Gelsenkirchen. Er stammt aus Lüdenscheid, wohnt in Münster und gewinnt in Gelsenkirchen: Für Philipp Mundinger ist das Resse-Radrennen ein voller Erfolg.
Das Ausscheidungsrennen bei der „Nacht der Revanche“ in Gelsenkirchen-Resse war für Philipp Mundinger völliges Neuland. „Ich hatte das vor dem Radrennen in Resse noch nie gemacht. Ich fahre erst seit drei Jahren Rennrad und war vorher Mittelstreckenläufer in Lüdenscheid. Dann bin ich nach Münster gezogen - und da kommt man am Fahrradfahren einfach nicht vorbei“, sagt Mundinger.
Gelsenkirchen: Viel Applaus und süßer Aufstrich
In Gelsenkirchen-Resse holte sich Mundinger im Ausscheidungsfahren über 20 Runden, bei dem pro Runde der Letzte des Feldes rausflog, den ersten Platz in einer Zeit von 20:40 Minuten. Als Preis durfte Mundinger viel Applaus von den mehreren 100 Zuschauern und eine süße Marmeladenauswahl mit nach Hause nehmen.
Zum Ruhrpott und zu Gelsenkirchen hat der Neu-Münsteraner durchaus Bezug: „Ich war früher Schalke-Fan, jetzt würde ich mich als Schalke-Sympathisant bezeichnen. Meine Tante wohnt in Recklinghausen. Bei der City Nacht von Schaffrath war ich auch schon einmal dabei. Ich finde die Radrennen in Gelsenkirchen cool. Zum einen sind sie gut organisiert, zum anderen macht es total Bock, wenn die Zuschauer dicht an der Strecke stehen oder aus den Fenstern zuschauen und einen anfeuern.“
Mundinger über andere Rennen: „Da siehst du niemanden...“
Bei anderen Radrennen sei dieser Aspekt nicht gegeben. Philipp Mundinger: „Es ist oft das Problem, das Rennen in anderen Regionen außerhalb der Städte stattfinden. In Paderborn habe ich mal ein Rennen mitgemacht, das 15 Kilometer außerhalb lag. Da siehst du niemanden am Straßenrand.“
Der Kemptener Andreas Mayr, der zusammen mit Dario Rapps das Mannschaftsfahren bei der „Nacht der Revanche“ gewann, kennt noch ganz andere Zuschauerzahlen. Vor wenigen Wochen säumten bei den „Armed Forces Cycling Classics“ in Arlington/Washington 200.000 Fans die anspruchsvolle Rennstrecke. Mayr, der das Rennen gewann: „Was da abging, war Wahnsinn. Nach dem Sieg hat mir ein Typ für zehn Minuten eine lebende Python um den Hals gehängt. Als ich das Foto später meinen Kids geschickt habe, meinten sie, das wäre ja wie im Dschungelbuch.“
In Gelsenkirchen gab es den für Mayr bereits aus Schaffrath bekannten Asphalt-Dschungel. Wie fand er das Resse-Rennen? Der Allgäuer Sprint-Spezialist: „In Schaffrath sitzen die Leute draußen, grillen und laden dich auf Getränke ein. Hier in Resse muss sich das alles noch etablieren. Den Anfang hat Organisator Michael Zurhausen, der immer wieder verrückte Ideen hat, aber mit der Nacht der Revanche gemacht.“