Gelsenkirchen. Hartmut Scholz, der Trainer des Erler SV 08, hat nach dem 2:2 im Gelsenkirchener Bezirksliga-Derby Verständnis für die Aufregung des SC Hassel.
Es läuft die 88. Minute, als sich alle auf dem Lüttinghof-Kunstrasen und drumherum wundern. Schiedsrichter René Sega entscheidet auf Eckball für den Erler SV 08, und den nutzen die Forsthaus-Kicker, um im Gelsenkirchener Derby der Fußball-Bezirksliga nach ihrem 0:2-Rückstand beim SC Hassel noch zu einem Punkt zu kommen. Sascha Barde gelingt das Tor zum 2:2-Endstand.
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Der eine oder andere der Grün-Weißen ist nach dem Schlusspfiff kurz davor, auszuflippen. Es ist nämlich ganz eindeutig und eigentlich unübersehbar so gewesen, dass Erles Kaan Gülmez den Ball vor diesem Treffer zum 2:2 über Hassels Torauslinie befördert hat. Es hätte also einen Abstoß geben müssen. So aber nimmt der Eckball-Verursacher das Geschenk des Unparteiischen an und bringt den Ball punktgenau auf Sascha Bardes Kopf.
Abderrahim Admani und Claudiu Racovita treffen für den SC Hassel
„Das ist sehr, sehr bitter“, sagt Hassels Trainer Salih Türkgeldi. Und ESV-08-Coach Hartmut Scholz spricht davon, dass der Punktgewinn für seine Mannschaft aufgrund der zweiten Halbzeit in Ordnung sei, er gibt aber auch zu: „Das war kein Eckball. Dass sich die Hasseler aufregen und enttäuscht sind, kann ich verstehen.“
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Überhaupt kein Verständnis hatte der Trainer für den Auftritt seines Teams in den ersten 45 Minuten. „Wir hatten keinen Spielwitz, keine Spielidee“, sagte er. „Wir waren viel zu statisch.“ Dass die Erler so viel Ballbesitz hatten, war der Plan des SC Hassel, der seinen Gast kommen ließ und auf Umschaltmomente setzte. „Zweimal haben wir uns belohnt, wir hätten uns aber auch öfter belohnen können“, meinte Salih Türkgeldi. Bereits nach 65 Sekunden gelang Abderrahim Admani das 1:0, und in der 64. Minute erhöhte Claudiu Racovita, dessen Teamkollege Attila Cikla sechs Minuten zuvor zu Recht die Gelb-Rote Karte gesehen hatte, auf 2:0.
Jan Gendreizig verkürzt für den Erler SV 08 auf 1:2
Hartmut Scholz war entsetzt. „Wenn man sich bei den Gegentoren so dumm anstellt“, sagte der Trainer des Erler SV 08. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Torwart Niko Wollny bei seinem Rettungsversuch vor dem zweiten Hasseler Treffer und musste später ausgewechselt werden.
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Nachdem die Erler viele Phasen des Derbys regelrecht verpennt hatten, wirkte dieser Zwei-Tore-Rückstand wie eine Hallo-wach-Pille. „Die Mannschaft hat nach dem 0:2 Moral bewiesen, auch wenn spielerisch noch sehr, sehr viel Luft nach oben ist“, meinte Hartmut Scholz, der sich dank Jan Gendreizig, der Hassels Keeper Luca Klein mit einem 15-Meter-Schuss überwand, über das 1:2 und schließlich nach dem Eckball-Geschenk über das 2:2 freuen durfte. Der ganz große Frust hielt sich bei seinem Gegenüber dann sogar in Grenzen. „Im Kampf um den Klassenerhalt ist auch dieser eine Punkt wichtig, obwohl wir glücklicher gewesen wären, wenn wir drei Punkte behalten hätten“, sagte Hassels Salih Türkgeldi.
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0 Abderrahim Admani (2.), 2:0 Claudiu Racovita (64.), 2:1 Jan Gendreizig (80.), 2:2 Sascha Barde (89.).
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SC Hassel: Klein - Avci, Tiska, Ba. Uysal (90.+3 Gürdal), Racovita (86. Özdemir), Admani (67. Daglioglu), Tiron, Tekin, Ulu, Dennstedt, Cikla.
Erler SV 08: Wollny (80. Corukcu) - Bakir, Auth (67. Gülmez), Scholz, Karagülmez, Simsek (80. Barde), Voßschmidt, Dziabel, Vorholt, Tewes (67. Jürgensen), Gendreizig.