Gelsenkirchen. Zum Start in die Bezirksliga-Rückrunde steht ein Gelsenkirchener Derby auf dem Programm. Der Coach sagt, worauf es ankommt.
Der SC Hassel empfängt um 15 Uhr den Erler SV 08, der mit einem alten Bekannten, mit Hartmut Scholz, am Lüttinghof aufkreuzen wird. Scholz sitzt nach einem halben Jahr als Sportlicher Leiter jetzt wieder auf der Trainerbank der Forsthaus-Elf. Die WAZ unterhielt sich mit dem 55-Jährigen.
Herr Scholz, wie kam es zu dem Sinneswandel, doch wieder als Trainer zu arbeiten?
Hartmut Scholz: Der Sinneswandel hing mit der Entscheidung von Bastian van den Boom zusammen, uns zu verlassen. Er hat uns nach der 1:2-Niederlage beim VfB Günnigfeld im letzten Meisterschaftsspiel vor der Winterpause darüber informiert, dass er sich in diesem Jahr beruflich verändern werde. Bei der Überlegung, wer ihm nachfolgen könnte, habe ich zunächst an Roman Stöckl, ehemals Vestia Disteln, gedacht. Er fühlte sich durch die Anfrage geehrt, aber aus beruflichen und privaten Gründen sah er sich zeitlich nicht in der Lage, das Trainer-Amt bei uns anzunehmen.
Und wie kamen Sie dann ins Spiel?
Zwei Tage danach traf sich der Mannschaftsrat. Er äußerte den Wunsch, dass ich das machen solle. Ich musste darüber erst einmal mit meiner Lebensgefährtin sprechen. Nachdem auch sie ihr Okay gegeben hatte, sagte ich zu, neben dem Amt des Sportlichen Leiters für das nächste halbe Jahr als Trainer auszuhelfen.
Wirklich nur für ein halbes Jahr?
Ja, definitiv. Zur neuen Saison rückt Michael Czerwinski aus der zweiten Mannschaft auf. Er hat das grün-weiße Herz, er passt ganz hervorragend rein. Michael ist hoch angesehen im Verein, er wird seinen Weg gehen.
Und Sie konzentrieren sich dann ab Sommer wieder ausschließlich auf Ihre Aufgaben als Sportlicher Leiter, oder?
Das weiß ich noch nicht. Darüber werde ich erst noch mit unserem Vorsitzenden Andreas Sasse sprechen müssen. Michael Czerwinski wird sich sicherlich nicht nur mit der reinen Trainingsarbeit beschäftigen wollen. Ich würde ihm, wenn gewünscht, mit Rat und Tat zur Seite stehen, aber ob in offizieller Funktion, das steht noch nicht fest.
Wie hat Ihnen die Hinrunde aus der Sicht des Erler SV 08 gefallen?
Wir hatten einige gute Spiele dabei. Aber was die Punkteausbeute und den Tabellenstand anbetrifft, war das definitiv zu wenig. Es kann nicht unser Anspruch sein, auf Platz acht rumzugurken und einen Zähler hinter unserem Nachbarn Viktoria Resse zu stehen.
Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft in der Rückrunde?
Wir sind noch nicht durch. Wir haben elf Punkte mehr als der SC Hassel auf dem ersten Abstiegsplatz. Sollten wir das Derby am Lüttinghof verlieren, würde sich der Vorsprung auf acht Punkte verringern. Deshalb dürfen auch wir den Blick nach unten nicht verlieren.
Aber das dürfte doch erst recht nicht der Anspruch des Erler SV 08 sein?
Ist er auch nicht. Ich erwarte eine Leistungssteigerung. Es sollte unser Ziel sein, noch auf Platz vier zu kommen. Der Sechs-Punkte-Rückstand auf den BV Rentfort ist nicht unaufholbar. Und wichtig ist mir außerdem, dass die Jungs bereit sind, sich auf dem Platz als eine Mannschaft, als eine Einheit zu präsentieren.