dem Verein dankbar und ihm innerlich immer noch stark verbunden.

… die Möglichkeit, eines Tages als Trainer wieder für einen Gelsenkirchener Verein tätig zu sein

Die Möglichkeit ist groß, es ist nicht ausgeschlossen. Ich kann mir durchaus vorstellen, eines Tages zu einem aufstrebenden Klub nach Gelsenkirchen zu wechseln. Aber ich möchte im gleichen Atemzug betonen, dass ich mich gegenwärtig beim FC Marl sehr wohl fühle. Alles andere ist Zukunft.