Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener empfangen im Westfalenpokal den ehemaligen Bundesligisten – und stellen sich auch drauf ein, erstmal Lehrgeld zu zahlen.

Eigentlich könnte es eines der größten Spiele der Vereinsgeschichte von Fußball-Landesligist YEG Hassel werden. Die Mannschaft von Trainer Marcel Radke trifft heute (18.45 Uhr) im Westfalenpokal am heimischen Lüttinghof auf eines der namhaftesten Teams des Wettbewerbs: die SG Wattenscheid 09.

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YEG Hassel: Radke ist immer noch sauer nach der Stadtmeisterschaft

Doch vor dem Duell mit dem früheren Bundesligisten, der in der vergangenen Saison in die Oberliga abgestiegen ist, kommt bei YEG-Coach Radke dennoch keine richtige Vorfreude auf: „Der Zeitpunkt des Spiels ist eher ungünstig“, sagt er und verweist auf YEGs Personallage, die sich am vergangenen Sonntag noch weiter verschärft hat.

Der Grund: Bei der Endrunde der Feldstadtmeisterschaft sah Leistungsträger Mert Kilic wegen einer Beleidigung die Rote Karte und wurde für zwei Spiele gesperrt. Er ist der fünfte Spieler, der YEG gegen Wattenscheid fehlen wird, darunter zahlreiche Stammkräfte.

Marcel Radke, Trainer von YEG Hassel.
Marcel Radke, Trainer von YEG Hassel. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Radke hatte sich daher schon am Sonntag heftig über den Platzverweis gegen Kilic aufregt und war wutentbrannt zur Turnierleitung gestürmt. Auch ein paar Tage später ist er immer noch verärgert: „Ich hätte mir bei einem solchen Turnier ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl von den Schiedsrichtern gewünscht. Statt eine Rote Karte zu zeigen, hätten sie mir sagen können: ‚Nimm den Spieler lieber runter.‘ Dass wir jetzt noch einen weiteren Ausfall dazubekommen haben, war genau das, was wir vermeiden wollten“, sagt Radke und beteuert, dass Kilic vor der Szene provoziert worden sei.

YEG vor Wattenscheid: Viele Verletzte, kaum Erfahrung

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All das hilft nun aber nichts mehr. Kilic bleibt gesperrt und verlängert damit die Liste der Ausfälle, auf der bereits Mesut Özkaya (Urlaub) und die verletzten Faruk Gülgün, Can Kilic und Gökhan Öztürk stehen. „Uns fehlen wichtige, erfahrene Spieler, die man nicht ersetzen kann. Das sind absolute Stützen der Mannschaft“, klagt Radke und stellt fest: „Das trübt die Vorfreude auf das Spiel.“

Der Trainer fordert nun, dass die verbliebenen erfahrenen Spieler, darunter Kapitän Cihan Yildiz und Torwart Pascal Schulz-Knop, die vielen jungen Kicker in Reihen der Hasseler noch mehr führen müssen. Radke erklärt: „Wir werden eine blutjunge Mannschaft auf dem Platz haben. Viele Spieler haben noch gar keine Erfahrung im Seniorenbereich und auch noch nicht viel bei uns mittrainiert, weil sie erst vor Kurzem gekommen sind. Deshalb kann es sein, dass der ein oder andere erstmal Lehrgeld zahlen wird.“

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