Gelsenkirchen. Unter dem neuen Coach der Königsblauen muss sich der U21-Nationalspieler neu beweisen – möglicherweise auch in einer anderen Rolle.
Florian Flick zählt bei Schalke 04 zu den Aufsteigern aus dem eigenen Reservoir. Das ehemalige Talent von Waldhof Mannheim schaffte es durch gute Leistungen in der S04-Regionalliga-Mannschaft zu den königsblauen Profis.
Aus der Schalker Reserve zu den Profis
Flicks Bilanz: Vier Bundesliga-Einsätze im bitteren Abstiegsjahr gegen die TSG Hoffenheim, Hertha BSC, Eintracht Frankfurt und den 1. FC Köln, danach 27 Spiele in der 2. Liga.
Durch seine positiven und beherzten Leistungen spielte sich Flick sogar ins Aufgebot der Deutschen U21-Nationalelf. Anfang Juni feierte der Youngster beim 2:1-Sieg im Europameisterschafts-Qualifikationsspiel in Polen sein Nationalelf-Debüt.
Pech mit Corona-Infektion vor dem S04-Trainingslager
Weil er im Dress mit dem Bundesadler auflief, durfte Flick etwas länger Urlaub machen, während auf Schalke schon unter Neu-Coach Frank Kramer trainiert wurde.
Pech für Flick: Eine Corona-Infektion setzte ihn kurz vor der Abreise ins österreichische Trainingslager matt. „Natürlich macht man sich Gedanken, welche Auswirkungen eine Corona-Infektion haben kann. Ich habe mit unseren Ärzten Rücksprache gehalten. Da ich asymptomatisch war, habe ich mir nicht so große Sorgen gemacht“, betont Flick auf WAZ-Nachfrage.
Glück im Unglück: Florian Flick konnte letzte Woche Dienstag ins Trainingslager nachreisen und Mittwoch ins Training einsteigen: „Ich habe nicht so viel verloren.“
Schalker Konkurrenzkampf
Flick muss im aufgerüsteten Schalker Kader unter dem neuen Trainer jede Möglichkeit nutzen, um sich in Stellung zu bringen und Ansprüche auf einen Platz im Team anmelden zu können.
„Durch den Konkurrenzkampf wird man gefordert. Die Konkurrenz ist gut, um sich mit den anderen Spielern zu messen“, sagt er und streicht heraus: „Als Spieler will man natürlich Spielzeit bekommen. Das ist mein Ziel. Allerdings haben alle Leute, die bei uns im Kader stehen, ihre Berechtigung, bei Schalke 04 zu sein.“
Achter-Rolle könnte Flicks neue Heimat werden
Auf seine Parade-Rolle als defensiver Mittelfeld-Abräumer will sich der frühere Waldhöfer nicht festnageln lassen. Auch an der Achter-Position, auf der er in der Schalker Sommervorbereitung bereits Kostproben seines Könnens gab, könnte Flick Gefallen finden:
„Da geht es vor allem darum, hinter die gegnerische Kette zu kommen. Der Trainer hat mit uns Spielern gesprochen, was er auf den jeweiligen Positionen sehen will. Die tiefen Laufwege sind ein Aspekt, auf den er Wert legt. Ob mir die Achter-Position besser liegt als die Rolle als Sechser, ist allerdings schwer zu sagen.“
Letzter Schalke-Test: Chance für Flick?
Am Freitag (20 Uhr) steht Schalkes letzter Test vor dem Pflichtspiel-Start auf dem Programm. Trainer Kramer hat bereits durchblicken lassen, dass es gegen Twente Enschede keine allzu hohe Ein- und Auswechsel-Frequenz mehr geben wird.
Die Frage wird dann sein, ob Florian Flick überhaupt die Chance bekommt, noch einmal ein Ausrufezeichen zu setzen – oder ob er sich zunächst einmal in Geduld üben muss. Kurz vor dem Ernstfall fühlt er sich weder „nervös“ noch „aufgeregt“, sondern kündigt mit einer gewissen Gelassenheit an: „Ich versuche, mein Bestes zu geben.“