Scholven. Der BSV ist am Wochenende zum ersten Mal seit 2019 wieder bei der Endrunde der Luftgewehr-Bundesliga dabei. Der Trainer stellt sein Team vor.

Am Samstag (9 Uhr, live bei sportdeutschland.tv) treffen die Gelsenkirchener in Ulm auf den FSG „Der Bund“ München. Doch wer sind die Schützen eigentlich? Trainer Frank Pawelke erzählt einige Anekdoten über sein Team.

Peter Hellenbrand: „Peter ist der Grund, warum ich meinem Sohn vor diesem Wochenende noch die Nintendo Switch klauen werde“, scherzt Pawelke. Hellenbrand hat vor den Wettkämpfen ein besonderes Ritual: Der Niederländer spielt „Mario Kart“ an seiner Switch – und hat damit die ganze Mannschaft angesteckt:

„Beim letzten Liga-Wettkampf haben wir mit sechs Leuten auf der Tribüne gesessen und Mario Kart gezockt“, erzählt Pawelke. Warum Hellenbrand vor Wettkämpfen über virtuelle Rennstrecken saust? „Dadurch fühle ich mich lockerer“, sagt er selbst.

Frank Pawelke, Trainer vom BSV Buer-Bülse (re.). Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services
Frank Pawelke, Trainer vom BSV Buer-Bülse (re.). Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Patrik Jany: Der Slowake hat die weiteste Anreise aller Bülser. Ob er oder Hellenbrand im Viertelfinale auf der Ausländerposition zum Einsatz kommt, hat Trainer Pawelke aber noch nicht entschieden. Spannend wird sein, in welcher Sprache er Jany das erklärt. Pawelkes Englisch-Kenntnisse sind nämlich „sehr begrenzt“.

Jany hat für die Bülser etwas Deutsch gelernt. „Wenn ein Thema nicht so wichtig ist, sprechen wir Deutsch und Englisch. Aber wenn es hart auf hart kommt, sprechen wir Englisch“, verrät Pawelke.

Jessie Kaps: Die 24-Jährige hat als einzige beim BSV in dieser Saison bereits das Top-Ergebnis von 400 Ringen erzielt.

Doch Kaps ist nicht nur beim Schießen ehrgeizig. Pawelke: „Wir waren im Sommer beim Trainer unserer zweiten Mannschaft eingeladen und haben im Garten Volleyball gespielt. Da ist Jessie so sehr von links nach rechts gehechtet, dass du direkt gesehen hast: Sie hat Bock.“ Ob Kaps am Wochenende mitschießen kann, ist aber nicht klar. Sie ist noch krank.

Lisa Tüchter wird den BSV Buer-Bülse am Ende der Saison verlassen. Trainer Pawelke hat mit ihr in den letzten Jahren unzählige Telefonate geführt. Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services
Lisa Tüchter wird den BSV Buer-Bülse am Ende der Saison verlassen. Trainer Pawelke hat mit ihr in den letzten Jahren unzählige Telefonate geführt. Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Lisa Tüchter: Die Kapitänin steht vor ihren letzten Wettkämpfen für Bülse, denn sie verlässt den Klub am Ende der Saison. In den zwölf Jahren beim BSV hat sie viele Telefonate mit Trainer Pawelke geführt, beide sind gut befreundet: „Wir telefonieren mehrmals pro Woche miteinander, ich bin auch auf ihrer Hochzeit eingeladen“, sagt Pawelke.

Tüchters Abschied ist sowohl sportlich als auch kulinarisch ein Verlust. Sie beglückt das Team regelmäßig mit frisch gebackenem Kuchen.

Leila Hofmann: Auch Hofmann hat ein besonderes Ritual: „Leila geht in der letzten Stunde vor dem Wettkampf fünf-, sechsmal aufs Klo“, erzählt Trainer Pawelke. „Sie weiß auch ganz genau, wann sie aufs Klo gehen muss. Sie hat quasi einen Pipi-Plan.“ In dieser Saison gelingt es Hofmann aber immer besser, ihre Nervosität unter Kontrolle zu halten: Sie schießt im Schnitt drei Ringe mehr.

Kämpfernatur bei Buer-Bülse: Schützin Henny-Karen Reitz. Foto : Frank Oppitz / FUNKE Foto Services
Kämpfernatur bei Buer-Bülse: Schützin Henny-Karen Reitz. Foto : Frank Oppitz / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Henny Karen Reitz: Bülses Sorgenkind ist rechtzeitig zur Endrunde wieder in Form. Nach einem schwachen Saisonstart lieferte Reitz zuletzt mit 395 und 393 Ringen ihr bestes Ergebnis in dieser Spielzeit ab. „Henny ist wieder auf ihren alten Schaft umgestiegen. Sie hat sich selber aus dem Tief herausgekämpft“, erklärt Pawelke die Wende. Er ist von Reitz beeindruckt: „Wir haben sie vor sieben Jahren aus der Kreisliga geholt, sie hat von allen die größte Entwicklung gemacht.“