Gelsenkirchen. Susanna Schumann verlässt die SG Gelsenkirchen, bleibt ihr aber doch erhalten. An ihrem neuen Trainingstandort hat sie bessere Bedingungen.
Bei ihrem Abschied schwang zwar eine gehörige Portion Wehmut mit, aber irgendwie ist Susanna Schumann auch künftig noch für die SG Gelsenkirchen da. Nach ihrem letzten Wettkampf für die SG bei den Deutschen Mannschafts-Meisterschaften in Oberhausen verabschiedete sich die 27-Jährige mit einer kleinen Rede von ihrem Team.
„Aber so ganz weg bin ich doch nicht. Ich kümmere mich auch künftig weiter um die Instagram-Seite der SG, bleibe auch weiter Vereinsmitglied. Eigentlich wechsele ich nur mein Startrecht“, sagt die langjährige Teamsprecherin im Gespräch mit der WAZ.
SG Gelsenkirchen: Schumann zieht es nach Eschborn
Susanna Schumann, die es beruflich nach Frankfurt verschlagen hat, streift künftig die Badekappe des Schwimmclub Westerbach Eschborn über. Der SCWE gilt als einer der größten Schwimmervereine in Hessen. In Eschborn wird sie mit Master-Athleten und ehemaligen Leistungsschwimmern um die deutsche Meisterschaft schwimmen.
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„Ich wohne in Schwalbach. Das ist direkt vor den Toren Eschborns. Ich kann mit dem Fahrrad zum Training zur Schwimmhalle fahren. Eschborn bekommt ein brandneues 50-Meter-Becken. Von solchen Möglichkeiten kann man in Gelsenkirchen nur träumen“, sagt Schumann und streicht heraus: „Was das Training angeht, war es hier zuletzt ein Drama. Man schaut im Sport-Paradies zwar auf die aufgebaute Traglufthalle, kann aber in dieser Halle nicht trainieren, weil sie bisher nicht freigegeben wurde. Und im Hallenbad konnten wir keine Starts üben, weil die Startblöcke fehlen. Dafür muss man die sportlichen Leistungen der SG Gelsenkirchen umso höher bewerten.“
Bedingungen in Gelsenkirchen könnten besser sein
Schumann ist sicher: „In Gelsenkirchen könnte man im Schwimmsport noch mehr herausholen, wenn man ideale Trainingsbedingungen hätte.“ Ein Satz, den Cheftrainer und Improvisationskünstler Michael Seeger sofort unterschreiben würde.
Schumann, die „eiserne“ Organisatorin
In Frankfurt arbeitet Susanna Schumann bei der Ironman Deutschland GmbH und ist dort für die Organisation diverser Sport-Events zuständig. „In der ersten Saison bin ich noch ins kalte Wasser geworfen worden, aber jetzt weiß ich im zweiten Jahr schon, was auf mich zukommt. Ich kümmere mich um den Athletenkontakt und bin bei der Registrierung für die Wettkämpfe die Ansprechpartnerin vor Ort“, erläutert Schumann, die sich unter anderem um den im August stattfindenden Wettkampf in Duisburg kümmert.
„Zurzeit ist es noch etwas ruhiger, aber ab März/April kommen wieder mehr Mails und Anrufe. In der heißen Phase habe ich 18-Stunden-Tage. Wenn das Ganze vorbei ist, schlafe ich zwei Tage durch“, sagt die langjährige SG-Schwimmerin.
Der Ex-Aachener weiß, dass seine routinierte Schwimmerin in Gelsenkirchen eine große Lücke hinterlässt. „Susanna war gerade für unsere jüngeren Schwimmerinnen und Schwimmer ein absolutes Vorbild, weil sie immer ein offenes Ohr hatte und sich um alles Mögliche gekümmert hat“, streicht Michael Seeger heraus. Schumann wird auch im mehr als 200 Kilometer entfernten Schwalbach die SG-Auftritte weiter verfolgen.
SG Gelsenkirchen: Schumann kennt jede Fließe im Hallenbad
„Ich werde Michael Seeger nach jedem Wettkampf fragen, wie es gelaufen ist. Ich hänge nach wie vor an diesem Verein, mit dem ich so viele Erinnerungen verbinde“, sagt die Neu-Eschbornerin. „Im Zentralbad kannte sie jeden Bademeister und auch jede Fliese, die ihr Opa Gerd als Fliesenleger dort verlegt hat“, sagt Susannas Vater Michael rückblickend, „sie hat vom Seepferdchen bis hin zu Deutschen Meisterschaften alles mitgemacht und rund 20 Jahre in Gelsenkirchen geschwommen.“
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Eine lange Zeit. Susanna Schumann weiß, dass es ohne die Unterstützung ihrer Eltern schwierig gewesen wäre, den Sport so intensiv auszuüben. „Mein Vater hat mich von klein auf begleitet und war bei meinem letzten Wettkampf in Oberhausen als Kampfrichter dabei. Es gab Zeiten, da hat mich meine Mama Barbara um 5 Uhr morgens zum Schwimm-Training gefahren. Wenn man noch nicht volljährig ist, dann geht es nicht ohne den Support der Eltern“, sagt Susanna Schumann.