Gelsenkirchen. Die Gladbeckerin Lucienne Sönnichsen und Gelsenkirchens Stadt-Pressesprecher Martin Schulmann powerten sich beim Footbike-Rennen aus.
Radsport-Experte Michael Zurhausen rieb sich beim Eurocup der Footbiker, der erstmals in Gelsenkirchen auf dem Parcours rund um die Zeche Hugo Station machte und an den beiden Veranstaltungstagen rund 1200 Zuschauer anzog, verwundert die Augen.
Gelsenkirchen: Radsport-Experte reibt sich die Augen
Nach dem Sieg im anstrengenden Footbike-Marathon über 42 Kilometer wechselte der Tscheche Tomasz Pelc, der in 1:42,39 über die Ziellinie rollte, noch kurz die Sportart.
Organisator Zurhausen: „Pelc und seine Landsleute Jan Pavel sowie Ladislav Bartanek sind im Anschluss an das Rennen noch zehn Kilometer über den Parcours gejoggt - sie kommen ursprünglich vom Laufsport und sind im Footbiken absolute Spitzenklasse. Das war schon beeindruckend, die drei Tschechen bei der Eurocup-Etappe hier in Gelsenkirchen zu sehen.“
Bremerin Prins hat ihre zwölf Hunde dabei
Pelc startet bei der Weltmeisterschaft in Litauen in dreieinhalb Wochen im Gelben Trikot des Gesamt-Führenden. Bei den Damen sicherte sich Jule Prins aus Bremen den Sieg in der Marathondistanz. Die 35km-Strecke bewältigte sie in 1:39,01.
„Jule kommt ursprünglich vom Hundesport und hatte bei uns in Gelsenkirchen ihre zwölf Hunde in einem Spezialwagen mit dabei. Eine Vereinskameradin von Jule Prins hat die Tiere während des Rennens und auch anschließend während der Siegerehrung betreut“, so Michael Zurhausen.
Super-Prämie geht auch an Prins
Als Sahnehäubchen ging auch die Super-Prämie für die schnellste Runde bei den Damen (2:42 min) an Jule Prins. Bei den Männern räumte Tomasz Pelc beim ELE Supersprint in der Zeit von 2:36 min ab.
Solche Fabelzeiten waren für Lokalmatadorin Lucienne Sönnichsen (Gladbeck) und Martin Schulmann, Pressesprecher der Stadt Gelsenkirchen, beim Heimspiel unter dem Förderturm völlig unrealistisch.
Schulmann kam bei den Ultraveteranen (m) im Criterium über zwölf Kilometer mit zwei Runen Rückstand als Sechster ins Ziel (39:34 min), Sönnichsen wurde bei den Seniors (w) Zweite in 49:17 min.
Gladbeckerin Luci Sönnichsen hatte viel Spaß
„Es war mega-anstrengend, hat aber richtig viel Spaß gemacht. Ich bin zum ersten Mal bei so einem Footbike-Rennen mitgefahren. Normalerweise fahre ich bei Hunderennen mit und habe vor meinem Scooter einen Australian Shepherd und einen europäischen Schlittenhund, die mich ziehen. Beim Footbiken sind die Bewegungen natürlich ganz anders“, beschreibt Lucienne Sönnichsen im Gespräch mit der WAZ die Unterschiede.
Hunderennen seit 2016 - Platz 26 bei der WM
Seit 2016 ist sie mit ihren Vierbeinern bei Hunderennen aktiv, kam vor wenigen Wochen bei der Weltmeisterschaft in Frankreich als 26. ins Ziel. Aktuell sind die Hunde Jack (8) und Lia (3) in der Abtrainier-Phase.
Sönnichsen: „Die Rennen werden von Herbst bis Frühjahr gefahren. Im Sommer ist es für die Hunde schlichtweg zu warm.“ Die Temperaturen können allerdings auch den Menschen zu schaffen machen. „Ehrlich hätte es ein paar Grad kühler sein dürfen. Bei Temperaturen um die 25 Grad zu fahren, hat ganz schön geschlaucht“, bilanzierte Martin Schulmann, der genau wie Lucienne Sönnichsen eigentlich im Hunderennsport zuhause ist.
Schulmanns Geländeroller kostet 1.000 Euro
Schulmann: „Ich fahre mit Luci jedes Jahr bundesweit Rennen. Die meisten Wettkämpfe, wie zum Beispiel das Sieben-Tage-Rennen an der Donau, sind relativ weit entfernt. Hier beim Eurocup in Gelsenkirchen waren viele Freunde von mir vor Ort. Da habe ich einfach gesagt, dass ich zum Spaß vor dieser schönen Bergbau-Kulisse mitfahre.“
Sein Geländeroller mit breiten Reifen kostete in der Anschaffung rund 1.000 Euro. Schulmann: „Eigentlich hat man bei den Rollern nur Bremsenverschleiß. Insgesamt ist das eine schöne Sportart. Allerdings merkt man nach dem Wettkampf, dass die Oberschenkel wehtun.“ Es sei denn, man kommt vom Laufsport...