Gelsenkirchen. Das späte 2:2 der Rothosen sorgt für Frust im Lager der 08er. Der Rückstand auf das rettende Ufer in der Landesliga beträgt jetzt sieben Punkte.
Enzo Di Bari, der Co-Trainer der SSV Buer, der seinen derzeit aus privaten Gründen verhinderten Chef Misel Zec vertritt, war nach dem Abpfiff schon längst in der Kabine verschwunden.
Horsts Trainer Köstekci kauert wie ein Häufchen Elend
Zu diesem Zeitpunkt kauerte Aygün Köstekci, spielender Co-Trainer des SV Horst 08, der nach dem Rücktritt von Niklas Zacharias wieder einmal interimsweise die Verantwortung übernommen hat, immer noch wie ein Häuflein Elend auf der Trainerbank am Rande des Spielfelds.
Horst 08 versäumt es, drittes Tor nachzulegen
Der späte Ausgleich der Gäste zum 2:2-Endstand im Fußball-Landesliga-Derby hatte ihn bis ins Mark getroffen. „Dieses Ergebnis fühlt sich wie eine Niederlage an“, bekannte der 28-Jährige. „Wir haben mit der zweitschlechtesten Offensive der Liga, wie die Bueraner im Vorfeld anmerkten, zwei Treffer gegen sie erzielt und damit gezeigt, wie anfällig sie sind. Und wir hatten sie im Griff. Aber wir haben es nach unserem 2:1-Vorsprung leider versäumt, einen dritten Treffer nachzulegen.“
Die 08er kommen mit dem Punkt nicht weiter
Der eine Punkt bringt die Horster im Kampf gegen den drohenden Abstieg in die Bezirksliga keinen Schritt nach vorne. Im Gegenteil. Weil die Konkurrenz im Tabellenkeller aufgewacht ist, vergrößerte sich der Rückstand auf den letzten Nicht-Abstiegsplatz von sechs auf jetzt sieben Zähler.
Auch für Franco Busu, neben Uwe Nowitzki als Sportlicher Leiter in Horst tätig, war das 2:2 eine gefühlte Niederlage. Das wurde deutlich, als er seinen Kommentar zum Spiel mit den Worten „Wir haben verloren, weil …“ einleitete.
Den Satz vervollständigte er so: „… wir unsere Tormöglichkeiten nur unzureichend genutzt haben. Die SSV Buer war nicht die stärkste Mannschaft, gegen die wir bisher gespielt haben.“Die wohl beste Gelegenheit, die Partie auf 3:1 zu stellen und somit zu entscheiden, hatte der kurz zuvor eingewechselte Lucas Waßmann drei Minuten vor dem Abpfiff. Er scheiterte am prächtig parierenden SSV-Torhüter Matthias Kuscha.
Und dann kam die für die Gastgeber so verhängnisvolle letzte Minute. Nach einem langen Ball stand der aufgerückte Abwehrmann Alper Özgen frei vor 08-Torwart Jannik Lobe und überwand ihn mit einem Heber zum 2:2.
Can Bugday bringt SSV Buer in Führung
Die SSV Buer fand ansonsten nur in den ersten 20 Minuten statt. Durch Can Bugday ging sie zu diesem Zeitpunkt verdient mit 1:0 in Führung. Aber nach dem Ausgleich zum 1:1 durch Christo Galagoussis, der einen sehenswerten Spielzug über den starken A-Junioren-Spieler Shadi Omairat und Mohamed Bouachria krönte, verzogen sich die Gäste in ihr Schneckenhaus.
Güney: „Spiel aus der Hand nehmen lassen“
„Wir haben uns das Spiel aus der Hand nehmen lassen“, kritisierte Buers Sportlicher Leiter Oktay Güney. Die Quittung: Chris Lantermann erzielte in der 74. Minute mit dem Kopf nach einer Ecke von Mohamed Bouachria das 2:1 für den SV Horst 08, der in dieser Phase mehr vom Spiel hatte und auch mehr Engagement zeigte. Aber nicht immer wird der Fleißigere belohnt. Wie aus dem Nichts fiel es dann doch noch, das 2:2, was Buers Enzo Di Bari als verdient empfand. „Vor der Pause waren wir besser, danach die Horster“, meinte er.
Bei den Rothosen ist die Luft wohl raus
Dieses Ergebnis brachte auch seine Mannschaft nicht nach vorne. Nach dem dritten sieglosen Spiel in Folge ist beim Tabellensechsten wohl endgültig die Luft raus. Und bei den Horstern? Dort drohen bald die Landesliga-Lichter auszugehen. Alper Özgen hat es an diesem Sonntag am Schollbruch auf jeden Fall etwas dunkler gemacht.
Tore: 0:1 Can Bugday (19.), 1:1 Christo Galagoussis (28.), 2:1 Chris Lantermann (74.), 2:2 Alper Özgen (90.). SV Horst 08: Lobe, Skrzecz, A. Dilek, Köstekci, M. Bouachria (86. Waßmann), Roith (72. Talas), Omairat (72. Furuncu), Galagoussis (83. Uygur), S. Bouarchria, Kalayci, Lantermann. SSV Buer: Kuscha, Özgen, Schleking, Bertram, Weber, K. Mutluer, Ibrahim, D’Acquisto (71. Richter), Bugday (67. Hövel), Bienk (83. Atanga Akwen), K. T. Heinsen (61. Gökkaya).