Weißandt-Gölzau. Der Gelsenkirchener Luftgewehr-Bundesligist BSV Buer -Bülse wahrt seine Chance auf die Endrunde. Jessie Kaps schießt trotz eines Bänderrisses.
Am Samstagabend diskutierte Frank Pawelke noch lange mit seinem Trainerteam. Sehr lange sogar. Bis 1 Uhr nachts redete der Trainer des Gelsenkirchener Luftgewehr-Bundesligisten BSV Buer-Bülse mit Co-Trainer Oliver Frank und Teammanager Dominik Stader darüber, was wenige Stunden vorher im ersten Wettkampf schiefgelaufen war und was wenige Stunden später im zweiten besser funktionieren müsse. Die schwache Leistung beim 2:3 gegen Gastgeber SV Gölzau wirkte bei allen Bülsern lange nach. Doch die anschließende Spätschicht von Pawelke und Co. zahlte sich aus: Am Sonntag gewann der BSV gegen Aufsteiger SST Wetterau mit 4:1 und wahrte damit die Chance auf den Einzug in die Endrunde.
Auch interessant
„Wir haben erst gelernt und dann abgeliefert“, fasste Frank Pawelke hinterher den Unterschied zwischen beiden Wettkämpfen zusammen. „Am Samstag haben wir gelernt, dass wir Vollgas geben müssen. Am Sonntag haben wir dann abgeliefert. Da haben wir unseren Schnitt geschossen.“ An den waren die Bülser am Samstag nicht herangekommen, auch wenn die Duelle gegen Gölzau letztlich knapp ausgingen. „Wir haben da einfach nicht gezeigt, dass wir gewinnen wollten“, kritisierte Frank Pawelke. „Wir waren danach sehr enttäuscht, aber nicht, weil wir verloren hatten, sondern weil wir uns gefragt haben: Warum konnten wir unsere Leistung nicht abrufen?“
Die 17-jährige Lisa Marie Schröder feiert ihr Bundesliga-Debüt für den BSV Buer-Bülse
Etwas später hatte der Trainer eine Antwort auf diese Frage gefunden – und die klingt zunächst ungewöhnlich. „Unsere Verpflegung war nicht gut“, sagte Frank Pawelke. Die dringend nötige Erklärung schob er gleich hinterher: „Unser Wettkampf ging um 18 Uhr los, und um Viertel nach eins hatten wir das letzte Mal etwas gegessen. Deshalb fehlte uns die Power. Sonst achten wir immer darauf, was wir wann essen, aber diesmal nicht. Das könnte ein Faktor gewesen sein.“
Auch interessant
Das Problem mit dem Essen erledigte sich am Sonntag von allein, denn da waren die Bülser im ersten Wettkampf des Tages an der Reihe, die Zeit zwischen Frühstück und Wettkampf hielt sich also in Grenzen. Eine Änderung gab es nach der Spätschicht des Trainerteams aber doch: Patricia Seipel ersetzte die erst 17-jährige Lisa Marie Schröder, die am Samstag ihr Bundesliga-Debüt gefeiert hatte.
Patricia Seipel schoss genau wie Lisa Marie Schröder 390 Ringe, doch die reichten diesmal zum Einzelpunkt. Am stärksten steigerten sich Jessie Kaps und Lisa Tüchter, die jeweils fünf Ringe mehr schossen – und das, obwohl sich Jessie Kaps erst vor Kurzem einen Bänderriss zugezogen hatte. „Jessie“, erzählte Frank Pawelke, „ist mit Krücken zum Wettkampf gekommen und da dann hin- und hergehumpelt. Der Sonntag war für sie eine richtige Befreiung.“
Auch interessant
Die Ergebnisse im Überblick:
SV Gölzau – BSV Buer-Bülse 3:2. Tomasz Bartnik – Jessie Kaps 395:393, Charleen Bänisch – Peter Hellenbrand 396:397, Annika Neumann – Lisa Tüchter 393:391, Weronika Bartnik – Henny Karen Reitz 387:389, Nadine Gudert – Lisa Marie Schröder 392:390.
BSV Buer-Bülse – SST Wetterau 4:1. Jessie Kaps – Roxana Sidi 398:397, Peter Hellenbrand – Julian Justus 398:390, Lisa Tüchter – Max Ohlenburger 396:395, Patricia Seipel – Luc Dingerdißen 390:388, Henny Karen Reitz – Emma Pohlmann 387:396.