Gelsenkirchen. Erler SV 08 schlägt den SC Hassel im Gelsenkirchener Bezirksliga-Auftakt-Derby. Der Verlierer-Trainer schimpft, beim Sieger glänzt ein Routinier.

Seyit Ersoy hat bereits nach seinem ersten Meisterschaftsspiel einen Eintrag im Geschichtsbuch des Erler SV 08 sicher. Der 34-Jährige, erst vor kurzem vom VfL Kemminghausen aus Dortmund gekommen, erzielte am Freitagabend das letzte Tor auf dem Rasenplatz der Sportanlage Am Forsthaus vor dem Umbau zu einem Kunstrasenplatz. Gleichzeitig markierte er den ersten Treffer in der neuen Fußball-Bezirksliga-Saison. Dank seines Treffers bezwang sein neuer Klub den SC Hassel im Derby mit 1:0.

Das einzige Tor des Tages fiel vier Minuten vor der Pause nach einem Freistoß von Christoph Reckort. Der Ball wurde verlängert, bevor Seyit Ersoy ihn mit einem langen Bein über die Torlinie bugsierte. Dieser Zwischenstand entsprach bis dahin den Spielanteilen, denn die Gastgeber investierten deutlich mehr und waren vor allem nach Standards, meistens getreten von Christoph Reckort, gefährlich.

Erler SV 08 hat vom SC Hassel bis zur Pause nicht viel zu befürchten

Baris Uysal und der SC Hassel wurden gegen den Erler SV 08 erst nach der Pause gefährlich.
Baris Uysal und der SC Hassel wurden gegen den Erler SV 08 erst nach der Pause gefährlich. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Die Gäste aus Hassel hatten vor der Pause nicht viel zu bieten. „Wir haben die erste Hälfte komplett verschlafen“, schimpfte Trainer Calogero Cavaleri. „Wir waren viel zu nervös.“ In der Halbzeitpause fand er wohl die richtigen Worte, um seine Jungs aufzuwecken. Die zweite Hälfte gehörte jedenfalls zum großen Teil den Kickern vom Lüttinghof.

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Man merkte ihnen an, dass sie gewillt waren, so schnell wie möglich zum Ausgleich zu kommen. In der ersten Viertelstunde nach der Pause mussten die Erler einige brenzlige Situationen überstehen. Aber mit zunehmender Dauer wurden die Gäste und damit auch die gesamte Begegnung immer hektischer. Konstruktive Angriffe brachte der Sport-Club kaum noch zustande.

Reckort glänzt erst vorne, später in der Abwehr

Das lag auch an Christoph Reckort, der, nachdem er im ersten Durchgang offensive Akzente gesetzt hatte, nach der Pause als Erler Abwehrchef glänzte. „Mit seiner Ruhe am Ball war er ein wichtiger Stabilisator“, lobte sein Trainer Bastian van den Boom.

Der Trainer des Derbysiegers: Der Erler SV 08 und Bastian van den Boom starten mit einem Dreier in die neue Bezirksliga-Saison.
Der Trainer des Derbysiegers: Der Erler SV 08 und Bastian van den Boom starten mit einem Dreier in die neue Bezirksliga-Saison. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

In der Schlussphase hätte sein Team nach einigen guten Kontermöglichkeiten einen zweiten Treffer nachlegen können, vor allem durch Marvin Scholz sowie den ein- und dann wieder ausgewechselten Bünyamin Karagülmez. Am Ende reichte es für den Absteiger aus der Landesliga, der kurz vor Schluss eine Gelb-Rote für Julian Jürgensen verkraften musste, auch so zu den ersten drei Punkten.

„Hauptsache gewonnen, wir sind ohne Gegentreffer geblieben“, resümierte Bastian van den Boom und atmete kräftig durch. „Hinten raus war es nur noch Kampf.“ Calogero Cavaleri fand: „Aufgrund der zweiten Halbzeit wäre ein Unentschieden verdient gewesen.“

Marvin Scholz für den Erler SV 08 am Ball im Derby gegen den SC Hassel.
Marvin Scholz für den Erler SV 08 am Ball im Derby gegen den SC Hassel. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

So haben sie gespielt:

Tor: 1:0 Seyit Ersoy (41.).

Erler SV 08: Wollny, Juskowiak, Auth, Scholz, Vorholt (64. Karagülmez, 89. Bakir), Ersoy, Jürgensen, Voßschmidt, Reckort, Reydt, Gendreizig.

SC Hassel: Klein, Schulz (46. Dennstädt), Gasnjan, Birbir, Hafsi, Bernitzky (46. Jalali), Henning, Uysal, Özdemir, Racovita (43. Admani), Ulu (79. Snihur).

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