Gelsenkirchen. Die Zahl der Kreissportgericht-Verfahren steigt massiv. Was der Kreis Gelsenkirchen, Gladbeck, Kirchhellen gegen Gewalt im Fußball tun will.
Die Gewalt auf Fußballplätzen hat mittlerweile besorgniserregende Dimensionen erreicht. In der Saison 2021/22 gab es im Kreis Gelsenkirchen acht Spielabbrüche. In der Saison 2022/23 stieg die Zahl bis zur Erfassung am 1. Mai auf 19 Abbrüche an. Nach einem Antrag der Grünen bei der jüngsten Sportausschuss-Sitzung soll die Sportverwaltung ein Konzept zur Gewaltprävention im Fußball vorlegen und einen Arbeitskreis einrichten.
In diesem Zirkel sollen nicht nur der Fußballkreis und Gelsensport Maßnahmen entwickeln, sondern auch die einzelnen Vereine sollen mit eingebunden werden.
Das Kreissportgericht 12 (Gelsenkirchen, Gladbeck, Kirchhellen) führte in der vergangenen Saison insgesamt 162 Verfahren durch und verzeichnete damit einen massiven Anstieg zum Vorjahr (91). 136 Verfahren wurden in schriftlicher Form durchgeführt, dazu gab 26 mündliche Verhandlungen vor der Sportgerichtsbarkeit.
Fußballkreis 12: Es geht nicht nur verbal immer rauer zu
Offenbar geht es auf den Plätzen nicht nur verbal immer rauer zu. Die Hemmschwelle scheint immer mehr zu sinken. So gab es alleine 56 Verfahren wegen Beleidigungen von Gegenspielern oder Schiedsrichtern. Die Sperr-Spanne der Übeltäter reichte hier von vier Begegnungen bis hin zu 14 Spielen.
Drei Verfahren wurden wegen sexistischer Beleidigungen von gegnerischen Akteuren oder Unparteiischen eingeleitet. Hier reichten die Sperren von sechs bis zehn Begegnungen. 43 Verfahren gab es alleine wegen Tätlichkeiten gegenüber gegnerischen Akteuren. Sperren: Acht Spiele bis zwei komplette Jahre.
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Wegen Tätlichkeiten gegenüber Schiedsrichtern musste 14-mal verhandelt werden. Sperren: Ein bis zwei Jahre. Zwei Verfahren wurden wegen des Anspuckens von Gegenspielern abgehalten. Konsequenz: 15 Spiele Sperre!
Ein Fall wegen rassistischer Äußerung von Zuschauern wurde an das Verbandssportgericht abgegeben und mit 500 Euro Strafe belegt.
Kreisvorsitzender Christian Fischer: „Die Stadt Gelsenkirchen muss sich jetzt gemeinsam mit uns mit dem Thema beschäftigen, weil wir gesagt haben: So geht es nicht weiter. Wir haben das Problem erkannt und dadurch öffentlich gemacht. Alle Parteien haben gesagt: Ja, wir müssen uns dagegen stemmen. Das ist ein starkes öffentliches Zeichen. Wir haben das Problem auf die Tagesordnung gebracht. Dass wir es mit einem gemeinsamen Arbeitskreis angehen, gibt es woanders auch kaum.“