Bochum. Zwei Tore in der Nachspielzeit bringen YEG Hassel den Sieg beim TuS Hordel. Wie die Gelsenkirchener den verrückten Derby-Sieg klarmachten.

Verrückt, verrückter, YEG Hassel: Der Fußball-Westfalenligist hat am Sonntag in einem spektakulären Derby bei der DJK TuS Hordel den zweiten Sieg in Folge gefeiert. Die Hasseler lagen bis zur 90. Minute mit 2:3 zurück, gewannen aber durch zwei Joker-Tore in der Nachspielzeit noch mit 4:3. YEG-Trainer Ahmet Inal war völlig überwältigt: „Das war das Verrückteste, das ich bisher bei YEG erlebt habe. Und ich hatte schon viele verrückte Spiele hier“, sagte er nach einer Partie, die schon kurios losging.

Hassels Trainer war noch auf dem Weg zur Trainerbank, da lag der Ball schon in YEGs Tor. Die Hordeler hatten dabei einen zwölften Mitspieler: die Sonne. Da diese sehr tief stand, sah Hassels Verteidiger Serthan Tugyan den Ball nicht richtig, Hordels Maximilian Paul Morgner hatte freie Bahn und schob nach wenigen Sekunden zum 1:0 ein.

YEG Hassel spielt gut mit – und TuS Hordel trifft

Von dem frühen Schock ließen sich die Gäste, bei denen Spielmacher Cihan Yildiz wegen einer neuerlichen Verletzung kurzfristig ausfiel, aber nicht beirren. „Wir waren bissiger, gieriger, dominanter“, fand Inal. „Ich habe gespürt, dass bald ein Tor fallen würde.“ Er sollte Recht behalten, allerdings jubelten nicht Inals Hasseler, sondern wieder die Bochumer. Nach einem Foul eines Hasselers im Strafraum gab’s Elfmeter, den Patrick Polk verwandelte (28.).

Brennpunkte aus dem Fußball in Gelsenkirchen:

Doch die Gäste gaben postwendend eine Antwort: Zwei Minuten nach dem 0:2 verkürzte Faruk Gülgün mit einem schönen Schuss von der Strafraumgrenze. Wiederum acht Minuten später behielt Tarik Baydemir im Getümmel den Überblick und glich sogar zum 2:2 aus. Für den Neuzugang war es der erste Treffer im YEG-Trikot – und das direkt beim ersten Startelfeinsatz.

Die Hasseler waren nun drauf und dran, das Spiel zu drehen, hatten zu Beginn der zweiten Halbzeit zahlreiche Chancen, die sie jedoch liegen ließen. Und so kam es, wie es kommen musste: Nach einem Pass in die Mitte fühlte sich keiner von YEGs Abwehrspielern dafür verantwortlich, den Ball zu klären, was Hordels Pascal Beilfuß zum 3:2 nutzte (70.). Sonne, Elfmeter, Abstimmungsprobleme – wie ärgerlich die drei Gegentore waren, brachte Inal auf den Punkt: „Wir haben drei Tore kassiert und wussten selbst nicht wie.“

YEG Hassel stellt auf Zweierkette um, Wahnsinn in der Nachspielzeit

Letztendlich war es aber ausgerechnet der Gegner, der YEG wieder zurück ins Spiel brachte, denn eine Minute nach dem 3:2 sah ein Hordeler die Gelb-Rote-Karte.

Auch interessant

In Überzahl warfen die Hasseler alles nach vorn, wechselten mit Yusuf Keskin und Ozan Bektas zwei weitere Stürmer ein – und damit auch den Sieg. Erst verwandelte Bektas einen an Ridvan Demircan verursachten Foulelfmeter (90.+2). Inal stellte nun gar von Dreier- auf Zweierkette um, um den Sieg zu erzwingen. Tatsächlich: Keskin traf in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 4:3. Verrückter geht’s kaum.

Hier gibt es alle News aus der Fußballszene Gelsenkirchens.

Tore: 1:0 (1.), 2:0 (28., Foulelfmeter), 2:1 Faruk Gülgün (30.), 2:2 Tarik Baydemir (38.), 3:2 (70.), 3:3 Ozan Bektas (90.+2, Fouelfmeter), 3:4 Yusuf Keskin (90.+4)

YEG Hassel: Yalcin – Öztürk, Tugyan, R. Demircan, Tosun, Kodaman, Özkaya, Baydemir (68. Keskin), Jessey, Gülgün, Ablak (84. Bektas)