Gelsenkirchen. Mathias Schober, der beim FC Schalke 04 Direktor Knappenschmiede und Entwicklung ist, spricht im Interviewformat „Tacheles“. BVB-Unterschiede.
Zum ersten Mal hat der FC Schalke 04 das Interviewformat „Tacheles“ im September herausgegeben – mit Christina Rühl-Hamers und Peter Knäbel. In der zweiten Folge kommt Mathias Schober zu Wort, der Direktor Knappenschmiede und Entwicklung ist. Der 46-Jährige hat mit Jörg Seveneick gesprochen.
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Ein eminent wichtiger Punkt: Es geht nicht nur darum, starke Fußballer zu formen. „Wir in der Knappenschmiede sind natürlich auch dafür verantwortlich, dass es eine ganzheitliche Ausbildung ist“, sagt Mathias Schober. „Wir legen sehr viel Wert auf die Schule und hoffen, die Spieler so gut vorbereitet zu haben, wenn sie den Sprung in den bezahlten Fußball nicht schaffen, dass sie studieren oder eine Ausbildung machen können.“
Schalkes Knappenschmiede-Chef Mathias Schober: „Für uns ist es schwierig, mitzuhalten“
Klar ist auch, dass Schalke anders punkten muss als etwa Borussia Dortmund. „Wenn man ehrlich ist, können wir uns nicht so richtig vergleichen, gerade was das Finanzielle angeht. Für uns ist es schwierig, mitzuhalten“, sagt der Knappenschmiede-Chef, weist darauf hin, dass der BVB schon für Jugendspieler Millionen-Summen hinblättert und nennt als Beispiel Jude Bellingham. „Das können wir ja nicht mal für unsere Profis bezahlen.“
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Um es genau zu nehmen, kann die Knappenschmiede überhaupt keine Ablösesummen berappen. „Natürlich müssen wir die Ausbildungsentschädigung zahlen, und das können wir auch“, sagt Mathias Schober. „Wir hoffen, irgendwann dahinzukommen, dass wir den einen oder anderen Spieler, vielleicht ein europäisches Top-Talent, für uns gewinnen können. Dazu gehört aber, dass nicht nur in der Knappenschmiede, sondern im Gesamtverein finanzielle Mittel irgendwie zur Verfügung stehen, die wir auch nutzen können.“
Mathias Schober: „Schalke hat so eine Strahlkraft“
Nicht nur einmal erwähnt Mathias Schober, dass auf Schalke der Teamgedanke an erster Stelle stehe. Und dieser ist auch ein Argument, um Talente von einem Wechsel nach Gelsenkirchen zu überzeugen. „Wir punkten mit unserer Ausbildungsphilosophie. Wir punkten damit, dass es sehr, sehr menschlich bei uns zugeht – mit unseren Werten“, sagt er.
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Und die Königsblauen punkten wohl auch mit ihrem Fußball-Tempel. „Wir versuchen, diese Spieler so einzuladen, dass unsere Profis ein Heimspiel haben. Die Arena, die Zuschauer, die ganze Begeisterung, das macht schon was mit einem Jugendspieler und den Eltern“, sagt Mathias Schober. „Schalke hat so eine Strahlkraft.“
Schalke: Mathias Schober über Onur Cinel, Jakob Fimpel und Norbert Elgert
Sehr glücklich ist Mathias Schober momentan über die Trainer seiner drei wichtigsten Mannschaften. Unter anderem sagt er…
…zu Onur Cinel, der das U-17-Team am 8. Mai zur Deutschen Meisterschaft geführt hat: Wenn es so sein sollte, dass Onur irgendwann auf mich zukäme, um vielleicht seinen nächsten Schritt zu machen, müssten wir uns unterhalten, weil ich mich auch dafür verantwortlich sehe, die Trainer zu entwickeln. Natürlich würde ich ihn am liebsten die nächsten zehn, 15 Jahre bei uns in der Knappenschmiede haben.
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…zu Jakob Fimpel, dem U-23-Coach, der bald seinen Fußball-Lehrer-Schein machen soll: Ein Riesentalent. Die Art seines Fußballs gefällt mir, gefällt uns sehr gut. Das macht Spaß, sich die Spiele der Mannschaft anzuschauen. Es ist herzerfrischend.
…zu Norbert Elgert, dem U-19-Coach: Der Trainer schlechthin in der Knappenschmiede seit mehr als 20 Jahren und eine Ikone hier im Verein. Es macht unheimlich Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten.